Duftveilchen - essbar

Duftveilchen (Viola odorata)
Duftveilchen

Duftveilchen – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Veilchen oder Violen (Viola) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Die Gattung Viola ist sehr Artenreich und enthält, je nach Autorenauffassung, etwa 500 bis 550 Arten. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns häufig wildwachsender Vertreter, das „Duftveilchen“ (Viola odorata) beschrieben. Das Duftveilchen ist auch unter den Namen Märzveilchen bzw. Wohlriechendes Veilchen bekannt. Essbar/essbare Teile!

Wildpflanzen-Steckbrief „Duftveilchen“

Botanischer Name: Viola odorata
Deutscher Name: Duftveilchen
Familie: Veilchengewächse (Violaceae)
Gattung: Veilchen (Viola)
Art: Duftveilchen
Weitere Synonyme/Volksnamen: März-Veilchen, Wohlriechendes Veilchen;

Hauptblütezeit: März bis April;
Blütenfarbe: dunkelviolett;

Vorkommen: Es ist im Mittelmeergebiet bis hin zum Kaukasus und Iran beheimatet und in weiten Teilen Europas eingebürgert. Im Garten wird es seit der Antike kultiviert, weil es sowohl im religiösen Ritus als auch in der Heilkunde schon sehr früh Verwendung fand. Spätestens seit dem frühen Mittelalter wurde es auch in Mitteleuropa als Zier- und Heilpflanze angebaut.
Verbreitungsschwerpunkt: Das Duftveilchen bevorzugt als Standort lichte bis halbschattige Plätze und fühlt sich unter sommergrünen, nicht zu dicht stehenden Sträuchern beispielsweise gemeinsam mit Leberblümchen oder auch als Rosenbegleiter im Garten sehr wohl. In der freien Natur ist es an Waldrändern und in sommergrünen Hecken und Gebüschen zu finden.

Wuchshöhe: ca. 5 cm bis 15 cm;
Typisch: Nur Grundblätter, diese unterseits mehr oder weniger glänzend, zwei Blattschuppen in oder oberhalb der Stielmitte, Blüten duftend.

Sammelgut/essbare Teile: Blüten, Triebe, Blätter, Wurzel;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Im Kraut: Saponine, Bitterstoffe, Alkaloide, Eugenol, Flavonoide, Salizylsäuremethylesther, Schleim, Odoratin. In den Blüten: stark riechendes ätherisches Öl, Farbstoff Cyamin (blau).
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);

Verwechslungsgefahr: mit anderen Veilchen-Arten;

Bilder & Fotos „Duftveilchen“

Wildpflanzen & Wildkräuter bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild: Das Duftveilchen ist vor allem wegen seines süßen Dufts bekannt. Es handelt sich um eine rhizombildende, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 15 Zentimeter erreicht.

Blätter: Die in einer grundständigen Blattrosette zusammenstehenden Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Am rückwärts behaarten Blattstiel befinden sich in der Mitte zwei Vorblätter. Die grasgrünen, einfachen Blattspreiten sind etwa gleich lang wie breit und rundlich nierenförmig bis breit eiförmig. Die breit lanzettlich bis eiförmigen Nebenblätter tragen einzelne Fransen oder sind kahl.

Blüte: Die Blütezeit erstreckt sich von März bis April. Die wohlriechenden, manchmal kleistogamen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind stumpf. Die fünf dunkelviolettfarbenen Kronblätter bilden eine 2 bis 3 Zentimeter große Krone. Der Sporn ist meist gerade ausgebildet. Es können (auch bei der Wildform) Farbvarianten, von hellviolett bis ganz weiß, auftreten.

Früchte/Samen: Die Früchte werden auch von Ameisen verbreitet, so dass das Duftveilchen, einmal angesiedelt, überall im Garten auftauchen kann. Die Pflanze verbreitet sich auch durch Ausläufer (Stolonen), so dass sie allmählich weitere Flächen besiedeln kann, wenn man sie ungestört wachsen lässt.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Bereits Hippokrates und Dioscurides verwendeten Veilchen als Arzneipflanzen. Veilchen sollen bei Ekzemen helfen. Im 19. Jahrhundert vermutete man auch eine Wirkung gegen Krebs. Im Kraut von Viola odorata konnten Alkaloide, Gerbstoffe, Saponine, Cumarine und Flavonoide ausgemacht werden.

