Pimpernuss – Bestimmen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Gemeine Pimpernuss, auch Klappernuss genannt ist eine Pflanzenart die zur Familie der Pimpernussgewächse gehört. Eine Besonderheit der Pimpernuss ist die Größenkonstanz der Samen. Wenn es der Pflanze schlecht geht, bildet sie pro Hülle weniger, jedoch wieder gleichgroße, Samen aus. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu diesem Baum/Strauch
Baum-Steckbrief „Gemeine Pimpernuss“
Botanischer Name: Staphylea pinnata
Deutscher Name: Pimpernuss
Familie: Pimpernussgewächse (Staphyleaceae)
Gattung: Pimpernüsse (Staphylea)
Art: Gemeine Pimpernuss
Weitere Synonyme/Volksnamen: Klappernuss. Gemeine Pimpernuss, Gewöhnliche Pimpernuss;
Blüten & Blütenfarbe: gelblich weiße Blüten in hängenden, lockeren und schmalen Rispen;
Hauptblütezeit: Mai bis Juni;
Früchte/Samen: blaßgrüne, aufgeblasene und mehrfächerige Fruchtkapseln, die in jedem Fach 1 bis 2 hellbraune Nüsse enthalten;
Fruchtreife/Erntezeit: September;
Vorkommen: Die Gewöhnliche Pimpernuss hat ihre Hauptverbreitung in Süd- und Südosteuropa und Richtung Osten im Kaukasus. In Mitteleuropa taucht sie nur zerstreut oder selten von der collinen bis in die submontane Stufe (600 m) auf.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Gemeine Pimpernuss gedeiht an Hängen und Waldrändern, in krautreichen Buchen-, Ahorn- oder Eichenwäldern.
Wuchsform: Sommergrüner, aufrechter, schwach verzweigter Strauch, selten als kleiner Baum;
Wuchshöhe: ca. 1 bis 3 Meter (als kleiner Baum ca. 4 bis 5 Meter);
Typisch: die gefiederten Blätter und besonders die aufgeblähten Fruchtstände (Kapselfrüchte);
Rinde/Borke: Grau, netzartig gemustert, junge Zweige kahl;
Alter: xxx
Sammelgut: Blüten, Nüsschen; 👉 Hinweis: Die Pimpernuss ist regional gefährdet/geschützt.
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: xxx
Prozessierung: xxx
Verwechslungsgefahr: die Fruchtstände ev. mit denen der Blasenesche;
Bestimmung/Beschreibung des Baumes
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Gemeine Pimpernuss wächst als sommergrüner Strauch mit Wuchshöhen von meist 1 bis 3 Meter oder seltener als kleiner Baum (dann 4 bis 5 Meter). Ihren Namen hat sie wohl von ihren Früchten. Es handelt sich um eine grünliche, häutige, aufgeblasene Kapselfrucht, in der eine „Nuss“ (ein Same) klappert (oder eben „pimpert“), wenn sie reif ist.
Blätter: Die gegenständigen Blätter der Pimpernuss sind lang gestielt, werden bis 25 cm lang und sind unpaarig mit 5 bis 7 Blättchen gefiedert. Mit Ausnahme des gestielten Endblättchens sind die Fiedern sitzend angeordnet. Die elliptisch bis schmal eiförmigen Fiedern werden bis 10 cm lang, sind am Grund kurz bärtig behaart und in eine schmale Spitze ausgezogen. Ihr Blattrand ist klein gezähnt. Die sattgrüne Blattoberseite zeigt auf den Nerven weiße Härchen, die Unterseite ist heller.
Blüte/Blüten: Die Blütenstände der Pimpernuss erscheinen relativ spät im Mai und Juni als endständige, lang gestielte, traubige Blütenrispen. Diese überhängenden Blütenbüschel werden bis 10 cm lang und duften leicht. Die 5-zähligen, radiären Einzelblüten sind gelblich-weiß, glockig geformt und etwa 1 cm lang. Die Kelchblätter sind an den Spitzen leicht rötlich überlaufen und mehr oder weniger stark abgespreizt. Die Kronblätter neigen sich zusammen.
Früchte: Die Früchte der Pimpernuss hängen wie die Blüten an bis 20 cm langen Stielen. Die häutig aufgeblasene Kapselfrucht erscheint wulstig, verkehrt herzförmig mit 2 bis 3 kurzen Zipfeln und wird 3 bis 4 cm lang. Ihre pergamentartige Hülle ist blassgrün, aufgebläht und zuletzt runzelig. Im Inneren trägt sie hartschalige Nüsschen. Die Reife beginnt im September. Die Samen lösen sich und fallen in die Fruchthöhle. Bei Bewegung klappern die losen Kerne darin. Dieser Tatsache verdankt die Pimpernuss auch ihren Namen. „Pimper“ geht auf das mittelhochdeutsche „pümpern“ = klappern zurück.
