Wie Pflanzen die kalte Jahreszeit überstehen

Schneeglöckchen im Schnee

Die Natur hat für fast alles eine Lösung. Auch dafür, wie Pflanzen die kalte Jahreszeit überstehen können. Es gibt verschiedene Techniken und Strategien, die Pflanzen nutzen, um bei Schnee und Eis zu überleben.

Eine dieser Strategien ist die Winterruhe. Viele Pflanzen reduzieren ihre Stoffwechselaktivität im Winter und verlangsamen ihr Wachstum. Sie produzieren weniger Enzyme und weniger Wachstumshormone, was dazu beitragen kann, Schäden durch Kälte und Frost zu vermeiden. Die Winterruhe kann auch dazu beitragen, den Wasserverlust der Pflanze zu minimieren, da sie weniger Wasser aufnehmen muss.

Eine weitere Strategie, die Pflanzen nutzen, um die kalte Jahreszeit zu überstehen, ist die Bildung von Rhizomen, Stolonen oder Knollen. Diese unterirdischen Strukturen dienen als Nahrungs- und Wasserreserven für die Pflanze und können über den Winter hinweg überleben, während die oberen Teile der Pflanze absterben.

Es gibt auch Pflanzen, die nur in/durch ihren Samen den Winter überdauern. Sobald das Wetter wärmer wird, keimen die Samen und es entstehen neue Pflanzen.

Einige Pflanzen haben auch besondere Anpassungen an das kalte Wetter entwickelt, wie zum Beispiel Wachsbeschichtungen auf Blättern und Stängeln oder dickere Hautschichten, die das Einfrieren von Zellen verhindern. Einige Arten, wie zum Beispiel das Schneeglöckchen, produzieren auch spezielle Stoffe (Frostschutz), die das Einfrieren von Wasser in ihren Zellen verhindern und so ein wachsen/blühen auch bei Frost ermöglichen.

Das Schneeglöckchen bildet einen solchen “Frostschutz” indem es anstatt Glucose Glycerin herstellt. Dadurch kann es den Gefrierpunkt senken. Glycerin ist eine Art von Zuckeralkohol, der von Pflanzen hergestellt wird und als natürlicher Frostschutz dient. Es kommt in vielen Pflanzen vor und kann dazu beitragen, den Gefrierpunkt von Zellen und Geweben zu senken.

Pflanzen produzieren Glycerin, um sich an extreme Temperaturen anzupassen und Schäden durch Frost zu vermeiden. Normalerweise produzieren Pflanzen Glucose, um Energie zu produzieren und zu wachsen. Wenn es jedoch kalt wird, produzieren viele Pflanzen stattdessen Glycerin, um den Gefrierpunkt ihrer Zellen zu senken.

Glycerin hat die Eigenschaft, den Gefrierpunkt von Wasser zu senken, indem es den Schmelzpunkt von Eis herabsetzt. Durch die Produktion von Glycerin in ihren Zellen können Pflanzen verhindern, dass das Wasser in ihren Zellen gefriert und Schäden durch Frost entstehen.

Insgesamt gibt es viele verschiedene Techniken und Strategien, die Pflanzen nutzen, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Durch ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Fähigkeit, sich an die jeweiligen Bedingungen anzupassen, können sie auch in den kältesten Wintern überleben und im Frühling wieder aufblühen.

Steckbrief “Kleines Schneeglöckchen”