2007 wurde das Duftveilchen zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Moderne Forschungen konnten für Extrakte aus Viola odorata eine blutfettsenkende und vasodilatative Wirkung feststellen. Dies würde unterstützende Anwendung bei erhöhten Blutfettwerten und Hypertonie zumindest teilweise erklären. Die blutfettsenkende Wirkung soll auf einer verminderten Aufnahme und Synthese von Lipiden als auch auf den antioxidativen Eigenschaften von Viola odorata beruhen.

Für ein Peptid aus Viola odorata, das Cyclopeptid Cyclovioloycin 02 (ein Cyclotid), konnten krebswidrige, chemosensibilisierende als auch antibakterielle Effekte aufgezeigt werden. Neben ihrer potentiell antitumoralen Wirkungen könnten Cyclotide aus Viola odorata auch auf Grund ihrer besonderen chemischen und biologischen Stabilität als Muster für neue Medikamente gegen Krebserkrankungen dienen.

Volksmedizinisch wird der Wurzelstock als mild schleimlösendes Mittel bei Bronchialkatarrhen eingesetzt. Der Duft des ätherischen Öls soll bei Stress ausgleichend wirken. Die Homöopathie verwendet das Veilchen ebenfalls bei Erkältungskrankheiten.

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

Mein persönlicher Favorit für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch „Das große Buch der Heilpflanzen“ von Apotheker M. Pahlow. In diesem Werk erklärt Pahlow nicht nur die Anwendungsbereiche von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin, sondern auch den homöopathischen Ansatz.

Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Wurzeln: Die von September bis März geernteten Wurzeln können geröstet als Kaffeeersatz genutzt werden.

Blätter und Triebspitzen: Junge Triebe und Blätter(etwa von März bis April) eignen sich (ohne Stängel) roh für verschiedene Salate oder gegart als eindickende Beigabe zu Gemüsegerichten, Füllungen und Kräutersaucen. Man kann diese Teile auch entsaften und als Vitalgetränk nutzen. Sie eigenen sich auf für Tee und als Würze für Spirituosen oder Essig.

Blütenstängel: xxx

Blüten: Die Blüten (etwa März bis April) des Veilchens lassen sich zur Herstellung von aromatisiertem Sirup und Essig sowie zum Dekorieren von Salaten und Desserts verwenden. Kandierte Veilchen verwendet man ebenfalls als Dekoration von Torten und Desserts. Dafür werden die Veilchenblüten mit halbsteif geschlagenem Eiweiß bestrichen und mit feinem Zucker dünn bestreut. Anschließend lässt man sie auf einem feinen Gitter etwa zwei Tage trocknen. Die „Violettes de Toulouse“ sind in Frankreich eine bekannte Süßigkeit.

Veilchentee kann man sehr einfach selbst herstellen. Dazu werden zwei Esslöffel getrockneter Veilchenblüten unter 100 g schwarzen Tee gemischt.

Samen: xxx

Geschmack: Der Grundgeschmack ist süßlich und mild.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: aufgrund des wenig aufdringlichen Geschmacks kann sowohl Blatt wie Blüte über das Würzmaß hinaus Einzug in den Smoothie finden.

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes „Joe“ Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Bis in die 1930er Jahre gehörten die Veilchen zu den beliebtesten Schnittblumen. Für die Veilchentreiberei wurden besondere großblütige und langstielige, auch gefüllte Sorten gezüchtet, nur wenige davon werden heute noch von Sammlern und Liebhabern gezogen. Einzig die Sorte ‚Königin Charlotte‘ ist bis heute weit verbreitet.

Als einer der ersten Boten des Frühlings erfreute sich das wohlriechende Veilchen von jeher besonderer Wertschätzung. Am Wiener Hof wurde schon um 1200 das erste Veilchen mit einem rauschenden Fest gefeiert. Nach dem Sagensammler Anton von Perger war das Feiern des ersten Veilchens ein im Mittelalter in ganz Süddeutschland gefeierter Brauch.

Videobeitrag zu „Duftveilchen“

Duftveilchen (Viola odorata)

Weitere Bestimmungsvideos für das Duftveilchen findest du auf dem YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Begleite dieses Wildkraut durch die Jahreszeiten und lerne es anhand der Blätter, Blüten und Früchte ganzjährig zu bestimmen. Auch viele weitere heimische (essbare) Wildpflanzen, Bäume und Sträucher werden für Bestimmung und Nutzung näher gebracht.

Quellen und weitere Informationen

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