Weg-Rauke – Bestimmen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Rauken (Sisymbrium) ist die einzige Gattung der Tribus Sisymbrieae in der Pflanzenfamilie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Die, je nach Autor, etwa 41 Arten kommen in den gemäßigten Gebieten Eurasiens und Nordamerikas, sowie einige Arten in subtropischen und tropischen Bergländern vor. In vielen Teilen der Welt sind einige Arten Neophyten. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns wild wachsender Vertreter, die „Weg-Rauke“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Weg-Rauke“
Botanischer Name: Sisymbrium officinale
Deutscher Name: Weg-Rauke
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Gattung: Rauken (Sisymbrium)
Art: Weg-Rauke
Weitere Synonyme/Volksnamen: Echte Rauke, Gewöhnliche Rauke, Raukensenf, Wegsenf, Sängerkraut, Gelbes Eisenkraut;
Hauptblütezeit: Mai bis August;
Blütenfarbe: gelb;
Vorkommen: Die Weg-Rauke ist in Europa heimisch, wo sie häufig vorkommt.
Verbreitungsschwerpunkt: Sie bevorzugt nährstoffreiche Böden an warmen Stellen. Man findet sie an Wegen, als Gartenunkraut, auf Schutt, Brachen, Dämmen und an Ufern.
Wuchshöhe: ca. 30 cm bis 70 cm:
Typisch: Steife, sparrig abstehende Trauben mit auf dem Stängel dicht anliegenden Früchten (Fruchtschoten), obere Blätter oft ungeteilt, untere Blätter fiederspaltig.
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Triebe, Samen;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Glucosinolate, Gerbstoffe, Glykoside, Vitamin-C;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh (in kleinen Mengen) verwendet werden;
Verwechslungsgefahr: xxx
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Die Weg-Rauke ist eine einjährige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 70 cm erreicht. Die Weg-Rauke ist aufrecht wachsend mit sparrig abstehenden Ästen. Diese sparrig abstehenden, aber bogenförmig aufwärts gerichteten Seitenäste mit den angedrückten Schoten sind das Kennzeichen dieser Art.
Blätter: In Bodennähe wächst eine Blattrosette mit fiederteilig gelappten Laubblättern und großem Endabschnitt. Weiter oben werden die Blätter schmaler und kleiner. An den Rändern sind die Blätter gesägt.
Blüte: Ab Mai bis in den Frühsommer blühen die traubigen Blütenstände an den verzweigten Stängeln. Die kleinen, zwittrigen, disymmetrischen Blüten sind vierzählig. Es sind vier grüne Kelchblätter vorhanden. Die vier gelben Kronblätter sind von 2 bis 4 mm lang. Die Blüten sind unscheinbare „Nektar führende Scheibenblumen“. Es sind sechs Staubblätter vorhanden. Die Weg-Rauke wird durch Selbst- oder Insekten-Bestäubung befruchtet. Blütezeit ist von Mai bis August.
Früchte/Samen: Eng dem Stängel angedrückt stehen die schmalen, behaarten Schoten, die 8 bis 20 mm lang werden. Der Fruchtstiel ist 2 bis 3 mm lang und fast so dick wie die Schoten. Die Früchte sind Windstreuer. Die Samen verbleiben lange in den Früchten und werden oft erst mit der ganzen, sparrigen Pflanze verschleppt, sobald diese abgestorben ist. Fruchtreife ist von Juli bis Oktober. Die Pflanze ist ein Wintersteher. Die Samen sind Lichtkeimer.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Als Heilpflanze ist die Wegrauke heutzutage nahezu unbekannt. Früher wurde sie in der Volksheilkunde jedoch gerne verwendet. Dort wird sie bei Entzündungen von Rachen, Hals und Atmungsorganen verwendet. Die Weg-Rauke wurde auch als Sängerkraut bezeichnet, weil der Tee gegen Stimmbandentzündungen eingesetzt wurde. Auch die Homöopathie nutzt sie gegen Heiserkeit.
👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Wegen ihrer schärfe eigenen sich die Blätter der Weg-Rauke eher als Beigabe. In kleinen Mengen kann sie Salate bereichern oder aber gekocht Spinaten und anderen Blattgemüsen Würze geben. Ebenso lässt sich das würzige Kraut als Zutat in Gemüsepürees oder in Mischungen mit anderen Hackkräutern verwenden oder roh auf Butterbrot genießen.
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: Sie lassen sich, von etwa September bis Oktober geerntet, als Gewürz zum Einlegen oder in Eintöpfen und Aufläufen nutzen. Reif und ausgepresst sind sie eine Grundlage für Senf.
Geschmack: Weg-Rauke erinnert an Kresse und herben, bissfesten Blattsalat.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich würzig/scharf und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Brennnessel, Labkraut oder Vogelmiere), ein sehr interessantes Smoothie-Erlebnis bieten.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
In früheren Zeiten wurden die abgestorbenen Pflanzen als Besen genutzt.
Da die Weg-Rauke eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Echten Eisenkraut (Verbena officinalis) hat, wird sie auch als Gelbes Eisenkraut bezeichnet.
Videobeitrag zu „Weg-Rauke“
Weitere Bestimmungsvideos für die Weg-Rauke findest du auf dem YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Begleite dieses Wildkraut durch die Jahreszeiten und lerne es anhand der Blätter, Blüten und Früchte ganzjährig zu bestimmen. Auch viele weitere heimische (essbare) Wildpflanzen, Bäume und Sträucher werden für Bestimmung und Nutzung näher gebracht.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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