Apfel-Rose – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Rosen (aus lateinisch rosa) sind die namensgebende Pflanzengattung der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Gattung umfasst je nach Auffassung zwischen 100 und 250 Arten. Diese bilden durch ihre typischen Merkmale Stacheln, Hagebutten und unpaarig gefiederte Blätter eine sehr gut abgegrenzte Gattung. Es sind Sträucher mit meist auffälligen, fünfzähligen Blüten. Auf dieser Seite wird als ein Vertreter die „Apfel-Rose“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu diesem Baum/Strauch
Baum-Steckbrief „Apfel-Rose“
Botanischer Name: Rosa villosa
Deutscher Name: Apfel-Rose
Gattung: Rosen (Rosa)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Weitere Synonyme/Volksnamen: xxx
Hauptblütezeit: Juni und Juli
Blüten & Blütenfarbe: karminrot oder rosafarben;
Früchte/Samen: kugelig-eiförmig, bis zu 2,5 Zentimeter lang, lebhaft rot gefärbt und weichstachelig;
Vorkommen: Die Apfel-Rose ist in weiten Teilen Europas verbreitet und ist überwiegend in Gebirgsregionen zu finden. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel bis nach Kleinasien, Iran und zum Kaukasusraum. Nördlich ist sie bis in Skandinavien, nach Süden hin bis in den mittleren Apennin und Montenegro zu finden. In Mitteleuropa ist sie selten, sie fehlt gebietsweise z. B. im westlichen Tiefland und in Süddeutschland.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Apfel-Rose wächst an felsigen Hängen, auf Lesesteinhaufen und in Hecken. Sie gedeiht am besten auf kalkhaltige und steinigen, feinerdearmen Böden. Sie besiedelt Trockenwälder, Trockengebüsche und Steinriegel.
Wuchshöhe: 1,5 bis 2 Meter
Alter: es gibt sehr unterschiedliche Angaben. Ein Mittelwert scheint 15 bis 80 Jahre zu sein (wobei Kultursorten eher ihr Ende erreichen als Wildsorten).
Typisch: Ein bis drei Blüten stehen in einem doldenartigen Blütenstand zusammen. Die fünf freien karminroten oder rosafarbenen Kronblätter sind gleich lang wie die Kelchblätter.
Sammelgut: Blätter, Blüten, Früchte (Hagebutten);
Energiereiche Teile: Fruchtfleisch, Samen (diese müsse jedoch gebrochen & geröstet werden)
Inhaltsstoffe: Die Fruchtschalen der Früchte (Hagebutten) weisen einen hohen Anteil an Vitamin-C auf. Nur der Sanddorn hat einen ähnlich hohen Gehalt. Außerdem sind die Vitamine A, K, P und B-Vitamine zu finden. Des weiteren ein hoher Anteil (bis 15 %) Pektin, Zucker, Fruchtsäuren, Gerbstoffe, ätherisches Öl, essenzielle Fettsäuren und farbige Flavonoide.
Prozessierung: Die Kerne (behaarten Nüsschen) sollten immer entfernt werden, da sie Giftstoffe (cyanogene Glykoside) enthalten. Sollten dennoch (in Notzeiten) auch sie genutzt werden, müssen diese gebrochen und geröstet werden.
Verwechslungsgefahr: mit anderen Kollegen aus der Familie 😀
Bestimmung/Beschreibung des Baumes
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Apfel-Rose ist ein dicht verzweigter, gedrungener Strauch, der Wuchshöhen von 1,5 bis 2 Meter erreicht und oft unterirdische Ausläufer bildet. Die Borke der Äste sind dunkelbraun und glatt. Die Rinde der jüngeren Zweige ist rötlich, leicht bereift und meist samtig weich behaart. Die Stacheln sind gleichartig, haben eine rundliche, nur 1 bis 4 Millimeter lange Ansatzfläche und sind meist ganz gerade. Lediglich an den oberen Zweigen sind sie manchmal ungleich und teilweise auch nadel- oder borstenförmig.
Blätter: Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind unpaarig gefiedert fünf oder sieben Fiederblättern. Die Blättchen sind länglich-elliptisch, 1 bis 4 Zentimeter lang, 0,5 bis 2 Zentimeter breit, scharf und fast immer doppelt gesägt, meist an beiden Seiten anliegend weich behaart und seidig glänzend, sowie in der Regel an der Unterseite dicht drüsig und etwas haarig.
Blüte: Die Blütezeit liegt im Juni und Juli. Ein bis drei Blüten stehen in einem doldenartigen Blütenstand zusammen. Der Blütenstiel hat eine Länge von 0,5 bis 1,5 Zentimeter, ist dicht mit Stieldrüsen und Stachelborsten besetzt. Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser bis zu 5 Zentimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Blattstiel ist so lang wie der kugelige Kelchbecher. Die Kelchblätter sind 1,5 bis 2,5 Zentimeter lang und alle ungeteilt oder die äußeren haben ein bis drei Paar fädlicher Fiedern. Sie richten sich nach der Krone auf und fallen nicht ab. Die fünf freien karminroten oder rosafarbenen Kronblätter sind gleich lang wie die Kelchblätter.
