
Echte Schlüsselblume – Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Echte Schlüsselblume (Primula veris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Primeln (Primula) in der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Von der Echten Schlüsselblume gibt es (ein paar wenige) Unterarten. Sie ist in weiten Teilen Europas und Vorderasiens verbreitet. Vom Sammeln der Pflanze sollte man absehen, da sie regional gefährdet ist und beispielsweise nach der deutschen Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt ist.
Wildpflanzen-Steckbrief “Echte Schlüsselblume”
Botanischer Name: Primula veris
Deutscher Name: Echte Schlüsselblume
Gattung: Primeln (Primula)
Familie: Primelgewächse (Primulaceae)
Weitere Synonyme/Volksnamen: Wiesen-Primel, Frühlings-Schlüsselblume (Schweiz), Wiesen-Schlüsselblume, Arznei-Schlüsselblume, Himmelsschlüssel.
Hauptblütezeit: April bis Juni;
Blütenfarbe: goldgelb;
Blütenform/Anzahl: doldiger Blütenstand mit fünf bis zu zwanzig radiärsymmetrischen, fünfzähligen Blüten;
Frucht-/Samenreife: xxx
Vorkommen: Diese kalkliebende Art kommt in ganz Europa und Vorderasien vor, lediglich im Süden der Mittelmeerländer und im äußersten Norden ist sie nicht beheimatet. In Mitteleuropa fehlt sie im Tiefland westlich der Elbe weitgehend, im übrigen Tiefland ist sie selten, ebenso in Gebieten mit kalkfreiem Gestein. Im übrigen Mitteleuropa kommt sie zerstreut vor.
Verbreitungsschwerpunkt: Als Standorte werden Raine, Halbtrockenrasen, trockene Wiesen, lichte Laubwälder, Waldränder und Waldschläge insbesondere von krautreichen Eichenwäldern, mitteleuropäischen Flaumeichenmischwäldern, west-submediterranen Flaumeichenwäldern, Hainbuchenwäldern oder auch Seggen-Buchenwäldern bevorzugt. Die Echte Schlüsselblume gedeiht am besten auf kalkhaltigen, stickstoffarmen, lockeren Lehmböden mit reichlicher Humusbeimischung.
Wuchshöhe: ca. 10 cm bis 30 cm;
Typisch: runzelige Blätter, einseitswendige Dolde mit 5 bis 20 goldgelben Blüten auf unbeblätterten Stängeln;
Sammelgut/essbare Teile: die Pflanze steht oft unter Naturschutz oder ist schutzbedürftig. Auch wenn Blätter und Blüten, da ungiftig, essbar wären, finde ich persönlich das von einer Wildsammlung abgesehen werden sollte.
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: xxx
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx
Verwechslungsgefahr: Hohen Schlüsselblume und verschiedene Unterarten;
Unterscheidungsmerkmale zu ähnlicher Art
Die Merkmale, mit denen sich die Echte Schlüsselblume unter anderem von der Hohen Schlüsselblume (Primula elatior) unterscheidet, sind die dottergelben, stark duftenden Blüten mit ihren fünf orangefarbenen Flecken (Saftmale) im Schlund der Blüte. Die Hohen Schlüsselblume dagegen duftet weniger stark und der Schlund ihrer Blüten ist goldgelb. Der Blütenkelch ist bei der Echten Schlüsselblume blassgrün, bauchig und glockig, während er bei der Hohen Schlüsselblume eng an den Blütenkronblättern anliegt.
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Echte Schlüsselblume wächst als ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 8 bis 30 Zentimetern erreicht und meist in kleineren und größeren Gruppen anzutreffen ist. Sie überwintert mit einem ausdauernden, dicken, kurzen Rhizom. Die vegetativen Pflanzenteile sind oft flaumig behaart aber nicht bemehlt.
Blätter: Die Laubblätter sind in einer grundständigen Rosette angeordnet, die oft zu mehreren zusammenstehen. Die Laubblätter sind zwischen Blattspreite und geflügeltem Blattstiel undeutlich bis auffällig scharf abgrenzt. Die dünne und im Alter häutige, einfache Blattspreite ist bei einer Länge 5 bis 20 Zentimetern und einer Breite von 2 bis 6 Zentimetern eiförmig bis eiförmig-länglich mit spitzem bis stumpfem oberen Ende; sie verschmälert sich mehr oder weniger plötzlich in Richtung Blattstiel. Die dunkelgrüne Blattoberseite weist eine runzlige Struktur auf und die Blattunterseite ist hellgrün. Beide Blattflächen können weich mit einfachen Trichomen flaumig behaart oder kahl sein. Der wellige und unregelmäßig grob gezähnte Blattrand ist bei jungen Blättern nach unten eingerollt.
