Bachbunge – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Bachbunge, auch Bach-Ehrenpreis genannt, gehört zur Gattung Ehrenpreis. Ehrenpreis (Veronica) ist eine Pflanzengattung, die nach molekularbiologischen Untersuchungen neuerdings zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) gezählt wird. Mit, je nach Autorenauffassung, bis zu 450 Arten ist die Gattung Ehrenpreis sehr artenreich. Auch in Mitteleuropa kommen zahlreiche Vertreter vor. Als ein bei uns (Österreich, Deutschland, Schweiz) häufig zu findender Vertreter wird auf dieser Seite die „Bachbunge“ näher beschreiben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Bachbunge“
Botanischer Name: Veronica beccabunga
Deutscher Name: Bachbunge
Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Gattung: Ehrenpreis (Veronica)
Art: Bachbunge
Weitere Synonyme/Volksnamen: Bach-Ehrenpreis, Bachbungen-Ehrenpreis, Quell-Ehrenpreis;
Hauptblütezeit: Mai bis August;
Blütenfarbe: blassblau bis dunkelviolett;
Blütenform/Anzahl: gehört zu den Lippenblütlerartigen, erinnert jedoch mehr an eine Kreuzblüte mit 4 Blütenblättern;
Frucht-/Samenreife: Fruchtreife ist von August/September bis Oktober.
Vorkommen: Die Bachbunge tritt in weiten Teilen Europas auf. In Österreich tritt sie in allen Bundesländern an Quellfluren, Bächen, in Gräben und im Saum fließender Gewässer häufig auf.
Verbreitungsschwerpunkt: Sie kommt in Wassergräben, Quellen und Bächen, auch am Ufer von Seen und Teichen vor und bevorzugt kühle Gewässer.
Wuchshöhe: ca. 20 cm bis 60 cm;
Typisch: Gegenständige Blütentrauben, Pflanze kahl, Stängel saftig-fleischig, oft rot überlaufen, Blätter oval bis rundlich.
Sammelgut/essbare Teile: Blüten, Blätter, Triebspitzen;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: In den blühenden Sprossspitzen und im frischen Saft: Glykosid Aucubin, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Saponine und Vitamine, insbesondere Vitamin C;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: Blauer Wasser-Ehrenpreis (bei diesem sind die Blätter lanzettlich);
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Die Bachbunge ist eine ausdauernd krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 60 Zentimetern erreicht. Sie besitzt ein kriechendes Rhizom. Der zylindrische, fleischige Stängel ist hohl.
Blätter: Von den elliptischen, etwas fleischigen, vorne stumpfen, abgerundeten Laubblättern sind besonders die unteren gestielt. Der Blattrand ist gesägt.
Blüte: Die traubigen Blütenstände entspringen den Blattachseln und enthalten 20 bis 25 Blüten. Kelch 4teilig, in Frucht mehr oder weniger zurückgeschlagen. Die himmelblauen Blütenkronen haben einen Durchmesser von 5 bis 8 Millimetern, Blütenkrone radförmig, mit sehr kurzer Röhre, die 4 Kronzipfel fast gleich groß, der oberste etwas größer. Die 2 Staubblätter mit lang herausragenden Staubfäden. Der Fruchtknoten oberständig. Die Blütezeit reicht von Mai bis August.
Früchte/Samen: Die 3 bis 4 Millimeter großen Kapselfrüchte sind in ihrer Form mit Heidelbeeren zu vergleichen. Die plankonvexen Samen sind nur 0,6 Millimeter lang und 0,06 mg schwer. Fruchtreife ist von August/September bis Oktober.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Der Bachbunge wird eine blutreinigende, harntreibende und hautstimulierende Wirkung nachgesagt.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Als Salat gelten die frischen Stängel und Blätter als verdauungsfördernd, sie enthalten viel Vitamin C und können auch zu einem (bitteren) Gemüse verkocht werden. Roh sollten sie jedoch nur von März bis Mai genutzt werden. Gemischt mit anderen Blattgemüsen nutzt man sie auch als Spinat. Getrocknet kann das Kraut als Tee aufgebrüht werden. Wie bei allen Wasserpflanzen empfohlen sollte auch die Bachbunge gut gereinigt werden um ev. anhaftende Wassertierchen abzulösen.
Blütenstängel: können mit den Blättern verwendet werden.
Blüten: Dekorative Beigabe für Teemischungen. Essbare Blütendekoration für allerlei Speisen. Die Blüten behalten auch getrocknet ihre schöne Farbe.
Samen: xxx
Geschmack: Der Grundgeschmack ist kresseartig und bitter.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich würzig/bitter und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Feldsalat, Vogelmiere, Brennnessel, oder Labkraut), ein sehr interessantes Smoothie-Erlebnis bieten.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Die Kapselfrüchte öffnen sich bei Feuchtigkeit, sind also hydrochas. Die Samen breiten sich als Regenschwemmlinge aus, im offenen Wasser und im Schlamm erfolgt auch Schwimmausbreitung, daneben erfolgt eine Ausbreitung als Wasserhafter und eine Zufallsausbreitung durch Wasservögel.
In Forellenbächen ist die Bachbunge eine beliebte Wasserpflanze. An den untergetauchten Pflanzenteilen leben verschiedene Larven. Wenn sich der Wasserstand verändert, und die Pflanze im Wasser tief untergetaucht ist, überwintert sie. Meist steht die Bachbunge in Gewässern halbuntergetaucht.
Ehrenpreis (Veronica) ist eine Pflanzengattung, die nach molekularbiologischen Untersuchungen zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) gezählt wird. In älterer Literatur wird sie in der Regel noch unter den Braunwurzgewächsen/Rachenblütlern (Scrophulariaceae) oder als eigene Familie der Ehrenpreisgewächse (Veronicaceae) geführt.
Videobeitrag zu „Bachbunge“
👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge (kommentierter) Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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