Gewöhnliche Mehlbeere – Bestimmen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Mehlbeeren sind eine Pflanzengattung der Kernobstgewächse (Pyrinae) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die (je nach Autor) etwa 100 Arten sind in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel verbreitet. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns zu findender Vertreter, die „Gewöhnliche Mehlbeere“ beschrieben. Essbar/essbare Teile! (roh Unverträglichkeit bekannt)
Informationskategorien zu diesem Baum/Strauch
Baum-Steckbrief „Gewöhnliche Mehlbeere“
Botanischer Name: Sorbus aria
Deutscher Name: Gewöhnliche Mehlbeere
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Mehlbeeren (Sorbus)
Art: Echte Mehlbeere
Weitere Synonyme/Volksnamen: Mehlbeerbaum, Echter Mehrbeerbaum, Echte Mehlbeere;
Blätter: mit 1,5 cm langem Blattstiel, am Grunde breit keilförmig, vorne kurz zugespitzt, 5-8 cm lang und 4-6 cm breit, oberseits dunkelgrün und glänzend, unterseits dicht filzig behaart.
Blüten & Blütenfarbe: Blüten weiß, meist um 2 cm Durchmesser, in flachen Schirmrispen. Kronblätter 3 mm lang, ausgebreitet. Kelch auffallend filzig-weiß behaart.
Hauptblütezeit: Mai bis Juni;
Früchte/Samen: Apfelfrüchte bis 15 mm lang, Kelch bleibend, orangerot bis scharlachrot, mit mehligem Fruchtfleisch, ohne besonderen Geschmack. Nach Erhitzen essbar.
Fruchtreife/Erntezeit: Oktober;
Vorkommen: Die Echte Mehlbeere ist in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet. In Nordeuropa und in Teilen Südosteuropas fehlt sie dagegen.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Gewöhnliche Mehlbeere kommt zerstreut in sonnigen Eichen- und Buchenwäldern, im Trockengebüsch, auf Steinriegeln und an Felsen, auch im subalpinen Hochstaudengebüsch vor. Sie gedeiht am besten auf trockenen, kalkreichen Böden an sommerwarmen Stellen.
Wuchsform: sommergrüner Baum;
Wuchshöhe: bis zu 12 Meter;
Typisch: Die oft etwas behaarte, roten Apfel-Früchte sind trocken-mehlig und bleiben im Herbst noch lange an den Bäumen hängen.
Rinde/Borke: graue, längsrissige, sich erst spät bildende Borke;
Alter: bis zu 200 Jahre;
Sammelgut/essbare Teile: Früchte;
Energiereiche Teile: Früchte;
Inhaltsstoffe: U.a.: Parasorbinsäure, Gerbstoffe, Sorbit, Pektin, Carotinoide, Vitamin C; ACHTUNG: Aufgrund des Gehalts an Parasorbinsäure können die Früchte roh gegessen zu Magenverstimmungen führen.
Prozessierung: Früchte können zwar roh gegessen werden, sollten jedoch zur Sicherheit gekocht werden.
Verwechslungsgefahr: besonders mit der oft gepflanzten „Schwedischen Mehlbeere“. Ihre Blätter sind merklich gelappt. Auch die Früchte der Schwedischen Mehlbeere sind ungiftig.
Bestimmung/Beschreibung des Baumes
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Echte Mehlbeere wächst als Strauch oder Baum und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 12 Metern. Die glatte, graue Rinde wird im Alter leicht rissig.
Blätter: Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist bei einer Länge von 6 bis 12 Zentimetern elliptisch und der Blattrand ist ungleichmäßig doppelzahnig eingeschnitten. Die dunkelgrüne Blattoberseite ist anfangs samtig behaart, später jedoch glatt. Die weiße Blattunterseite ist von einem dichten Haarfilz bedeckt.
Blüte: Die Blütezeit liegt im Mai und Juni. Die rispigen Blütenstände weisen einen Durchmesser von 8 bis 10 Zentimetern auf. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf freien Kronblätter sind weiß. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Echte Mehlbeere ist als Bienenweide von Bedeutung.
Früchte/Samen: Ab August reifen die gelbrot bis scharlachroten, eiförmig-kugeligen Apfelfrüchte und sehen wie kleine Äpfel aus. Die Fruchtreife dauert bis September/Oktober; die Früchte sind Wintersteher.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die Früchte werden, roh oder als Tee aufgebrüht, gegen Durchfall, aber auch bei Darmträgheit eingesetzt. Sie werden auch bei Husten, Nieren- und Menstruationsbeschwerden Pflanzenheilkundlich verwendet.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Blätter: xxx
Blüten: xxx
Früchte: Die Früchte werden von August bis November gesammelt. Am besten wäre es, wenn die Früchte einmal Frost abbekommen. Wenn die Beeren vor dem ersten Frost geerntet werden, kann man diese auch über Nacht in den Tiefkühler legen. Die Früchte könne roh oder getrocknet verwendet werden. ACHTUNG: Aufgrund des Gehalts an Parasorbinsäure können die Früchte roh gegessen zu Magenverstimmungen führen. Wenn man sie auskocht und passiert, erhält man ein Mus das hervoragend für Suppen, Pürees, Saucen, aber auch für Marmeladen und Obstkuchen nutzen kann. Getrocknet wird aus dem Mus eine Art Mehl, das gemischt mit Getreidemehl zum Backen genutzt werden kann. Die Kerne ergeben, geschrotet und geröstet, einen Kaffee-Ersatz.
Geschmack: Die Beeren schmecken mehlig, musartig und leicht süß.
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Eigenschaften & Verwendung des Holzes
Das Holz der Echte Mehlbeere ist eines der härtesten europäischen Hölzer. Es ist zerstreutporig und der Kern wird normalerweise nicht farblich abgesetzt. Es wirft sich beim Trocknen sehr. Durch seine Ähnlichkeit zur Birne wird das Holz der Mehlbeere zusammen mit anderen Sorbus-Arten (Speierling, Elsbeere, Vogelbeere) unter der Handelsbezeichnung „Schweizer Birnbaum“ verkauft.
Verwendung: Drechseln, Spezialwerkzeuge, Axtstiele und andere Werkzeuge;
Geschichtliches zu diesem Baum
Wegen der unterseits filzigen Behaarung verdunsten die Blätter weniger Wasser.
Videobeitrag zu „Gewöhnliche Mehlbeere“
👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 Arten bestimmen und verwenden
- Kosmos-Baumführer – 370 Bäume und Sträucher (Mitteleuropa)
- de.wikipedia.org – voll mit Baum & Strauch-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Bäumen & Sträuchern)
- www.baumkunde.de – Baumarten Datenbank
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über Bäume und Sträucher
Mehr essbare & giftige Bäume & Sträucher
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