Blüte: Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Juni (Deutschland und nördlicher) oder von Februar bis Mai (Österreich, Schweiz, Slowenien etc.). Auf einem mehr oder weniger langen, blattlosen, behaarten Blütenstandsschaft befinden sich in einem endständigen, einseitswendigen, doldigen Blütenstand fünf bis zu zwanzig Blüten. Die Tragblätter sind flach und ungleich. Die aufrechten bis nickenden, behaarten Blütenstiele sind mit einer Länge von 3 bis 20 Millimetern ein- bis dreimal so lang wie die Tragblätter.
Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf blass-grünen, 0,8 bis 2 Zentimeter langen Kelchblätter sind bauchig und breit-glockig verwachsen. Die fünf dottergelben Kronblätter sind an ihrer Basis zu einer Röhre verwachsen. Die Kronröhre ist mit einer Länge von 8 bis 20 Millimetern höchstens so lang wie der Kelch. Der Kronschlund weist einen Durchmesser von 8 bis 28 Millimetern auf. Die fünf tellerförmig ausgebreiteten, 8 bis 14 mm langen Kronlappen besitzen an ihrer Basis einen orangefarbenen Fleck und sind am oberen Ende leicht ausgerandet bis deutlich gekerbt.
Früchte/Samen: Der überdauernde Kelch ist doppelt so lang wie die Kapselfrucht und umhüllt sie. Die bei einer Länge von 5 bis 10 Millimetern eiförmige, leicht bauchige Kapselfrucht öffnet sich bei Reife mit zehn Kapselzähnchen und entlässt die zahlreichen Samen. Die Samen besitzen winzige Bläschen und werden über den Wind ausgebreitet. Zum Keimen benötigen die Samen Kälte und Licht.
Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die Pflanze ist sowohl in Schul- wie Volksmedizin bekannt und genutzt.
Schlüsselblumenblüten enthalten geringe Mengen an Saponinen, etwa drei Prozent Flavonoide -insbesondere Rutosid-, Carotinoide und Spuren von ätherischem Öl. Die Wurzeln enthalten drei bis zwölf Prozent Triterpensaponine, beispielsweise Primulasaponin oder Primacrosaponin, Phenolglykosiden wie Primulaverin sowie seltene Zuckerstoffe. Die Triterpensaponine üben eine reizende Wirkung auf die Magenschleimhaut aus. Dieser Effekt soll über Nervenfasern reflektorisch die Bronchialschleimhaut dazu anregen, mehr Schleim zu produzieren. Hierdurch verdünnt sich das Sekret und erleichtert das Abhusten. Extrakte aus Schlüsselblumen werden vor allem bei Erkältungen mit verschleimtem Husten und Schnupfen als Begleitsymptomatik eingesetzt. Als Nebenwirkung der Anwendung konnten Magenschmerzen und Übelkeit sowie allergische Hautreaktionen festgestellt werden.
Da (die meisten) Schlüsselblumen unter Naturschutz stehen, finde ich persönliche es für angebracht die genutzten Pflanzenteile aus der Apotheke zu beziehen und auf Wildsammlung zu verzichten.
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Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch “Das große Buch der Heilpflanzen” von Apotheker M. Pahlow. In seinem Werk beschreibt Pahlow neben den Anwendungsbereichen von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin auch den Zugang der Homöopathie.
Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Die Pflanze steht unter Naturschutz. Auch wenn Blätter und Blüten, da ungiftig, konsumierbar sind, finde ich persönlich es für angebracht auf Wildsammlung zu verzichten.
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: xxx
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
👉 HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es eine Menge gute Wildkräuter-Kochbücher.
Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werke von Johannes “Joe” Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die “normale” Kräuterbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.
Wildkräuter – Bestimmen, Sammeln, Zubereiten: Rezepte für Pestos, Chutneys, Pizzen, Salate, Pasta-Gerichte, Gebäcke, Smoothies…
Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Die Echte Schlüsselblume findet gelegentlich als Zierpflanze Verwendung. Gehölzgruppen, Rabatten und Steingärten in vollsonniger Lage sind geeignete Standorte. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat. Auch als Schnittblume in Blumensträußen wird sie gerne verwendet.
Die Rhizome wurden früher auch für Niespulver verwendet. Mit den Blüten der Schlüsselblumen in kochendem Wasser wurden in der Schweiz und Österreich auch Ostereier gefärbt.
Vom Sammeln der Pflanze sollte man absehen, da sie regional gefährdet ist und beispielsweise nach der deutschen Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt ist.
Videobeitrag zu “Echte Schlüsselblume”
👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge (kommentierter) Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung”
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