Preiselbeere - essbar

Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
Preiselbeere

Preiselbeere – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Heidelbeeren (Vaccinium). Sie ist in Eurasien und Nordamerika weit verbreitet. Auf dieser Seite wird die Pflanze näher beschrieben. Essbar/essbare Teile!

Baum-Steckbrief “Preiselbeere”

Botanischer Name: Vaccinium vitis-idaea
Deutscher Name: Preiselbeere
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Gattung: Heidelbeeren (Vaccinium)
Art: Preiselbeere
Weitere Synonyme/Volksnamen: Kronsbeere, Grante, Moosbeere, Riffelbeere, Grestling;

Blätter: kurz gestielt, elliptisch – länglich oder verkehrt eiförmig, an der Spitze stumpf oder leicht ausgerandet, glänzend, derb, dunkelgrün, unterseits heller grün, mit dunklen Drüsenhaaren punktiert, wechselständig, oft zweizeilig angeordnet, Blattränder leicht eingerollt;
Blüten & Blütenfarbe: kurze Trauben nickender, weißlich-rosafarbiger Blüten;

Hauptblütezeit: Mai bis Juli;
Früchte/Samen: leuchtend rote Beere, bis 10 mm groß, oben vom Kelchrest gekrönt;
Fruchtreife/Erntezeit: August/September;

Vorkommen: Die Preiselbeere ist in Eurasien und Nordamerika weit verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: In Mitteleuropa besiedelt sie bevorzugt sonnige Standorte in Mooren, Bergheiden und im alpinen Zwergstrauchgestrüpp, kann als Halbschattpflanze aber auch in sauren Fichten- und Kiefernwäldern gedeihen. Sie wächst auf Böden, deren Wasserhaushalt frisch bis mäßig trocken (wechselfrisch) ist.

Wuchsform: immergrüner (Zwerg)Strauch;
Wuchshöhe: ca. 10 cm bis 40 cm;
Typisch: Zwergstrauch mit immergrünen, oben glänzenden, unten punktierten Blättern und roten Früchten.
Rinde/Borke: junge Zweige flaumig behaart;
Alter: xxx

Sammelgut: Blätter, Früchte;
Energiereiche Teile: Früchte;
Inhaltsstoffe: Arbutin, Anthocyan, Gerbstoff, Gerbsäure, Vitamin A, Vitamin C;
Prozessierung: kann roh gegessen werden.

Verwechslungsgefahr: Immergrüne Beerentraube.

Kräuter, Wildpflanzen & Baum-Wissen. Meine ❤️ Buchtipps aus den Bereichen Bestimmen & Sammeln | Küche & Rezepte | Medizin & Heilung

Bilder & Fotos “Preiselbeere”

Heimische Bäume & Sträucher bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

Bestimmung/Beschreibung des Baumes

Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Preiselbeere wächst als immergrüner, kompakter, aufrechter bis kriechender Zwergstrauch und erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 40 Zentimeter. Die oberirdischen Pflanzenteile sind flaumig behaart.

Blätter: Die wechselständig und zweizeilig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der flaumig behaarte Blattstiel ist etwa einen Millimeter lang. Die einfache, ledrige Blattspreite ist mit einer Länge von 0,7 bis 2 cm und einer Breite von vier bis acht Millimeter elliptisch oder verkehrt-eiförmig mit keilförmigen Spreitengrund. Die glänzend dunkelgrüne Blattoberseite ist kahl oder am Hauptnerv flaumig behaart. Die Blattunterseite ist angedrückt drüsig behaart. Die fünf oder sechs Paar Seitennerven sind fein und unauffällig auf beiden Blattseiten. Der wellig-gekerbt Blattrand ist zurückgebogen.

Blüte: In endständigen, 1 bis 1,5 cm langen, flaumig behaarten, traubigen Blütenständen stehen zwei bis acht Blüten zusammen. Die schnell vergänglichen, flaumig behaarten Tragblätter sind mit einer Länge von etwa einem Millimeter breit eiförmig und es sind auch Deckblätter vorhanden.

Ab Ende Mai bis Anfang August öffnen sich anfänglich dunkelroten Blütenknospen. Der Blütenbecher (Hypanthium) ist kahl. Die Blüten sind vierzählig, bei den meisten anderen Vaccinium-Arten fünfzählig. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Die vier Kelchblätter sind mit einer Länge von etwa einem Millimeter breit dreieckig. Die vier weißen, gelegentlich schwach rötlichen, etwa fünf Millimeter langen Kronblätter sind glockenförmig verwachsen. Die geraden Kronzipfel sind mit einer Länge von 2 bis 2,5 mm dreieckig-eiförmig. Die flaumig behaarten Staubfäden sind etwa 0,5 mm lang und die Staubbeutel sind etwa 1,5 mm lang.

Früchte: Fünf bis sechs Wochen nach der Befruchtung reifen ab Ende August bis Anfang September die zunächst weißen, später leuchtend roten Beeren. Kultursorten reifen unter guten Bedingungen auch noch ein zweites Mal im September und Oktober. Unter günstigen klimatischen Bedingungen (Niederlande) sind schon ab Ende Juni reife Preiselbeeren zu finden. Die vierkammerigen Beeren besitzen einen Durchmesser von fünf bis zehn Millimeter und einen säuerlichen oder etwas bitteren Geschmack.

