Felsenbirne – Gewöhnliche - essbar

Felsenbirne - Gewöhnliche (Amelanchier ovalis)
Felsenbirne - Gewöhnliche

Gewöhnliche Felsenbirne – Bestimmen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Pflanzengattung Felsenbirnen (Amelanchier) gehört zu den Kernobstgewächsen (Pyrinae) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie umfasst, je nach Autor, etwa 25 Arten, die fast alle in Nordamerika verbreitet sind. Zwei Arten sind in Asien beheimatet, eine in Europa. Dies ist die Gewöhnliche Felsenbirne oder Echte bzw. Europäische Felsenbirne. Eben diese wird auf dieser Seite beschrieben. Essbar/essbare Teile (Kerne enthalten Blausäure)!

Baum-Steckbrief “Gewöhnliche Felsenbirne”

Botanischer Name: Amelanchier ovalis
Deutscher Name: Gewöhnliche Felsenbirne
Gattung: Felsenbirnen (Amelanchier)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Art: Gewöhnliche Felsenbirne
Weitere Synonyme/Volksnamen: Gemeine Felsenbirne, Felsenmispel, Edelweißstrauch;

Blätter: Blätter 1-1,5 cm lang gestielt, rundlich bis breit-oval, etwas 2,5-4 cm lang und bis 3 cm breit, im Austrieb beidseits behaart, später oberseits kahl und mattgrün, unterseits gelblich behaart. Im Herbstaspekt sehr intensiv verfärbt, meist kräftig gelbrot bis scharlachrot.
Blüten & Blütenfarbe: Blüten weiß, zu 3-6 in Trauben oder Ripsen, etwa 4 mm breit mit sehr schmalen, weit ausgebreiteten, ca. 2 cm langen Kronblättern, streng duftend. Erscheinen vor dem Laubaustrieb.

Hauptblütezeit: April bis Mai;
Früchte/Samen: Apfelfrucht mit Kelchresten, etwa erbsengroß, tiefblau bis schwärzlich, mehlig bereift, von angenehmen Geschmack, essbar.
Fruchtreife/Erntezeit: Juni/Juli;

Vorkommen: Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst die Gebirge Mittel-, Süd- und Osteuropas. Im Norden findet man sie bis Belgien und Mitteldeutschland, im Osten bis Polen und Rumänien.
Verbreitungsschwerpunkt: Als Standort werden sonnige, trockene Steilhänge, Säume von Halbtrockenrasen sowie lichte Eichen- und Kiefernwälder bevorzugt. Die Gewöhnliche Felsenbirne gedeiht gerne in Südlagen auf Kalk und auf Fels; Seit dem 16. Jahrhundert wird die Gemeine Felsenbirne auch als Zierpflanze in Grünanlagen und Gärten kultiviert. Als Bestandteil in Hecken naturnaher Gärten erfreut sie sich in neuerer Zeit zunehmender Beliebtheit.

Wuchsform: dichtkroniger Strauch;
Wuchshöhe: ca. 1 bis 4 Meter;
Typisch: junge Triebe filzig behaart, auffällige weiße Blüten zu 3-6 in endständigen Trauben zusammenstehend, blauschwarz bereifte Apfelfrüchte;
Rinde/Borke: Rinde braungrau;
Alter: xxx

Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Früchte;
Energiereiche Teile: Früchte;
Inhaltsstoffe: Die Früchte enthalten Zucker, Pektin, Gerbstoffe, Vitamine, Kalium, Zink;
Prozessierung: Früchte im Grunde roh verzehrbar, jedoch sollten dabei die Kerne “unzerkaut” bleiben. Diese enthalten, ähnlich wie Apfelkerne, Blausäure. Diese wirkt in größeren Mengen unbekömmlich (Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden).

Verwechslungsgefahr: mit Gattungsmitgliedern;

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Bilder & Fotos “Gewöhnliche Felsenbirne”

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Bestimmung/Beschreibung des Baumes

Erscheinungsbild: Der dornenlose, sommergrüne, reich verzweigte und dichtkronige Strauch erreicht Wuchshöhen zwischen ein und vier Metern. Die schlanken, rotbraun berindeten und anfangs filzig aussehenden Zweige entwickeln einen meist aufrechten Wuchs. Die Rinde der Stämmchen zeigt im jungen Stadium eine dunkelbraune, später eine schwärzliche Färbung.

Blätter: Die wechselständigen Laubblätter weisen eine eiförmige bis verkehrt-eiförmige Gestalt auf und stehen an etwa 15 mm langen Blattstielen. Der Blattrand zeigt eine deutliche, feine Zähnung, die Blattspitze kann entweder stumpf oder mit klar erkennbarer Spitze ausgebildet sein. Die jungen Blätter, welche an ihrer Blattunterseite noch weiß-filzig behaart sind, erreichen eine Größe von 2–4 × 2–3,5 cm. Charakteristisch für die Felsenbirne ist die orange bis dunkelrote Herbstfärbung ihrer Blätter.

