Wasserdarm - essbar

Wasserdarm (Stellaria aquatica)
Wasserdarm

Wasserdarm – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Der Gemeine Wasserdarm (Stellaria aquatica), auch Wassermiere genannt, ist die einzige Art der Pflanzengattung Myosoton innerhalb der Familie der Nelkengewächse. Er wird oft mit der Gewöhnlichen Vogelmiere verwechselt. Eine Verwechslung mit ihr stellt für den unkundigen Sammler jedoch keine Gefahr dar, denn auch er ist gefahrlos essbar. Essbar/essbare Teile!

Wildpflanzen-Steckbrief “Wasserdarm”

Botanischer Name: Myosoton aquaticum / Stellaria aquatica
Deutscher Name: Wasserdarm
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Gattung: Stellaria
Art: Wasserdarm
Weitere Synonyme/Volksnamen: xxx

Hauptblütezeit: Juni bis September;
Blütenfarbe: weiß;

Vorkommen: Der Wasserdarm ist in ganz Europa und in weiten Teilen Asiens verbreitet. Nach Nordamerika wurde er eingeschleppt.
Verbreitungsschwerpunkt: Er wächst häufig in Uferunkrautfluren, in Staudenfluren der Auen, in Weidengebüschen, an Waldwegen und in Gräben. Er bevorzugt grund- oder sickernasse, zum Teil zeitweilig überflutete, sehr nährstoffreiche und humose Lehm-, Ton- oder Schlammböden.

Wuchshöhe: 15 cm bis 50 cm (selten bis 100 cm)
Typisch: Beim Auseinanderziehen des Stängels bleibt innen ein darmähnlicher Strang stehen.

Sammelgut: eigentlich ganze Pflanze (jedoch nur “weiche” Teile – also Triebspitzen inkl. Blätter, Blüten und Samen.)
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Vitamine, Saponine, Flavonoide, Cumarine, Mineralien, Oxalsäure, Zink und ätherische Öle;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);

Verwechslungsgefahr: mit anderen Stellaria-Arten (Miere-Arten)

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Bilder & Fotos “Wasserdarm”

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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsform: Der Wasserdarm wächst als wintergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen zwischen 15 und 50, gelegentlich bis zu 100 Zentimetern. Er wächst mit liegenden oder klimmenden, zerbrechlichen, vierkantigen und oberwärts drüsenhaarigen Stängeln. Die sitzenden oder kurz gestielten unteren Laubblätter sind länglich bis herzeiförmig geformt und am Rand oft wellig, mit breitem Grund.

Blüten: Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Die radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf weißen Kronblätter sind fast bis zum Grunde zweiteilig und 1- bis 1,5-mal so lang wie die 5 bis 8 Millimeter langen Kelchblätter. Die Staubbeutel sind gelblich bis lilafarben. Die Blüten verfügen über fünf Griffel.

Samen/Früchte: Die Kapselfrüchte enthalten bis zu 1 mm lange Samen.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Dem Wasserdarm werden schmerzlindernde Heilpflanzenqualitäten zugeschrieben. Neben den möglichen Heilwirkungen verfügt diese Pflanze auch über einen Wert als Nahrungs- beziehungsweise Genussmittel. Ihr Geschmack erinnert an jungen rohen Mais. Bereits 50 Gramm Wasserdarmsalat entsprechen in etwa dem Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen. Aufgrund des Saponingehalts sollten jedoch nicht zu große Mengen verspeist werden.

Als Inhaltsstoffe sind Vitamine, Saponine, Flavonoide, Cumarine, Mineralien, Oxalsäure, Zink und ätherische Öle bekannt. In der Naturheilkunde findet das Kraut vielfältige Anwendung. So wird ein Extrakt der frischen Pflanze zur Behandlung von Rheumatismus und Gelenkschmerzen verwendet. Als Tee ist es zur äußeren und inneren Anwendung im Gebrauch.

👉 HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden Wild- und Wiesenkräuter viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Wurzeln: xxx

Blätter und Triebspitzen: Der Wasserdarm (eng verwandt mit der Vogelmieren) wäschst oft in sich verflochten und einzelne Pflanzen sind dadurch kaum zu unterscheiden. Dadurch erntet man in der Regel ganze Büscheln von vielen Pflanzen. Der Wasserdarm ist komplett verwendbar, samt seinen Stängeln, Blüten und Fruchtkugeln. Der Wasserdarm ist etwas größer, behaarter und auch fasriger als die Vogelmiere. Die Stängel lassen sich dadurch nur an den Triebspitzen verwenden, denn dort sind auch diese zart genug.

Der Wasserdarm kann direkt zu milden Salaten verarbeitet werden oder als spinatartiges Gemüse verkocht werden. Durch seinen milden Geschmack kann er auch in großer Menge (oder auch alleine) verwendet werden. Aufgrund des Saponingehalts sollten jedoch nicht zu häufig große Mengen verspeist werden.

Blütenstängel: xxx

Blüten: xxx

Samen: Die Samen keimen sehr gut auf jeder frischen Erde und können somit für die Keimzucht genutzt werden.

Geschmack: Der Grundgeschmack der Pflanze ist mild und erinnert an Kopfsalat.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist mild/neutral und kann deshalb, ähnlich wie das Grün der fast immer verfügbaren Pflanzen Brennnessel, Labkraut und Vogelmiere, auch in großer Menge Einzug in den Smoothie halten.

👉 HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es eine Menge gute Wildkräuter-Kochbücher.

Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werke von Johannes “Joe” Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die “normale” Kräuterbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Der Wasserdarm ist ein Rhizom-Geophyt, ausnahmsweise auch einjährig. Durch den mehrfach gabelartig (dichasial) verzweigten Stängel, dessen Abschnitte jeweils an der Basis durch Gelenke verdickt sind, wächst er auch als Spreizklimmer und kann dann eine Wuchshöhe von bis zu 1 Meter erreichen. Der Nährstoff- und Nässezeiger wurzelt bis zu 50 Zentimeter tief.

Die Blüten sind gynodiözisch, d. h. es gibt auch Pflanzen mit nur weiblichen Blüten. Sie unterscheiden sich durch die Kelchlänge der Kronblätter. Bei den vormännlichen Blüten sind auch die Kelchblätter drüsig, wodurch aber Blasenfüße nicht abgewehrt werden. Spontane Selbstbestäubung erfolgt dadurch, dass die Narben gegen Ende der Blütezeit die Staubbeutel berühren. Bestäuber sind Zweiflügler, Hautflügler und Käfer sowie Blasenfüße.

Die Pflanze wirkt als Selbstaussäer, indem die niederliegenden Stängel die Frucht zu Boden drücken. Fruchtreife tritt ab Juli ein.

Videobeitrag zu “Wasserdarm”

Wasserdarm (Stellaria aquatica

👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge (kommentierter) Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.

Quellen und weitere Informationen

Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung”

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