Kosmos-Baumführer

Das Standardwerk zur Bestimmung der rund 300 wichtigsten mitteleuropäischen Baumarten 🌳 und Stäucher

Heilwirkung & medizinische Nutzung

Die Früchte enthalten neben Vitamin C auch die Vitamine B1, B2, B3 und Beta-Karotin (Provitamin A), an Mineralstoffen vor allem Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphat. Ihr Gehalt an Anthocyan lässt annehmen, dass der Genuss der Beeren oder des Saftes vor Nieren- und Harnblaseninfektionen schützt, da sie möglicherweise das Einnisten der Bakterien in der Schleimhaut verhindern. Auch zur Senkung des Cholesterinspiegels und bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen kann die Pflanze eventuell von Nutzen sein. Die aktuelle Forschung untersucht diese Zusammenhänge.

Die getrockneten Blätter (= Blattdroge) sind im Arzneibuch gelistet und werden als Vitis-Idaeae folium (lat. folium = „Blatt“) bezeichnet. Sie werden unter anderem als Ersatzdroge für die Blätter der Bärentraube (Uvae-Ursi Folium) verwendet.

👉 HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden Bäumen & Sträuchern viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.

Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch “Das große Buch der Heilpflanzen” von Apotheker M. Pahlow. In seinem Werk beschreibt Pahlow neben den Anwendungsbereichen von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin auch den Zugang der Homöopathie.

Die sanfte Medizin der Bäume: Gesund leben mit altem und neuem Wissen

Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Blätter: Junge Blätter (April bis Mai) finden, fein gehackt, Verwendung als Gewürz für Saucen und Aufläufe.

Blüten: xxx

Früchte: Die Preiselbeere ist in der Küche eine weithin geschätzte und beliebte Frucht, vor allem als Beilage zu Wildgerichten und Wiener Schnitzel. Wegen ihres herbsauren Geschmacks, der auf den hohen Anteil von Fruchtsäuren zurückgeht (beispielsweise Benzoe-, Ascorbin- und Salicylsäure), wird sie allerdings nur selten roh gegessen, sondern meist als Zubereitung in Form von Kompotten und Marmeladen. Wegen des Gehaltes an Ascorbinsäure (Synonym: Vitamin C), Benzoe- und Salicylsäure, die auf Lebensmittel konservierend wirken, sind Erzeugnisse aus Preiselbeeren meist gut haltbar.

Geschmack: Die Beerenfrüchte haben einen säuerlichen oder etwas bitteren Geschmack.

👉 HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Bäume & Sträucher in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es eine Menge gute Wildkräuter-Kochbücher.

Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werke von Johannes “Joe” Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die “normale” Pflanzenbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.

Buchtipp Bäume in Küche & Medizin

Bäume 🌳 – in Küche und Heilkunde: 80 Rezepturen für Wohlbefinden und Hausapotheke 180 Rezepte von herzhaft bis süß

Eigenschaften & Verwendung des Holzes

Wird weder für Bau- noch für Kunst genutzt.

Geschichtliches zu diesem Baum

Die wirtschaftliche Bedeutung der Preiselbeere in der Produktion der nordwestdeutschen und holländischen Baumschulen geht zurück, da sie in der Fruchtproduktion zunehmend durch die amerikanische Moosbeere verdrängt wird. Die Vermehrung erfolgt heute nur noch selten generativ durch Samen. Kultursorten und Auslesen sind auf die vegetative Vermehrung durch Stecklinge angewiesen. Da diese Methode bei der Preiselbeere den Einsatz von Wuchsstoffen und Sprühnebelanlagen erfordert, wird sie in hochspezialisierten Betrieben durchgeführt. Für kleine Stückzahlen und den Hausgarten ist die Vermehrung durch Teilung üblich.

Der Anbau der Preiselbeere kann nur in Gebieten durchgeführt werden, wo ihre ökologischen Standortanforderungen, insbesondere hinsichtlich des Bodens, erfüllt werden können. Saure Sand-, sandige Lehm- und Torfböden in wintermilder humider Klimalage sind ideal (Nordwestdeutschland, Holland). Ein kleingärtnerischer Anbau in Kalkgebieten ist nur durch Bodenaustausch (Hochmoortorf, sogenannte Moorbeetpflanze) zu realisieren.

Videobeitrag zu “Preiselbeere”

Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)

👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.

Quellen und weitere Informationen

Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung”

Bestimmungshilfe für “NEULINGE” durch Beschriftung von Wildpflanzen & Bäumen via QR-Codes. Ist es nicht etwas schönes sein Wissen und seine Bestimmungssicherheit mit anderen zu Teilen bzw. bei anderen Neugier auf Natur zu wecken? JA? – Dann bist du beim Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung” genau richtig. Willkommen!

Mehr essbare & giftige Bäume & Sträucher

Bäume und Sträucher Lexikon - Seiten A-Z Übersicht
Bäume & Sträucher A-Z

(Essbare) Bäume & Sträucher Lexikon | Übersicht A-Z
Besonders unsere heimischen Bäume und Sträucher bieten viele leckere und nahrhafte essbare Teile. Hier findest du ALLE im Lexikon beschriebenen Bäume & Sträucher auf einen Blick …