
Wiesen-Margerite – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Margeriten (Leucanthemum) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Gattung umfasst derzeit 42 Arten. Auf dieser Seite wird die, bei uns häuffig zu findende, “Wiesen-Margerite” beschrieben. Essbar/essbare Teile! (ACHTUNG: Es kann zu Kontaktallergie kommen)
Wildpflanzen-Steckbrief “Wiesen-Margerite”
Botanischer Name: Leucanthemum vulgare
Deutscher Name: Magerwiesen-Margerite
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Gattung: Margeriten (Leucanthemum)
Art: Magerwiesen-Margerite
Weitere Synonyme/Volksnamen: Wiesen-Wucherblume, Gewöhnliche Margerite, Gewöhnliche Wucherblume;
Hauptblütezeit: Mai bis Juli (ev. Nachblüte September/Oktober);
Blütenfarbe: weiß und gelb;
Blütenform/Anzahl: Korbblüte mit vielen Zungenblüten;
Frucht-/Samenreife: September bis Oktober;
Vorkommen: Wiesen-Margeriten als Artengruppe sind in ganz Europa verbreitet. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist diese Artengruppe überall sehr häufig.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Magerwiesen-Margerite im engeren Sinne wächst überwiegend auf stickstoffarmen, sonnigen bis halbschattigen, frischen bis halbtrockenen Wiesen, Weiden und Ruderalstandorten.
Wuchshöhe: ca. 30 cm bis 70 cm;
Typisch: Einzelne, 2-7 cm breite Blütenkörbchen deren Boden mit Mark gefüllt ist, bis zu 43 weiße Zungenblüten.
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten, Blütenknospen, Wurzel;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Tannine, Harze;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden. ACHTUNG: Bei empfindlichen Personen können Margeriten eine Kontaktallergie auslösen.
Verwechslungsgefahr: anderen Margeriten (die jedoch alle ähnlich verwendbar sind);
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Die Wiesen-Margerite ist eine ausdauernd krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 70 Zentimetern erreicht. Ihr kantiger Stängel ist aufrecht und meist unverzweigt.
Blätter: Die spatelförmigen Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die unteren Blätter sind meist grob gezähnt, die oberen weniger stark.
Blüte: Die körbchenförmigen Blüten der Margerite haben einen Durchmesser von vier bis sechs Zentimeter und verbreiten besonders beim Verwelken einen unangenehmen Geruch, sie stehen einzeln endständig auf den Stängeln. Die lanzettlichen Hüllblätter sind meist kahl mit schwarzbraunen Rändern. Der körbchenförmige Blütenstand kann auch als Blume bezeichnet werden, in der Botanik meint man damit die bestäubungsbiologische Einheit der Blütenpflanzen. Der ganze körbchenförmige Blütenstand dient zur Anlockung der bestäubenden Insekten, dabei dienen die weißen Zungenblüten als Schauorgane und nur die Röhrenblüten sind fertil. Die reinweißen Zungenblüten sind 6 Millimeter breit; die Röhrenblüten sind dagegen goldgelb. Die Blüten erscheinen von Mai bis September.
Früchte/Samen: Es werden zehnrippige Achänen gebildet, die etwa 4 Millimeter lang sind. Sie verbreiten sich als Wind- und Tierstreuer; es findet aber auch Wasserhaft- und Zufallsverbreitung durch Huftiere statt. Die Fruchtreife ist September bis Oktober.
Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die Margerite ist selbst in der Volksmedizin wenig als Heilpflanze gebraucht. Beschrieben wird die Bereitung von Tee aus den Blütenköpfen. Dieser soll bei Menstruationsbeschwerden und Darmkoliken Linderung bringen. Ferner wird ihm eine adstringierende (zusammenziehende) und hustenlindernde Wirkung zugeschrieben.
👉 HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden Wild- und Wiesenkräuter viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.
Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch “Das große Buch der Heilpflanzen” von Apotheker M. Pahlow. In seinem Werk beschreibt Pahlow neben den Anwendungsbereichen von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin auch den Zugang der Homöopathie.
Essbarkeit & Verwendung in der Küche
ACHTUNG: Bei empfindlichen Personen können Margeriten eine Kontaktallergie auslösen.
Wurzeln: Die von Herbst bis Frühjahr geernteten Wurzeln eigenen sich als Koch- und Backgemüse.
Blätter und Triebspitzen: Die Blätter sind roh essbar. Sie werden für Salate aber auch für Kochgerichte (Spinate) genutzt. Die Margerite überwintert in einer kompakten Blattrosette und ist somit auch in der kalten Jahreszeit find- und verfügbar.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Die gezupften weißen Strahlenblüten dienen als essbare Dekoration für würzige Aufstriche, Salate oder Gemüsesuppen. Die Blütenknospen können in Würzöl als Antipasti oder in Essig als Kapernersatz eingelegt werden.
Samen: xxx
Geschmack: Der Grundgeschmack der Blüten und Triebe erinnert an Zucchinischale. Die Wurzel schmeckt nach Winterrüben.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist mild/neutral und kann deshalb, ähnlich wie das Grün der fast immer verfügbaren Pflanzen Brennnessel, Labkraut und Vogelmiere, auch in großer Menge Einzug in den Smoothie halten.
👉 HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es eine Menge gute Wildkräuter-Kochbücher.
Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werke von Johannes “Joe” Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die “normale” Kräuterbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Margeriten sind auch beliebte Zierpflanzen. Sie werden als Garten- oder Kübelpflanzen eingesetzt und als Schnittblumen verkauft. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildeten die Margeriten das Thema der Margeritentage, an denen alle Straßen mit Margeriten festlich geschmückt und zu wohltätigen Zwecken Kunstblumen in Form der Margeriten verkauft wurden.
Die Wiesen-Margerite ist nicht giftig, aber fast alle Pflanzenteile können bei Berührung mit der Haut Kontaktallergien auslösen. Sie ist mit Sicherheit an der aerogenen Kontaktdermatitis beteiligt; dafür spricht ganz besonders ihre phototoxische Wirkung, die durch Polyacetylene hervorgerufen wird.
Die Früchte sind Achänen mit bleibendem Kronrest. Sie verbreiten sich als Wind- und Tierstreuer; es findet aber auch Wasserhaft- und Zufallsverbreitung durch Huftiere statt. Die Fruchtreife ist September bis Oktober.
Videobeitrag zu “Wiesen-Margerite”
Auf dem Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du noch mehr Bestimmungsvideos für die Wiesen-Margerite. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst du diese Wildpflanze über ihren gesamten Lebenszyklus kennen lernen. Im YouTube-Kanal findest du außerdem Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung”
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