Samen: Die kugeligen Samen der Gewöhnlichen Pimpernuss sind glänzend hellbraun, haselnussgroß und haben eine sehr harte Schale. Eine Besonderheit der Pimpernuss ist die Größenkonstanz der Samen. Wenn es der Pflanze schlecht geht, bildet sie pro Hülle weniger Samen aus, die Größe der Samen bleibt jedoch gleich. Die Verbreitung der Samen erfolgt durch den Wind. Die in den blasigen Fruchtgebilde eingeschlossen Samen werden vom Wind fortgetragen. Die Blasen sind jedoch auch schwimmfähig und somit hat die Pimpernuss auch den Wasserweg als Transportmittel zur Fortpflanzung erschlossen.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Über die Verwendung der Pimpernuss in der Volksmedizin und deren Heilwirkung gibt es nur sehr wenige Quellen. Aus der Signaturen Lehre gibt es einige Beispiele die eine medizinische Verwendung der Pimpernuss belegen – die Früchte und jungen Zweige werden in der Homöopathie zur Urtinktur verarbeitet. Die Besonderheit der Blähfrüchte – Gasabgabe nach innen wodurch ein Überdruck entsteht – legt nahe, das es sich bei Blähungen der Hohlorgane gut anwenden lässt. Hoch potentierte Gaben der Pimpernuss werden erfolgreich bei Darmblähungen, bei aufgetriebenem Bauch und bei hohem Blasendruck eingesetzt.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Blätter: xxx
Blüten: Die Blüten sind essbar und schmackhaft, sie sind roh verzehr bar oder können kandiert werden. Die Blütenknospen werden in einigen Ländern eingelegt und wie Kapern gegessen.
Früchte/Samen: Die Kerne der Pimpernuss erinnern von der Optik her an Haselnüsse und geschmacklich an Pistazien. Sie können so verzehrt, geröstet oder zu Likör verarbeitet werden.
Geröstet und gemahlen sind sie die Grundlage von Porridge und ein süßlich, mehlartiger Zusatz für Brot. Bekannt ist auch der Pimpernusslikör aus dem Bayrischen Wald. Achtung: die Nüsse und deren Öl wirken leicht abführend. Das Schälen, bzw. Knacken ist jedoch mit einem erheblichen Aufwand verbunden.
Geschmack: xxx
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Eigenschaften & Verwendung des Holzes
Das gelblichweiße, matte Holz hat keine besondere Kernfärbung. Die Poren sind sehr klein und erst unter der Lupe erkennbar, dagegen sind die mittelbreiten Markstrahlen sowohl im Längs- als auch im Querschnitt mit freiem Auge gut erkennbar. Sie bestehen aus bis zu 6 Zellreihen.
Da das Holz der Pimpernuss sehr hart ist eignet es sich äußerst gut für Drechsel und Zierarbeiten z.B. für Musikinstrumente. Aus dem relativ breiten Mark von Stock und Wurzel werden beispielsweise Pfeifenröhren, Stöcke und Musikinstrumente hergestellt.
Da die Pimpernuss in unseren Breiten jedoch nicht sehr häufig vorkommt, und die einzelne Pflanze auch nicht viel Holz hergibt, ist das Holz der Pimpernuss nicht bedeutend, was die Verwendung betrifft.
Geschichtliches zu diesem Baum
Getrocknete Samen der Pflanze, die auch gefärbt werden können, benutzte man früher zur Herstellung von Schmuck, vor allem von Ketten, zum Teil auch von Rosenkränzen.
Abergläubischen Menschen dienten die Nüsse als Glücksbringer, wobei es darauf ankam, möglichst viele davon in einem einzelnen Fach zu finden.
Der Name Klappernuss (auch pimpern steht für „klappern“) leitet sich aus dem Geräusch ab, das die Nüsse beim Schütteln in der Fruchtkapsel verursachen.
Videobeitrag zu „Gemeine Pimpernuss“
👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 Arten bestimmen und verwenden
- Kosmos-Baumführer – 370 Bäume und Sträucher (Mitteleuropa)
- de.wikipedia.org – voll mit Baum & Strauch-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Bäumen & Sträuchern)
- www.baumkunde.de – Baumarten Datenbank
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über Bäume und Sträucher
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