Schlangen-Knöterich- Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Knöteriche (Persicaria) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Die, je nach Autorenauffassung, etwa 100 Arten sind in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel verbreitet. Auf dieser Seite wird als Vertreter der „Schlangen-Knöterich“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Schlangen-Knöterich“
Botanischer Name: Bistorta officinalis (Bistorta officinalis Delarb., Syn.: Persicaria bistorta (L.) Samp., Polygonum bistorta L., Bistorta major S.F.Gray)
Deutscher Name: Schlangen-Knöterich
Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Gattung: Wiesenknöteriche (Bistorta)
Art: Schlangen-Knöterich
Weitere Synonyme/Volksnamen: Wiesen-Knöterich, Natterwurz;
Hauptblütezeit: Mai bis Juli;
Blütenfarbe: rosa bis rot;
Blütenform/Anzahl: walziger Blütenstand auf unverzweigten Sängeln;
Frucht-/Samenreife: August bis September;
Vorkommen: Diese Pflanzenart ist nahezu überall verbreitet. In Europa fehlt diese Art weitgehend in Skandinavien. Im Süden ist sie nur in Gebirgen vertreten.
Verbreitungsschwerpunkt: Standorte sind feuchte Humusböden, die reich an Stickstoff- und Mineralverbindungen sind. Man findet sie vor allem in Feuchtwiesen der Niederungen bis zur alpinen Stufe.
Wuchshöhe: ca. 20 cm bis 100 cm;
Typisch: 1-2 m dicker, walzlicher Blütenstand auf unverzweigten Stängel, lange Blattscheiden.
Sammelgut/essbare Teile: Wurzel, Blätter, Samen;
Energiereiche Teile: Wurzel, Samen;
Inhaltsstoffe: Eiweiß, Gerbstoffe, Emodin, Vitamin C, Zucker, Stärke, organische Säuren und Oxalsäure.
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann auch Roh gegessen werden (Wurzel ev. wässern).
Verwechslungsgefahr: ev. mit Ampfer-Knöterich;
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Der Schlangen-Knöterich ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 100 cm erreicht, mit aufrechten, unverzweigten Stängeln. Das kräftige Rhizom ist s-förmig schlangenartig gewunden, davon leitet sich auch der deutsche Trivialname ab.
Blätter: Die Blattspreite der Grundblätter ist oval bis länglich und wird bis 15 cm lang. Die Oberseite der Laubblätter ist dunkelgrün, die Unterseite bläulichgrün.
Blüten: Die rosafarbenen Blüten sind 4 bis 5 mm lang und stehen in dichten zylindrischen Scheinähren, die etwa 2 bis 7 cm lang werden. Die Blüte besitzt acht Staubblätter und drei Griffel. Der Schlangenknöterich blüht von Mai bis Juli.
Früchte/Samen: Die Nussfrüchte sind dreikantig. Fruchtreife ist von August bis September.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Da die Wurzeln viele Gerbstoffe (bis zu 20 %) und viel Stärke (bis zu 30 %) enthält, wird sie vorzugsweise bei Durchfall, Magen- und Darmkatarrhen, bei inneren Blutungen und zur Wundheilung verwendet. Volksmedizinisch wird ein Tee zur Verdauungsförderung und zur allgemeinen Stärkung eingesetzt. Der Absud eignet sich aber auch für Waschungen und als Gurgelwasser bei lockeren Zähnen, Mundfäule und gegen Entzündungen im Hals.
Das verdickte, schlangenförmige Rhizom galt früher als Heilmittel und wurde im Sinne der Signaturenlehre bei Schlangenbissen eingesetzt. Auf diesen Zusammenhang verweist auch der Name.
👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Achtung: In der Pflanze ist viel Oxalsäure und Gerbstoff enthalten, es sollten davon nur kleinere Mengen verzehrt werden.
Wurzeln: Die recht dicke und ergiebige Wurzel kann von September bis in den Mai geerntet werden. Sie wird als Gemüse gekocht oder in Bratlingen verarbeitet. Dazu sollte sie vorher in Scheiben geschnitten werden und über Nacht in Wasser ziehen. Getrocknete Wurzelstücke ergeben zermahlen ein stärkereiches Mehl, welches mit anderen Mehlsorten gemischt oder zum Andicken von Saucen genutzt wird.
Blätter und Triebspitzen: Junge Blätter vor der Blüte eignen sich gut als Salatgrundlage und im Smoothie. Gekocht werden sie wie Spinat zubereitet oder in Gemüsegerichte gemischt. Da Schlangen-Knöterich-Blätter nach der Ernte schnell nachwachsen, stehen sie die ganze Vegetationsperiode über frisch zur Verfügung. Zum Trocknen sind sie jedoch nicht geeignet da das Kraut „zu Sand“ zerbröselt).
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: Die Früchte/Samen, welche wie kleine Bucheckern aussehen, eignen sich als Keimsaat für den Winter, können aber auch pur geknabbert werden.
Geschmack: Bei den Wurzeln schmeckt man den hohen Gehalt an Stärke, Gerbstoffen und Säure (sie wirkt durch sie etwas adstringierend.) Die Blätter erinnern an Blattspinat.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: die Pflanze ist wenig aufdringlich und kann auch in größerer Menge im Smoothie landen, sie sollte jedoch (wegen der Oxalsäure) nur selten/wenig häufig genutzt werden.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Frisch ist der Schlangen-Knöterich ein wertvolles Viehfutter; er wird jedoch im Heu wertlos, weil die Blätter zerbröseln.
Videobeitrag zu „Schlangen-Knöterich“
Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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