Feld-Kresse – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Gattung Kressen (Lepidium) ist weit verbreitet und umfasst, je nach Autor und Auffassung, etwa 140 bis 220 Arten. Ein bei uns häufig zu findender Vertreter ist die „Feld-Kresse“. Eben diese wird auf dieser Seite beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Feld-Kresse“
Botanischer Name: Lepidium campestre
Deutscher Name: Feld-Kresse
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Gattung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Art: Feld-Kresse
Weitere Synonyme/Volksnamen: Fels-Kresse, Feldkresse;
Hauptblütezeit: Mai bis Juni;
Blütenfarbe: weiß;
Blütenform/Anzahl: traubigen Blütenstände aus vierzähligen Einzelblüten;
Frucht-/Samenreife: Juni bis August;
Vorkommen: Das Verbreitungsgebiet der Feld-Kresse reicht von Europa über Vorderasien bis Russland und China. Die Feld-Kresse kommt in ganz Europa vor. In Deutschland ist die Feld-Kresse allgemein verbreitet, örtlich ist sie jedoch recht selten zu finden. In Österreich kommt sie im pannonischen Gebiet häufiger vor, ist ansonsten aber selten. In der Schweiz ist sie allgemein verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Feld-Kresse gedeiht in Schutt- und Ackerunkrautgesellschaften. Sie bevorzugt trockene, warme, nährstoffreiche und lehmige Böden.
Wuchshöhe: ca. 20 cm bis 60 cm;
Typisch: Stängel dicht beblättert, obere Blätter stängelumfassend und mit pfeilförmigen Grund;
Sammelgut/essbare Teile: Blüten, Blätter, Samen;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Glucosinolate, ätherisches Öl, antibiotisch wirksames Benzylsenföl, Vitamin-C und weitere Vitamine;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit Gattungsmitgliedern;
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Bei der Feld-Kresse handelt es sich um eine ein- oder zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist zwischen 12 und 50 (8 bis 60) cm erreicht. Sie wächst aufrecht und besitzt einen flaumig-filzig behaarten Stängel, der im oberen Bereich typischerweise verzweigt ist.
Blätter: Die unteren Laubblätter sind von länglicher Gestalt und in den Blattstiel verschmälert. Sie sind am Rand buchtig gezähnt oder selten auch leierförmig fiederlappig. Die oberen sind lediglich gezähnelt.
Blüte: Die traubigen Blütenstände enthalten keine Tragblätter. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die vier behaarten bis glatten Kelchblätter sind (selten 1 bis) meist 1,3 bis 1,8 mm lang. Die vier weißen, an ihrer Basis genagelten Kronblätter besitzen meist eine Länge von 1,8 bis 2,5 (1,5 bis 3) mm und eine Breite von (0,2 bis) meist 0,5 bis 0,7 mm. Die sechs Staubblätter bestehen aus meist 1,5 bis 1,8 (1,2 bis 2) mm langen Staubfäden und 0,3 bis 0,5 mm langen Staubbeuteln. Der kurze Griffel endet in einer kopfigen, gelblichen Narbe. Die Blütezeit der Feld-Kresse liegt vorwiegend in den Monaten Mai bis Juli.
Früchte/Samen: Die eiförmig, 5 bis 6 mm langen Schötchen sind von der Mitte ausgehend breit geflügelt und dicht mit schuppigen Bläschen bedeckt. Bei den reifen Früchten ragt der kurze Griffel kaum aus der Ausrandung hervor. Für diese Art typisch sind die schuppenförmigen Bläschen, die die Schötchen bedecken. Jedes Fruchtfach enthält nur einen Samen. Die dunkelbraunen Samen weisen eine Länge von 2 bis 2,3 (selten bis zu 2,8) mm und einen Durchmesser von 1 bis 1,3 mm auf. Die Fruchtreife erfolgt von Juni bis August.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die Feld-Kresse wird Volks-/Naturheilkundlich ähnliche der Brunnenkresse verwendet. Diese alte Heilpflanze gilt als Aphrodisiakum und appetitanregend, stoffwechselfördernd, harn- und wehentreibend. In der Naturheilkunde wird sie für die „Entschlackung“ von Leber, Lunge und Magen empfohlen. Außerdem soll sie bei Zuckerkrankheit Diabetes mellitus helfen. Sie wird bei Frühjahrskuren und gegen Rheuma verwendet.
Äußerlich angewendet dient sie als Haartonikum und zur Teintklärung. Schon im 17. Jahrhundert galt die Brunnenkresse wegen ihres Vitamin-C-Gehaltes als geschätztes Mittel gegen Skorbut. Dass dies jedoch ein Irrtum war, ist schon durch die Tatsache bewiesen, dass Brunnenkresse, wie auch das ebenso verwendete Löffelkraut, nur an Land gegen Skorbut angewendet werden konnte, wo auch gleichzeitig frische und ausgewogenere Nahrung verfügbar war.
Brunnenkresse ist auch wegen seiner blutreinigenden und blutaufbauenden Wirkung bekannt. Zusätzlich wird sie als entzündungshemmend für die Mundschleimhaut empfohlen.
👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.
Mein persönlicher Favorit für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch „Das große Buch der Heilpflanzen“ von Apotheker M. Pahlow. In diesem Werk erklärt Pahlow nicht nur die Anwendungsbereiche von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin, sondern auch den homöopathischen Ansatz.
Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Junge Blätter (etwa von April bis Mai) eignen sich, in Streifen geschnitten, als Grundlage für verschiedene Salate, gedämpfte Gemüsegerichte, Gemüsefüllungen, Aufläufe und Suppen/Saucen. Roh können sie in Kräutertopfen (Quark), Kräuterbutter oder Pesto gemischt werden.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Von etwa April bis Mai/Juni eigen sich die knospigen Blütenstände samt dem oberen Teil des Stängels als eine würzige Zutat für Salate oder als Beigabe in Pfannengemüse.
Samen: Die jungen, grünen, noch zarten Früchte (Samenhülsen) können als Gewürz in vielerlei Speisen genutzt werden. Die reifen Samen können, gemahlen mit Salz und Essig, zu einer senfartigen Würzpaste verarbeitet werden.
Geschmack: herb, kresse- bis senfartig;
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich würzig und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Brennnessel, Labkraut oder Vogelmiere), ein sehr interessantes Smoothie-Erlebnis bieten.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes „Joe“ Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Die Feld-Kresse gedeiht oft als winterannuelle Pflanze. (winterannuelle = einjährig-überwinternde Pflanzen (Annuelle), die im Herbst keimen und in der darauffolgenden Vegetationsperiode blühen und fruchten;)
Die bei der Reife horizontal stehenden Schötchen platzen durch auffallenden Regen und die Samen werden ausgeschleudert, die Schötchen wirken sich also als Regenballist.
Videobeitrag zu „Feld-Kresse“
Kein Video verfügbar!
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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