Weiß-Klee- Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Klee (Trifolium) ist eine 245 Arten umfassende Pflanzengattung. Sie wird zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) aus der Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gezählt. In der Landwirtschaft werden 16 verschiedene Kleearten als Futterpflanzen verwendet. Auf dieser Seite wird als ein Verteter der „Weißklee (Trifolium repens)“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Weißklee“
Botanischer Name: Trifolium repens
Deutscher Name: Weiß-Klee
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Gattung: Klee (Trifolium)
Art: Weißklee
Weitere Synonyme/Volksnamen: Kriechender Weiss-Klee, Kriechender Klee, Kriech-Klee;
Hauptblütezeit: Mai bis September;
Blütenfarbe: weiß;
Blütenform/Anzahl: kugelige, köpfchenförmige Blütenstände, die 40 bis 80 Blüten enthalten;;
Frucht-/Samenreife: xxx;
Vorkommen: Der Weiß-Klee ist in Europa, Nordafrika, Südwest- sowie Zentralasien weit verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Weiß-Klee besiedelt hauptsächlich Wiesen und Weideland. Da er sehr trittresistent ist, ist er oft auch an Wegrändern und in Sportanlagen zu finden. Er bevorzugt nährstoffreiche, leicht kalkhaltige, lehmige, feuchte Böden und wächst auch in Sandboden.
Wuchshöhe: ca. 5 cm bis 40 cm;
Typisch: Kriechende, an den Knoten wurzelnde Stängel, Blätter meist mit heller Zeichnung, Blütenköpfchen auf langen Stielen;
Sammelgut/essbare Teile: Triebe, Blätter, Blüten, Samen;
Energiereiche Teile: Samen;
Hauptsammelzeit: Mai / Juni und September;
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Cumarin, ätherisches Öl, Isoflavone, Glykoside und Harz
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit anderen Kleearten, besonders mit dem Schweden-Klee und dem Ägyptischen Klee (Bilder siehe weiter unten);
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Der Weiß-Klee ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 20 Zentimetern. Er bildet eine kräftige Pfahlwurzel und einen verzweigten „Erdstock“, jedoch keine unterirdischen Ausläufer. Der kahle, kriechende Stängel wird 5 bis 30, selten bis zu 40 Zentimeter lang und bildet an den Knoten Wurzeln.
Blätter: Alle Laubblätter sind scheinbar grundständig, aufgrund der liegenden Sprossachse, angeordnet und in Blattstiel sowie Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist bis zu 20 Zentimeter lang. Die Blattspreiten sind dreizählig gefingert. Die Blattfiedern sind bei einer Länge von meist 1 bis 2,5, selten bis 4 Zentimetern ein- bis zweimal so lang wie breit und breit-elliptisch bis verkehrt-eiförmig mit gestutztem oder schwach ausgerandetem oberen Ende. Der Blattrand ist fein gezähnt. Es gibt rund 20 Paare schwacher, gabeliger Seitennerven. Die kahlen Blattfiedern meist lebhaft grün, häufig tritt eine helle Querbinde auf. Die Nebenblätter sind trockenhäutig und tragen am oberen Ende eine grannenartige Spitze.
Blüte: Auf 5 bis 30 Zentimeter langen Blütenstandsstielen stehen die mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2,4 Zentimetern kugeligen, köpfchenförmige Blütenstände, die 40 bis 80 Blüten enthalten. Die Einzelblüten sind deutlich gestielt und nach der Anthese hängend. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist zehnnervig, fast kahl und etwa halb so lang wie die Krone. Er hat einen offenen, kahlen Schlund. Die Kelchzähne sind schmal lanzettlich, die beiden oberen sind länger als die anderen und fast so lang wie die Kelchröhre. Die Krone ist 6 bis 12 mm lang, weiß, nach dem Verblühen hellbraun. Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober.
Früchte/Samen: Die Hülsenfrucht ist linealisch, abgeflacht, hat eine dünne Wand, beinhaltet drei bis vier Samen und ist zwischen den Samen eingeschnürt. Die Samen sind eiförmig bis rundlich nierenförmig, ihre Farbe ist schwefel- bis orangegelb.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Aufgrund des Gehaltes an Isoflavonen sollen Zubereitungen aus den Blüten des Weißklees Wechseljahresbeschwerden der Frau mindern. Die Substanzen binden an Estrogenrezeptoren und können estrogenartige Wirkungen entfalten, weswegen sie als auch Phytoestrogene bezeichnet werden.
Volksmedizinisch wird der Weiß-Klee auch zur Förderung der Lebertätigkeit, der Verdauung und zur Gallensaftproduktion eingesetzt. Auch eine blutreinigende Wirkung wird dem Kraut zugesprochen.
👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Blätter und Triebspitzen: Der Weiß-Klee ist mit seinen jungen, von April bis Juni geernteten Trieben und Blättern ein Bestandteil von Frühjahrssuppen und Salaten. Man kann die Triebe und Blätter aber auch unter Gemüse- und Spinatgerichte geben oder sie in Kräuteraufstriche mischen. Auch zur Teebereitung, als Sauerkraut vergoren und würzig mariniert werden sie verwendet.
Blüten: Gerne werden die im Juni bis September geernteten Blüten über Salate und Gemüsegerichte gestreut. Man kann die Blüten aber auch in Teig einkneten, herzhaft würzen und als Bratlinge ausbacken. Weiters dienen sie als Aroma in Tees und Spitituosen.
Wurzeln: xxx
Samen: Die von August bis September geernteten Samen kann man zu Mehl verarbeiten oder im Winter als Vitaminquelle keimen lassen.
Geschmack: Der Grundgeschmack der Blätter erinnert an Erbsen- Maisgemüse oder Feldsalat. Die Blüten sind süßlich.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist mild/neutral und kann deshalb, ähnlich wie das Grün der fast immer verfügbaren Pflanzen Brennnessel, Labkraut und Vogelmiere, auch in großer Menge Einzug in den Smoothie halten.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes „Joe“ Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
In der Landwirtschaft werden 16 verschiedene Kleearten als Futterpflanzen verwendet. Kleeanbau ist sowohl in Europa als auch in Nordamerika von ökonomischer Bedeutung. In Europa wurde Wiesen-Klee (Trifolium pratense) schon ab dem 4. Jahrhundert nach Christus angebaut. Durch die Fähigkeit, in Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobiaceae) an den Wurzeln Stickstoff aus der Luft zu binden, ist Klee auch für die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit bedeutend.
Das Kleeblatt fand in die Symbolik vieler Kulturen Eingang. Es repräsentiert stets die Dreiheit, wie zum Beispiel im Christentum als Symbol der Dreifaltigkeit. Weiterhin steht Klee für den Sommer oder symbolisiert die Liebe. Das vierblättrige Kleeblatt gilt als Glücksbringer.
Videobeitrag zu „Weißklee“
Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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