Echter Wundklee – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Der Echte Wundklee (Anthyllis vulneraria) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wundklee (Anthyllis). Diese sehr formenreiche Art tritt in zahlreichen Unterarten auf, welche noch nicht ausreichend erforscht sind. In Europa kommen etwa 24 verschiedene Unterarten vor. Außerdem gibt es noch Zwischenformen und Hybriden. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Echter Wundklee“
Botanischer Name: Anthyllis vulneraria
Deutscher Name: Echter Wundklee
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Gattung: Wundklee (Anthyllis)
Art: Echter Wundklee
Weitere Synonyme/Volksnamen: Gemeiner Wundklee, Gewöhnlicher Wundklee, Tannenklee und eine Reihe weiterer regional sehr unterschiedlicher volkstümlicher Namen;
Hauptblütezeit: Juni bis August;
Blütenfarbe: gelb oder weißlich, in der Knospe oft rot;
Blütenform/Anzahl: zweiseitig symmetrische Blüten stehen zahlreich in rundlichen Blütenständen;
Frucht-/Samenreife: Juli bis Oktober;
Vorkommen: Das Verbreitungsgebiet des Echten Wundklees umfasst ganz Europa sowie Nordafrika (Atlas-Gebirge).
Verbreitungsschwerpunkt: Als Standort werden Trockenwiesen und Halbtrockenrasen, Wegränder, Böschungen, Steinbrüche aber auch Küstendünen bevorzugt. Vor allem auf kalkhaltigen Böden.
Wuchshöhe: ca. 10 cm bis 40 cm;
Typisch: dichte Köpfchen aus 10 bis 30 Blüten, von handförmig geteilten Blättern umgeben, oft zwei verschieden weit entwickelte Köpfe nebeneinander;
Sammelgut/essbare Teile: junge Triebspitzen (ganze Pflanze für Heilzwecke);
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: xxx
Nötige Ver-/Bearbeitung: wird in der Regel erhitzt verwendet;
Verwechslungsgefahr: ev. mit Hornklee;
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die mehrjährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 5 bis 40 Zentimetern. Diese Pflanzenart hat ein kurzes, mehr oder weniger ästiges und vielköpfiges Rhizom und aufsteigende oder aufrechte Stängel.
Blätter: Die grundständigen Laubblätter haben bis zu vier Blättchenpaare, zur Blütezeit fehlen diese aber bereits oft. Die Endblättchen werden bis zu 8 Zentimeter lang und sind somit merklich größer als die übrigen seitlichen Fiedern. Die Stängelblätter bestehen aus zwei bis sieben Blättchenpaare. Die Blättchenform ist lang-elliptisch.
Blüte: Die Blüten stehen in vielblütigen Blütenköpfen. Die goldgelbe Krone wird zwischen 9 und 19 mm lang. Gelegentlich sind diese auch von weißlicher, oranger oder roter Farbe. Der weißzottig behaarte Kelch ist nach der Blütezeit aufgeblasen und hat ungleiche Zähne. Die Blütezeit ist von Juni bis September.
Alle zehn Staubblätter sind trotz Nektarbildung zu einer Röhre verwachsen, die somit nur langrüsseligen Insekten wie Hummeln oder Schmetterlingen zugänglich ist. Die Blüte besitzt einen Pumpmechanismus: Beim Herunterdrücken des Schiffchens durch den Bestäuber wird durch den Griffelkolben der Pollen entleert. Die Narbe ist erst nach dem Abwetzen der zarten Oberflächenzellen klebrig.
Früchte/Samen: Die relativ leichten ein- bis zweisamigen Nüsse sind im trockenen Kelch eingehüllt und werden vor allem durch den Wind verbreitet. Die Fruchtreife erfolgt von Juli bis Oktober.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Aufgrund des Gehalts an Saponinen und Gerbstoffen standen die Blüten in hohem Ansehen und wurden zur Behandlung von Wunden und Geschwüren benutzt. Eventuell geht der Gebrauch auf die Signaturenlehre zurück, da die Blüten oft rot überlaufen sind.
In der Naturheilkunde benutzt man von dem Wundklee die gesamte Pflanze, die Blüten und die Blütenköpfe. Gesammelte Pflanzen sollten rasch und schonend im Schatten getrocknet werden. Zum Trocknen breitet man den Wundklee in dünnen Lagen aus.
Anwendung: Ein Teeaufguss wird äußerlich bei Hautleiden und zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund und Rachen verwendet, das frische, zerquetschte Kraut fördert die Wundheilung.
Die vielen Volksnamen spiegeln den Bekanntheitsgrad der Pflanze wider: Schöpfli, Wollklee, Bärenpratzen, Hasenklee, Katzenklee, Katzenbratzerl, Katzentapen, Muttergottes-Schühlein, Frauenkapperl, Taubenkröpferl, Tannenklee. Weitere volkstümliche Namen sind Apothekerklee, Bärenklee, Bartklee, Gelber Klee, Goldknopf, Kretzenkraut, Russischer Klee, Schafszähn, Sommerklee und Watteblume.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Die etwa von März bis Mai verfügbaren jungen, weichen, bitterlich und auch etwas eigen schmeckenden Triebspitzen können erhitzt in Bratlingen oder als Beigabe zu Mischgemüsegerichten verwendet werden.
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: bitter;
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Das Artepipheton vulneraria (also der Zusatz zum Gattungsnamen) leitet sich vom lateinischen vulnerarius (= Wund-) ab. Auch der volkstümliche Name Wundklee bzw. „Wundkraut“ verweist auf die Verwendung in der Volksmedizin zur Heilung von Wunden und als Hustenmittel.
Der Wundklee ist eine sehr formenreiche Art und tritt in zahlreichen Unterarten auf, welche noch nicht ausreichend erforscht sind. In Europa kommen etwa 24 verschiedene Unterarten vor. Außerdem gibt es noch Zwischenformen und Hybriden.
Die Pflanze gehört als Tiefwurzler, sowie durch die Wurzelknöllchen mit Luftstickstoff bindenden Bakterien, zu den wichtigsten Rohbodenfestigern bzw. -pionieren. Diese Pflanze wird auf Erdabrissen und Lawinenanrissen, auf Straßenböschungen vielfach angebaut. Die Pflanze selbst ist düngerfeindlich und ihre Verbreitung nimmt durch Eutrophierung und Rückgang der Schafweide ab.
Die Tieflandform des Echten Wundklees ist eine gute Futterpflanze.
Videobeitrag zu „Echter Wundklee“
👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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