
Acker-Vergissmeinnicht – Bestimmen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Vergissmeinnicht (Myosotis) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Es gibt, je nach Autorenauffassung, weltweit etwa 50 Myosotis-Arten, von denen 41 auch in Europa vorkommen. Auf dieser Seite wird, als ein auch wildwachsender Vertreter, das “Acker-Vergrissmeinnicht” beschrieben. Essbar/essbare Teile! (jedoch auf Menge und Häufigkeit achten)
Wildpflanzen-Steckbrief “Acker-Vergissmeinnicht”
Botanischer Name: Myosotis arvensis
Deutscher Name: Acker-Vergissmeinnicht
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
Gattung: Vergissmeinnicht (Myosotis)
Art: Acker-Vergissmeinnicht
Weitere Synonyme/Volksnamen: xxx
Hauptblütezeit: April bis September;
Blütenfarbe: hellblau;
Blütenform/Anzahl: radiärsymmetrische Blüten mit fünf Blütenblättern;
Frucht-/Samenreife: xxx;
Vorkommen: Das Acker-Vergissmeinnicht ist in Europa und Westasien beheimatet. Die Frage, ob es in Mitteleuropa indigen ist, oder ein Archäophyt, ist nicht geklärt. In Deutschland und Österreich kommt es überall vor und ist häufig.
Verbreitungsschwerpunkt: Es wächst in Äckern, an Wegrändern, Ruderalstellen und in Gebüschen. Es bevorzugt frische, nährstoffreiche Lehmböden.
Wuchshöhe: ca. 10 cm bis 40 cm (selten bis 60 cm);
Typisch: 2-3 mm breite, trichterförmige, hellblaue Blüten mit gelbem Ring, Pflanze grau behaart.
Sammelgut/essbare Teile: Blüten;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Rosmarinsäure, Gerbstoffe, Alkaloide, wahrscheinlich auch (lebertoxische) Pyrrolizidinalkaloide.
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit anderen Vergissmeinnicht-Arten;
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Das Acker-Vergissmeinnicht wächst meist als einjährige Pflanze, es kann auch als überwinternd-einjährige (winterannuell) oder als zweijährige Pflanze wachsen. Es ist krautig und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 40 (selten 60) cm. Die Stängel sind aufsteigend bis aufrecht und oft schon vom Grund an stark verzweigt. Im beblätterten Bereich sind die Stängel abstehend, im unbeblätterten angedrückt behaart. Die Haare sind nicht hakig. Die grundständigen Rosettenblätter sind bis 8 x 1,5 cm groß. Ihre Form ist verkehrt-lanzettlich, dabei allmählich in den Blattstiel verschmälert.
Blätter: Die Stängelblätter sind sitzend, meist 2 bis 5 cm lang und mit geraden Haaren besetzt. Ihre Form ist lanzettlich bis eiförmig.
Blüten: Der Blütenstand ist dichtblütig, an der Basis nicht beblättert. Auch die unteren Blüten besitzen keine Tragblätter. Zur Fruchtzeit steht der Blütenstiel waagrecht ab und ist dann zwei- bis dreimal so lang wie der Kelch. Der Kelch trägt abstehende, hakig gekrümmte Haare und ist zur Fruchtreife 7 mm lang. Die Kelchzipfel neigen dann zusammen und verschließen den Kelch. Die Krone ist blau und 2 bis 4 (selten 5) mm breit. Ihr Saum ist trichterförmig vertieft. Die Blütezeit reicht von April bis Oktober.
Samen/Früchte: Die Teilfrüchte sind maximal 2,5 x 1,2 mm groß und besitzen zwei scharfe Kanten. Ihre Farbe ist grünlich-schwarz bis schwarz. Sie tragen keine Anhängsel.
Heilwirkung & medizinische Nutzung
Das Acker-Vergissmeinnicht findet in homöopathischen Arzneimitteln Verwendung als Wirkstoff vor allem gegen Lymphknotenschwellungen. Diese zugeschriebene Wirkung ist wissenschaftlich nicht bestätigt.
👉 HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden Wild- und Wiesenkräuter viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.
Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch “Das große Buch der Heilpflanzen” von Apotheker M. Pahlow. In seinem Werk beschreibt Pahlow neben den Anwendungsbereichen von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin auch den Zugang der Homöopathie.
Essbarkeit & Verwendung in der Küche
👉 Hinweis: Das Acker-Vergissmeinnicht enthält leberbeeinträchtigende Pyrrolizidinalkaloide. Der gelegentliche Verzehr in kleinen (dekorativen) Mengen wird jedoch als unbedenklich eingeschätzt.
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: xxx
Blütenstängel: xxx
Blüten: Die Blüten lassen sich von April bis Oktober gut als essbare Dekoration verwenden. Gern nutzt man die getrockneten Blüten als dekorative Beigabe in Trockenteemischungen.
Samen: xxx
Geschmack: der Grundgeschmack der Blüten erinnert an Grünen Tee;
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: außer einem dekorativen Nutzen keinen Wert für den Smoothie;
👉 HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es eine Menge gute Wildkräuter-Kochbücher.
Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werke von Johannes “Joe” Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die “normale” Kräuterbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.
Wildkräuter – Bestimmen, Sammeln, Zubereiten: Rezepte für Pestos, Chutneys, Pizzen, Salate, Pasta-Gerichte, Gebäcke, Smoothies…
Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Das Vergissmeinnicht ist ein Symbol für zärtliche Erinnerung sowie für Abschied in Liebe. Das Vergissmeinnicht trägt in vielen Sprachen einen Namen mit der gleichen Bedeutung. Oftmals gehören entsprechende Legenden dazu.
Der deutsche Pflanzenname „Vergissmeinnicht“ ist seit dem 15. Jahrhundert bezeugt. Gemäß Friedrich Kluge geht der Name aus einer alten Tradition hervor: Weil die blauen Blüten gemäß dem Volksglauben an die Augen frisch verliebter Menschen erinnern, seien Vergissmeinnichte gern als Liebes- und Treuebeweis verschenkt worden, meist vom Mann an die Frau.
Einer anderen Theorie zufolge entstammt der volkstümliche Name vermutlich einer deutschen Sage aus dem Mittelalter, wonach die kleine Pflanze Gott bat, sie nicht zu vergessen.
Videobeitrag zu “Acker-Vergissmeinnicht”
👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge (kommentierter) Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung”
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