Persischer Ehrenpreis – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Der Persische Ehrenpreis (Veronica persica) ist eine Pflanzenart in der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Mit, je nach Autorenauffassung, bis zu 450 Arten ist die Gattung Ehrenpreis (Veronica) sehr artenreich. Auch in Mitteleuropa kommen zahlreiche Vertreter vor. Der hier beschriebenen Persische Ehrenpreis ist eine der in vom Menschen geprägten Landschaften häufigsten Arten der Gattung. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Persischer Ehrenpreis“
Botanischer Name: Veronica persica
Deutscher Name: Persischer Ehrenpreis
Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Gattung: Ehrenpreis (Veronica)
Art: Persischer Ehrenpreis
Weitere Synonyme/Volksnamen: xxx
Hauptblütezeit: Januar bis Dezember (ja, er ist immer da :-));
Blütenfarbe: himmelblau mit gelbweißem Schlund;
Blütenform/Anzahl: kreuzsymmetrisch mit 4 Blütenblättern;
Frucht-/Samenreife: August/September bis Oktober.
Vorkommen: Ursprünglich stammt der Persischen Ehrenpreis aus dem Kaukasusraum. Er wurde in Europa zunächst nur in Botanischen Gärten gehalten. Im 19. Jahrhundert (wahrscheinlich 1805) ist er dann, angeblich aus dem Botanischen Garten Karlsruhe, verwildert und hat sich über ganz Mitteleuropa ausgebreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Er wächst an allen ihm zusagenden Standorten in von Menschen geprägten Landschaften. Der Persischen Ehrenpreis besiedelt häufig Unkrautfluren, vor allem gehackter Äcker, in Weinbergen und Gärten, auch in Getreidefeldern und an Wegen. Er gedeiht am besten auf offenen, nährstoffreichen Böden, oft an etwas wärmeren Standorten und ist ein Lehmzeiger.
Wuchshöhe: ca. 10 cm bis 40 cm;
Lebensdauer: einjährig oder einjährig überwinternd;
Typisch: kraus behaarter Stängel, Blätter hellgrün und grob gezähnt, Blüten auf langen, sehr dünnen Stielen;
Sammelgut/essbare Teile: Blütenknospen, Blüten, Triebe und Blätter;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoff und Saponine;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: besonders die Blüten mit Gattungsmitgliedern (aber auch diese sind essbar/verwendbar);
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Beim Persischen Ehrenpreis handelt es sich um eine einjährige oder einjährig überwinternde krautige Pflanze. Es handelt sich um eine relativ kräftige Pflanze, die auf dem Boden niederliegend bis aufsteigend wächst, jedoch an ihrem Stängel nicht wurzelt. Die Stängel erreichen Längen von 10 bis 40 Zentimetern.
Blätter: Im unteren Bereich des Stängels sind die Laubblätter gegenständig, im oberen Bereich wechselständig angeordnet. Die einfachen Blattspreiten sind grob gekerbt, mit einem herzförmigen Grund, und sind stark netznervig.
Blüte: Die Blüten des Persischen Ehrenpreises stehen einzeln in den Blattachseln. Die Tragblätter unterscheiden sich von den unteren Stängelblättern nur darin, dass sie kleiner sind. Die Blütenstiele sind relativ lang.
Die zwittrigen Blüten besitzen einen Durchmesser von 8 bis 10 Millimetern und sind schwach zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Der Kelchzipfel ist ei-lanzettlich. Die Krone ist himmelblau mit gelbweißem Schlund und 8 bis 12 Millimeter breit. Die Blütezeit reicht von Februar bis Oktober, der Persischen Ehrenpreis kann aber bei passenden Temperaturen auch mitten im Winter blühen. Die Blüten sind vorweiblich und werden von Insekten bestäubt. Auch Selbstbestäubung findet statt.
Früchte/Samen: Auch die meist reichlich vorhandenen, mehrsamigen Kapselfrüchte stehen lang gestielt vom Stängel ab, überragen ihre Tragblätter weit und sind dadurch meist recht auffällig.
Die Fruchtstiele wenden sich vom Licht ab und wachsen vor der Fruchtreife stark in die Länge. Damit schieben sie die Kapselfrüchte in die Ritzen des Substrates hinein.
Die Samen haben ein kleines Elaiosom und werden durch die Schwarze Wegameise (Lasius niger) ausgebreitet, daneben erfolgt Menschenausbreitung z. B. über Gartenerde. Fruchtreife ist von August/September bis Oktober.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Es wird in Büchern meist nur der „Echte Ehrenpreis“ (Veronica Officinalis) als arzneilich verwendete Pflanze beschrieben, es ist jedoch anzunehmen das auch Gattungsmitglieder ähnliche (wenn auch schwächere) Wirkung besitzen.
Der Echter Ehrenpreis wird als Naturheilmittel zur äußeren und inneren Anwendung eingesetzt.
Das bitterlich herb und etwas balsamisch schmeckende Kraut (Herba Veronicae) wird im Sommer mit den Blüten gesammelt. Aufgüsse davon werden als Brusttee getrunken; das frische Kraut dient dagegen zur Bereitung von Kräutersäften.
Unter den Inhaltsstoffen des Ehrenpreises befinden sich Bitterstoffe, Gerbstoff und Saponine. Große Veronica-Bestände auf Viehweiden können bei Rindern zu Vergiftungserscheinungen durch die Saponine führen.
👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Sie eigenen sich in kleinen Mengen als Salatbeigabe oder als Beigabe für Kräutersaucen und Suppen. Getrocknet kann das Kraut als Beigabe für Wildkräutermischungen und Wildkräutersalz genutzt werden. Es kann auch als Tee aufgebrüht werden und soll in dieser Form herb-aromatisch an Schwarztee erinnern.
Blütenknospen & Blüten: Sie können als essbare Dekoration für vielerlei Gerichte genutzt werden. Die Blüten behalten auch getrocknet ihre schöne Farbe. Um die empfindlichen Blüten beim ernten nicht zu zerquetschen, schneidet man diese am besten mit einer Schere ab.
Samen: xxx
Geschmack: Blüten und Blütenknospen sind mild, das Kraut herb-bitter; Ich persönlich finde das das Kraut, unabhängig vom Fundort, immer etwas „sumpfig“ schmeckt.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich bitter/“sumpfig“ und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Feldsalat, Vogelmiere, Brennnessel, oder Labkraut), ein sehr interessantes Smoothie-Erlebnis bieten.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes „Joe“ Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Der Persischen Ehrenpreis ist ein Therophyt. Vegetative Vermehrung erfolgt durch bis 40 Zentimeter lange Ausläufer. Er wurzelt bis zu 20 Zentimeter tief.
Videobeitrag zu „Persischer Ehrenpreis“
Der YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET bietet noch mehr Bestimmungsvideos für den Persischen Ehrenpreis. Im Kanal findest du außerdem viele Videos die die Bestimmung von Wildkräutern, Pflanzen, Bäumen und Sträuchern ermöglichen/erleichtern. Weiteres ermöglichen die Videos Pflanzen bzw. ihr Aussehen im Verlauf ihrer Lebenszyklen kennen und bestimmen zu lernen.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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