Berg-Ulme – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Ulmen (Ulmus) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae). In Mitteleuropa finden sich die drei Arten. Flatterulme, Feldulme und Bergulme. Das Ulmensterben droht die mitteleuropäischen Ulmen-Arten auszurotten. Auf dieser Seite wird als ein Vertreter die „Bergulme“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu diesem Baum/Strauch
Baum-Steckbrief „Bergulme“
Botanischer Name: Ulmus glabra
Deutscher Name: Berg-Ulme
Familie: Ulmengewächse (Ulmaceae)
Unterfamilie: Ulmoideae
Gattung: Ulmen (Ulmus)
Art: Berg-Ulme
Weitere Synonyme/Volksnamen: xxx
Blätter: Blattbasis stark asymmetrisch mit schlanker, aufgsetzter Spitze, oftmals auch 3-zipfelig. Blätter kurz-gestielt bis fast sitzend, 10-1 cm lang und bis zu 10 cm breit. Oberseite mattgrün und durch Borstenhaare sehr rau, unterseits heller, auf den Blattnerven fein weißhaarig.
Blüten & Blütenfarbe: gelb-grünlich mit rötlichen Perigonblatt (Blatt der Blütenhülle);
Hauptblütezeit: März bis April;
Früchte/Samen: Nußfrucht im Zentrum des Flügels, breit-eiförmig bis rund, 1,6-2,3 cm groß. Reifen bereits zum Beginn des Laubaustriebes (ab Mai).
Fruchtreife/Erntezeit: Mai/Juni;
Vorkommen: Die Bergulme ist fast über ganz Europa verbreitet, von Mittelspanien, Italien und Südosteuropa bis Südskandinavien, von den Britischen Inseln bis zum Ural. Sie ist vom Tiefland bis in eine Höhenlage von 1300 Metern anzutreffen.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Berg-Ulme kommt zerstreut in Schluchtwäldern und schattigen Hangwäldern vor. Sie bevorzugt sickerfeuchte, nährstoff- und basenreiche, auch bewegte Lehm- und Tonböden.
Wuchsform: sommergrüner Baum;
Wuchshöhe: 30 bis 35 Meter (selten bis 40 Meter);
Typisch: Die Nüsschen (Samenfrüchte) sind ringsum von einem flachen, grünen Hautsaum umgeben, der bereits vor dem Blattaustrieb als Fotosyntheseorgan dient.
Rinde/Borke: graubraun;
Alter: bis 400 Jahre;
Sammelgut: Blätter, Früchte, (Kambium).
Energiereiche Teile: xxx
Hauptsammelzeit: Blätter von März bis April, Früchte von April bis Mai;
Inhaltsstoffe: hoher Gehalt an Schleim- und Gerbstoffen, Flavonoide;
Prozessierung: xxx
Verwechslungsgefahr: mit der Feldulme (Ulmus minor) und der Flatterulme (Ulmus laevis), sie sind die anderen beiden heimischen Ulmen-Arten; 👉 Hinweis: in diesem Video werden alle drei Ulmen gezeigt!
Bestimmung/Beschreibung des Baumes
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Bergulme wächst als sommergrüner Baum, sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 40 Meter und Stammdurchmesser von bis zu 3 Meter. Ihre Knospen sind groß und behaart, ebenso die jüngeren Zweige.
Blätter: Die Laubblätter der Bergulme sind, wie bei allen mitteleuropäischen Ulmenarten, asymmetrisch, veränderlich, 8 bis 20 cm lang, größere Blätter sind oft dreispitzig, sie sind in der Mitte am breitesten, häufig mit 13 bis 20 Nervenpaaren, oberseits eher rau, unterseits kurzhaarig.
Blüte: Die Blütezeit reicht von März bis April. Die Blüten stehen ungestielt an blattlosen Kurztrieben in kleinen knäueligen trugdoldigen Blütenständen. Die zwittrigen Blüten besitzen ein fünfspaltiges, meist rotes Perigon (Blatt der Blütenhülle).
Früchte/Samen: Die Fruchtreife von April bis Mai. Der oft länger grün bleibende Samen liegt in der Mitte der Frucht, umgeben von einem Flügel.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die Anwendung erfolgt nur noch selten volksmedizinisch bei Durchfall und Entzündungen in den Verdauungsorganen. Außerdem äußerlich bei rheumatischen Beschwerden, Hämorrhoiden, zur Wundheilung und bei Ekzemen. Auch für Gurgelwasser kann die Berg-Ulme genutzt werden. In der Homöopathie bei Schmerzen in den Hand und Fußgelenken.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Blätter: Die jungen Blätter können von März bis April (solange die Blattfasern noch nicht zu zäh sind) roh gegessen oder für Salate genutzt werden. Etwa im Mai werden die Blätter getrocknet und als Tee genutzt.
Blüten: xxx
Wurzeln: xxx
Früchte: Die flachen, noch unreifen sehr jungen Früchte sind fast papierartig und können von April bis Mai roh gegessen werden.
Geschmack: Der Geschmack frischer, sehr junger Blätter ist salatartig, jedoch bissfester. Die Samen sind weich und haben nur wenig Aroma.
👉 HINWEIS: Die Pflanzenwelt bietet viele Möglichkeiten für die Ernährung und Gesundheit. Auf meiner Seite kannst du dich über die wichtigsten Bäume & Sträucher informieren und lernen, wie du sie erkennst und nutzt. Kochrezepte findest du hier nicht, aber dafür gibt es viele empfehlenswerte Bücher über Wildkräuter-Küche.
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Eigenschaften & Verwendung des Holzes
Das Holz der Ulme ist hartes und schwer und zeigt eine schöne Maserung. Es ist fest, dabei relativ elastisch und zäh. Es schwindet nur gering. Nach der Trocknung weist es ein gutes Stehvermögen auf. Die natürliche Dauerhaftigkeit ist gering.
Das Holz ist durch die hohe Festigkeit etwas erschwert zu bearbeiten. Scharfe Werkzeuge sollten verwendet werden. Es ist leicht zu messern, gut zu drechseln, aber schlecht zu spalten. Die Oberflächenbehandlung ist hingegen ohne Schwierigkeiten zu bewerkstelligen.
Anwendungen: Das Holz ist unter der Bezeichnung „Rüster“ im Handel und liefert vor allem Furnier für Möbel und den Innenausbau. Auch wird es für Schnitz- und Drechselwaren, Musikinstrumente, Treppen, Parkett, Vertäfelungen und Gewehrschäfte genutzt.
Geschichtliches zu diesem Baum
Die nach ihrem hellen Holz auch Weiß-Rüster genannte Art ist ein charakteristischer Begleiter im Buchewald.
Das bekannte Ulmensterben wird durch den Schlauchpilz „Ophiostoma ulmi“ verursacht. Er lebt in den Tracheen der jüngsten Jahresringe und regt zur Verthyllung an, die zur Verstopfung der Tracheen und damit zum Absterben des Baumes führt.
Videobeitrag zu „Bergulme“
Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du viele weitere Bestimmungsvideos speziell für die Bergulme. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst diesen Baum/Strauch über seinen gesamten Lebenszyklus kennen lernen. Außerdem findest du im Kanal Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 Arten bestimmen und verwenden
- Kosmos-Baumführer – 370 Bäume und Sträucher (Mitteleuropa)
- de.wikipedia.org – voll mit Baum & Strauch-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Bäumen & Sträuchern)
- www.baumkunde.de – Baumarten Datenbank
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über Bäume und Sträucher
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