Früchte/Samen: Die Hagebutte ist kugelig-eiförmig, bis zu 2,5 Zentimeter lang, lebhaft rot gefärbt und weichstachelig. Das „Fruchtfleisch“ ist breiig und von angenehm säuerlichem Geschmack.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
In der Heilkunde werden ganze Hagebutten, Hagebuttenschalen und die Hagebuttenkerne genutzt. Verwendet werden verschiedene Arten, vorwiegend Rosa canina und Rosa pendulina. Die Hagebutten enthalten getrocknet zwischen 0,2 und 2 % Ascorbinsäure, reichlich Pektine (rund 15 %), Zucker, Fruchtsäuren, Gerbstoffe und geringe Mengen ätherisches Öl. Verwendet werden Hagebutten gegen Erkältungskrankheiten, Darmerkrankungen, Gallenleiden, als Diuretikum, bei Gicht und Rheuma. Die Wirksamkeit ist in allen Fällen nicht bzw. nicht ausreichend belegt. Für die diuretische Wirkung könnten der Pektin- und Fruchtsäuregehalt verantwortlich sein. Verwendet werden die Hagebutten besonders in Frühstücktees.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Blätter: Junge noch weiche Blätter (mit noch weichen Stielen und Stacheln) eigen sich fein geschnitten als Beigabe in Bratlingen, Eierspeisen sowie diversen Gemüsefüllungen. Sie können jedoch auch roh für Salate und andren Rohkostspeisen genutzt werden. Frisch und getrocknet können sie für ein Teegetränk überbrüht werden. Je älter sie werden umso gerbstofflastiger ist ihr Geschmack.
Blüten: Die ausgezupften Kronblätter der Blüten geben vor allem Gelee, Zucker, Gewürzschokolade und Sirup, aber auch Wein und Spirituosen ein edles Aroma. Sie können als schmucke essbare Dekoration für Salate genutzt werden oder zur Herstellung von Getränken wie Tee, Wildpflanzenlimonade und Bowle.
Früchte: Die Hagebutte ist eine Sammelfrucht, die viele kleine Nüsse enthält.
Das Fruchtfleisch der im Spätherbst geernteten Früchte entsteht aus dem fleischigen Blütenboden. Es ist süßsauer und reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C (Ascorbinsäure), aber auch Vitamin A, B1 und B2. Die Nüsschen der Hagebutte sind mit feinen, widerhakenbestückten Härchen bedeckt, die bei Hautkontakt Juckreiz hervorrufen. Daher sollten die Früchte nicht mitgegessen oder -verarbeitet werden.
Nachdem die Nüsschen entfernt wurden, können Habetutten roh gegessen werden. Je später man sie pflückt, desto süßer sind sie. Die Früchte bleiben oft den ganzen Winter am Strauch und sind meist auch noch im Frühling nach Durchfrieren problemlos genießbar.
Die Früchte können zu Mus oder Konfitüre (Hagebuttenmark) verarbeitet werden. Traditionell werden damit die fränkischen Krapfen gefüllt. Aber auch zum Würzen von Wildgerichten eignen sich Hagebutten. In Schweden wird Hagebuttensuppe als süße Suppe genossen.
Hagebutten lassen sich auch zu Fruchtwein, Likör und Aufgussgetränken verarbeiten; die meisten der im Lebensmittelhandel erhältlichen Früchteteemischungen bestehen hauptsächlich aus Hagebutten. Da reiner Hagebuttentee nicht stark gefärbt ist, enthält die „Teemischung Hagebutte“ meist einen Anteil Malve, besonders Hibiskus, als stark rotfärbende Komponente.
Geschmack: Die süßlich duftenden Blüten schmecken mild säuerlich. Das Fruchtmus erinnert etwas an gesüßtes Tomatenpüree. Die wenig aromatischen Blätter schmecken apfelartig.
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Eigenschaften & Verwendung des Holzes
Brauchbar große Stücke sind sehr selten und bieten ein sehr hartes, schweres Holz mit starker Maserung und mittelbrauner Farbe; Das Holz wird in der Kunsttischlerei für Drechsel- und Einlegearbeiten verwendet.
Geschichtliches zu diesem Baum
Rote Rosen gelten seit dem Altertum als Symbol von Liebe, Freude und Jugendfrische. Die Rose war der Aphrodite, dem Eros und Dionysos geweiht, später der Isis und der Flora. Bei den Germanen war sie die Blume der Freya. Antike Sagen beschreiben die Entstehung der Rosen als Überbleibsel der Morgenröte auf Erden, als zusammen mit Aphrodite dem Meerschaum entstiegen, oder aus dem Blut des Adonis entstanden.
Mit der Rose war auch die Vorstellung des Schmerzes verbunden („Keine Rose ohne Dornen“) und wegen ihrer hinfälligen Kronblätter auch mit Vergänglichkeit und Tod. Die rote Farbe wurde auf das Blut der Aphrodite, die sich an den Stacheln verletzte, zurückgeführt, oder auf das Blut der Nachtigall, die die ursprünglich weiße Rose mit ihrem Herzblut rot färbte.
Videobeitrag zu „Apfel-Rose“
👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 Arten bestimmen und verwenden
- Kosmos-Baumführer – 370 Bäume und Sträucher (Mitteleuropa)
- de.wikipedia.org – voll mit Baum & Strauch-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Bäumen & Sträuchern)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über Bäume und Sträucher
Mehr essbare & giftige Bäume & Sträucher
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