
Einbeere – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze. Diese Pflanze ist GIFTIG und NICHT für die menschliche Ernährung geeignet
Die Einbeeren (Paris) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Germergewächse (Melanthiaceae). Bekannteste Art in Europa ist die Vierblättrige Einbeere (Paris quadrifolia), kurz Einbeere. Eben diese wird hier näher beschrieben. Die ganze Pflanze ist giftig, besonders die Beeren.
Wildpflanzen-Steckbrief “Vierblättrige Einbeere”
Botanischer Name: Paris quadrifolia
Deutscher Name: Einbeere
Familie: Germergewächse (Melanthiaceae)
Gattung: Einbeeren (Paris)
Art: Einbeere
Weitere Synonyme/Volksnamen: Augenkraut, Blatternblat, Fuchsauge, Fuchstrauben, Krähenauge, Kreuzkraut, Sauauge, Schlangenbeere, Schwarzblattlkraut, Sternkraut, Teufelsauge, Teufelsbeere, Wolfsbeere;
Hauptblütezeit: Mai bis Juni;
Blütenfarbe: grün;
Blütenform/Anzahl: radiärsymmetrische, vierzählige Blüte (eine Blüte je Pflanze);
Frucht-/Samenreife: Juli bis September;
Vorkommen: Die Einbeere ist in Eurasien verbreitet. In Österreich ist sie häufig bis zerstreut in allen Bundesländern.
Verbreitungsschwerpunkt: Man findet die Einbeere ziemlich häufig in krautreichen Eichen- und Buchenwäldern, in Auen- oder Nadelmischwäldern. Sie bevorzugt feuchte, nährstoffreiche, humose Böden und zeigt Grundwasser und Sickerwasser an. Sie wächst oft in Gruppen
Wuchshöhe: ca. 10 cm bis 30 cm;
Typisch: xxx
Sammelgut/essbare Teile: NICHT für die menschliche Ernährung geeignet. Giftig!
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Einbeeren enthalten giftige Saponine: Steroidsaponine und Glykoside: Paridin, Paristyphnin, Pennogenin.
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx
Verwechslungsgefahr: mit Gattungsmitgliedern;
Kräuter, Wildpflanzen & Baum-Wissen. Meine ❤️ Buchtipps aus den Bereichen Bestimmen & Sammeln | Küche & Rezepte | Medizin & Heilung
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Die Einbeere ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 10 bis 30 Zentimeter erreicht. Das monopodiale (= mit durchgehender Hauptachse) Rhizom dieses Geophyten sitzt waagrecht bzw. kriechend. Die Rhizome können bis zu 14 Jahre alt werden.
Blätter: Aus Knospen in den Achseln von Niederblättern werden an der Rhizom-Oberseite Laubsprosse ausgebildet, die nach dem Fruchten absterben. An einem Stängel stehen (meist) nur vier Blätter in einem Quirl. Die Laubblätter sind einfach und ganzrandig.
Blüte: An jedem Stängel wird nur eine endständige Blüte gebildet. Die zwittrige, radiärsymmetrische Blüte ist grün und vierzählig. Die inneren Blütenhüllblätter sind fadenförmig, die äußeren sind etwas breiter und 2 bis 3 cm lang. Es sind acht Staubblätter vorhanden. Vier Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen und es sind vier langlebige Narben vorhanden. Die Blüten sind geruchlose, vorweibliche „Pollen-Scheibenblumen“. Die Schauwirkung geht vermutlich eher von den Staubblättern und den glänzend-schwarzvioletten Fruchtknoten aus. Angeblich liegt eine „Fliegentäuscheblume“ vor. Der Fruchtknoten soll Fleisch vortäuschen. Die kaum klebrigen, länglichen Pollenkörner werden zum Teil auch durch den Wind verbreitet (Amphiphilie). Blütezeit ist von Mai bis Juni.
Früchte/Samen: Die Früchte sind vierfächrige, vielsamige, blauschwarze, heidelbeerähnliche Beeren, die einzeln stehen und einen Durchmesser von bis zu 1 cm erreichen. Die Fruchtreife tritt im Juli bis September ein. Es liegt Verdauungsverbreitung vor.
Wildkräuter im Herbst und Winter: Im Herbst und Winter wächst nichts mehr? Doch, tut es! Entdecke über 40 Wildkräuter, die du sammeln kannst, wenn es draußen kalt und ungemütlich wird.
Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die ganze Pflanze wurde früher in der Volksmedizin als Mittel gegen ansteckende Krankheiten angewandt (Pestbeere). Die Rhizome vieler Einbeer-Arten werden auch heute in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet, die Droge wird Rhizoma Paridis genannt.
Die westliche Schulmedizin nutzt die Einbeere nicht bzw. nicht mehr. In der Homöopathie ist sie hingegen eine geschätzte Pflanze.
Anwendung in der Homöopathie: aus der frischen Pflanze wird ein Homöopathikum gewonnen das bei neuralgischen Kopf- und Gesichtsschmerzen sowie bei immer wiederkehrenden Kehlkopfkatarrhen verschrieben wird. Auch bei Augenkatarrhen mit Lidzuckungen findet es Einsatz.
ACHTUNG: Die Einbeere ist giftig! Hände weg von medizinischen Selbstversuchen.
👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.
Mein persönlicher Favorit für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch “Das große Buch der Heilpflanzen” von Apotheker M. Pahlow. In diesem Werk erklärt Pahlow nicht nur die Anwendungsbereiche von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin, sondern auch den homöopathischen Ansatz.
Essbarkeit & Verwendung in der Küche
NICHT für die menschliche Ernährung geeignet! Die ganze Pflanze ist giftig, besonders in den Beeren, durch Saponine: Steroidsaponine; Glykoside: Paridin, Paristyphnin, Pennogenin.
Vergiftungserscheinungen: Der Genuss mehrerer Beeren kann zu Brechreiz, Magenkrämpfen und zum Tod durch Atemlähmung führen. Das Rhizom ist für Gliedertiere und Fische tödlich giftig.
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: xxx
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes “Joe” Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.
Wildkräuter – Bestimmen, Sammeln, Zubereiten: Rezepte für Pestos, Chutneys, Pizzen, Salate, Pasta-Gerichte, Gebäcke, Smoothies…
Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Der botanische Name leitet sich aus dem Lateinischen ab: quadrifolia bedeutet vierblättrig, da die Blattanzahl meist vier beträgt. Die Herkunft des Gattungsnamens Paris ist nicht geklärt.
Videobeitrag zu “Vierblättrige Einbeere”
Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos zur Vierblättrigen Einbeere findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze (kommentierte) Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieser Wildpflanze verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung”
Bestimmungshilfe für “NEULINGE” durch Beschriftung von Wildpflanzen & Bäumen via QR-Codes. Ist es nicht etwas schönes sein Wissen und seine Bestimmungssicherheit mit anderen zu Teilen bzw. bei anderen Neugier auf Natur zu wecken? JA? – Dann bist du beim Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung” genau richtig. Willkommen!
Mehr essbare & giftige Wildkräuter & Pflanzen
Essbare & giftige Wildpflanzen A-Z
Online Lexikon Hauptübersicht. Hier findest du ALLE beschriebenen (essbaren & giftigen) Wildkräuter, Wiesenkräuter, Wildblumen & Pflanzen auf einen Blick!