Blüte: Der aufrecht stehende, traubige Blütenstand besteht aus drei bis zehn Blüten, die zwischen April und Mai – vor dem Laubaustrieb – ausgebildet werden. Die Blüten entwickeln sich aus weißfilzigen Knospen, deren Schuppen feine Wimpern tragen. Die Endknospe ist gewöhnlich spindelförmig. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen und fünfzähligen Blüten werden von einem fünfblättrigen, grünen Kelch eingeleitet. Die bis zu 15 mm langen, schneeweißen, weit auseinanderstehenden und an ihrer Unterseite behaarten Kronblätter sind keilförmig bis lanzettlich zugeschnitten. An den Spitzen entwickeln sie gewöhnlich eine rosafarbene Tönung.

Früchte/Samen: Die dicken, kugeligen Apfelfrüchte reifen im Juni/Juli. Sie tragen am Fruchtansatz abstehende, schmale Kelchblätter und weisen einen Durchmesser von 1 cm auf. Im reifen Zustand sind die Beeren dunkelrot bis schwarzblau gefärbt. Sie enthalten gewöhnlich zehn sichelförmige und glänzende Samen auf zehn Fruchtfächer verteilt.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Felsenbirnenfrüchte enthalten zahlreiche Vitamine, normalisieren den Schlaf, die Herzleistung, verringern den Blutdruck und helfen bei Hals- und Mundentzündungen. Die Früchte enthalten unter anderem auch Flavonoide (Vitamin P), die zur Festigung, Erweiterung und allgemeinen Elastizität von Blutgefäßen einen Beitrag leisten können.

👉 HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden Bäumen & Sträuchern viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.

Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch “Das große Buch der Heilpflanzen” von Apotheker M. Pahlow. In seinem Werk beschreibt Pahlow neben den Anwendungsbereichen von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin auch den Zugang der Homöopathie.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

👉 Beachte: Blätter und Samen der Felsenbirne enthalten geringe Mengen cyanogener Glykoside (d. h. Blausäure abspaltender Glykoside). Nach dem Verzehr von unreifen Früchten oder großer Mengen zerkauter Samen können Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Unzerkaute Samen werden unverdaut wieder ausgeschieden. Nach dem unbeabsichtigten Zerbeißen einiger Samen sind jedoch keine Vergiftungssymptome zu erwarten.

Blätter: Junge Blätter (etwa April bis Juni) können als Tee bereitet werden oder als Aroma in Spirituosen.

Blüten: xxx

Früchte: Die mehlig-süß schmeckenden Früchte können zu Marmelade oder Mus verarbeitet werden. Dabei sollten die Kerne/Samen entfernt werden (Flotte Lotte). Auch zu Saft/Sirup können sie verarbeitet werden.
In kleinen Mengen sind sie ohne Bedenken direkt naschbar oder können roh in Fruchtsalaten oder Fruchttopping für Eis und Joghurt genutzt werden.

Geschmack: Früchte schmecken mehlig-süß;

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: es ist echt schade das die Früchte nicht einfach so in den Smoothie können (durch das Mixen werden die Kerne gebrochen). Die Früchte sind so lecker das es lohnt aus ihnen Mus zu machen (Flotte-Lotte) und dieses mal als Fruchtanteil im Smoothie probiert. Von den Blättern kann man ganz absehen – es gibt ja genug anderes Grün 😉.

👉 HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Bäume & Sträucher in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es eine Menge gute Wildkräuter-Kochbücher.

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Geschichtliches zu diesem Baum

Der botanische Gattungsname Amelanchier leitet sich ab von der französisch-provencalischen Bezeichnung „amelanche“ für die Früchte der dort heimischen Amelanchier ovalis. Das Wort „amelanche“ ist keltisch-gallischen Ursprungs und bedeutet „Äpfelchen“. Die erste schriftliche Erwähnung von Amelanchier datiert aus dem Jahre 1549.

Die Gewöhnliche Felsenbirne wird von Insekten bestäubt (Entomophilie). Die Verbreitung der kleinen, harten Samen erfolgt über Tiere, die diese nach Genuss der Frucht wieder ausscheiden.

Die Gewöhnliche Felsenbirne dient mehreren Schmetterlingsarten als Nektarpflanze.

Seit dem 16. Jahrhundert wird die Gemeine Felsenbirne auch als Zierpflanze in Grünanlagen und Gärten kultiviert. Als Bestandteil in Hecken naturnaher Gärten erfreut sie sich in neuerer Zeit zunehmender Beliebtheit.

Videobeitrag zu “Gewöhnliche Felsenbirne”

Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis)

Weitere Bestimmungsvideos für die Echte Felsenbirne findest du auf dem YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Begleite diesen Baum/Strauch durch die Jahreszeiten und lerne ihn anhand der Blätter, Blüten und Früchte ganzjährig zu bestimmen. Auch viele weitere heimische (essbare) Wildpflanzen, Bäume und Sträucher werden für Bestimmung und Nutzung näher gebracht.

 

Quellen und weitere Informationen

Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung”

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