Quitte – Echte - essbar

Quitte - Echte (Cydonia oblonga)
Quitte - Echte

Quitte (Echte) – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Quitte (Cydonia oblonga) ist die einzige Pflanzenart der Gattung Cydonia. Quitten sehen nicht nur aus wie eine Mischung aus Apfel und Birne, sie gehören auch zur selben Familie. Quitten zählen zu den Rosengewächsen, sie sind Kernobst, weil sie im Inneren ein Gehäuse mit Kernen haben. Weltweit gibt es ca 700 verschiedene Sorten der Quitte. Essbar/essbare Teile!

Baum-Steckbrief “Quitte”

Botanischer Name: Cydonia oblonga
Deutscher Name: Quitte
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Cydonia
Art: Quitte
Weitere Synonyme/Volksnamen: Gemeine Quitte, Echte Quitte;

Blätter: Blätter 5-10 cm lang, unterseits dicht filzig behaart, oberseits stupfgrün;
Blüten & Blütenfarbe: Blüten weiß bis rosa, 5-zählig, ca. 5 cm im Durchmesser, einzeln am Strauch/Baum;
Hauptblütezeit: Mai bis Juni;
Früchte/Samen: Früchte apfel- oder birnenförmig, 4-12 cm lang, duftend, graufilzig, mit 1 cm langen, laubblattartigen Kelchblättern.

Fruchtreife/Erntezeit: September/Oktober;

Vorkommen: Die ursprüngliche Heimat liegt im östlichen Kaukasus und im Transkaukasus. Populationen in der Türkei, in Iran, Turkmenistan, Syrien und Afghanistan könnten durch die schon lange zurückliegende Verbreitung durch Menschen entstanden sein. Erste Nachweise über kultivierte Quitten aus dem Kaukasus reichen 4000 Jahre zurück.
Verbreitungsschwerpunkt: Heute werden die Sorten vor allem in Asien und Europa angepflanzt. In West- und Mitteleuropa spielt sie eher eine untergeordnete Rolle. Der erwerbsmäßige Anbau ist in Deutschland und Österreich selten. An den Boden stellen Quitten kaum Ansprüche. Sie wachsen auf allen sauren bis neutralen, sandigen bis mittelschweren, durchlässigen Böden.

Wuchsform: sommergrüner Strauch/Baum; (Natürliche Wuchsform strauchig, Baumformen auf Stämme veredelt (bis 6 m Höhe)).
Wuchshöhe: ca. 4 bis 8 Meter (Stauch- und Baumform);
Typisch: Die Blüten sind groß und intensiv duftend. Unter dem Flaum der Früchte leuchtet die glatte typisch „quittengelbe“ Schale.
Rinde/Borke: bei jungen Bäumen violett und behaart, später bräunlich violett, glatt und sich in langen Streifen vom Stamm ablösend;
Alter: durchschnittlich 50 Jahre;

Sammelgut: Blüten, Früchte;
Energiereiche Teile: Früchte;
Inhaltsstoffe: Die Quittenfrucht selber enthält viel Vitamin C, Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan und Fluor, Tannine (Catechin und Epicatechin), Gerbsäure, organische Säuren, viel Pektin und Schleimstoffe. Die Samen enthalten Schleimstoffe, giftige cyanogene Glycoside und Öl.
Prozessierung: Früchte roh eigentlich ungenießbar. Gekocht und passiert werden sie jedoch zu einer Leckerei. (Achtung: Zerkaute oder zermahlene Fruchtkerne können leicht giftig wirken. Die Giftstoffe einweichen jedoch beim Kochen (ohne Deckel))

Verwechslungsgefahr: xxx

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Bilder & Fotos “Quitte”

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Bestimmung/Beschreibung des Baumes

Erscheinungsbild: Die Quitte ist ein laubabwerfender Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen von 4 bis 8 Meter erreicht. Die Rinde junger Zweige ist violett und behaart (Indument) – später bräunlich violett und glatt. Die kleinen, behaarten Knospen sind nur von wenigen Schuppen geschützt.

Blätter: Die wechselständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der behaarte Blattstiel ist 0,8 bis 1,5 Zentimeter lang. Die beim Austrieb behaarte Blattspreite ist 5 bis 10 Zentimeter lang und 3 bis 5 Zentimeter breit. Der Blattrand ist glatt. Es sind Nebenblätter vorhanden.

Blüte: Die Blüten stehen einzeln an den Spitzen beblätterter Zweige, genauer gesagt an der Spitze diesjähriger Triebe an einjährigen Zweigen (beim Baumschnitt zu beachten). Der behaarte Blütenstiel ist etwa 5 Millimeter lang. Die zwittrige, radiärsymmetrische, fünfzählige Blüte weist einen Durchmesser von 4 bis 5 Zentimeter auf mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Der Blütenbecher (Hypanthium) ist glockenförmig. Die fünf auf beiden Seiten behaarten Kelchblätter sind zurückgebogen und 5 bis 6 Millimeter lang mit glattem Rand. Die fünf freien, weißen oder rosafarbenen Kronblätter sind verkehrt-eiförmig und etwa 1,8 Zentimeter lang. Die 20 Staubblätter sind weniger als halb so lang wie die Kronblätter.

Die Quitte blüht nur in einem kurzen Zeitraum im Mai und Juni. Da die Quitte selbstfruchtbar ist, wird kein zweiter Baum zur Bestäubung benötigt.

Früchte/Samen: Der wollig behaarte Fruchtstiel ist etwa 5 Millimeter lang. Die gelbe, duftende, behaarte, vielsamige Frucht weist bei der Wildform einen Durchmesser von 3 cm bis 5 cm auf, kultivierte Sorten können deutlich größere Früchte bilden. Die zurückgeschlagenen Kelchblätter sind auch noch bei Reife deutlich zu erkennen. Die Früchte enthalten viele Samen. Auch die Frucht heißt Quitte. Es ist eine Sammelbalgfrucht – genauer eine Apfelfrucht –, die im Aufbau Äpfeln oder Birnen ähnelt. Nach der äußeren Form der Früchte werden als Sortengruppen Apfelquitten (Cydonia oblonga var. maliformis) und Birnenquitten (Cydonia oblonga var. oblonga) unterschieden. Sie gehört zu den letzten Früchten im Saisonkalender und wird im Spätherbst, also normalerweise im Oktober bis hinein in den November, geerntet.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Als Heildroge dienen die reifen Quittensamen.
Wirkstoffe: Etwa 20 % Schleimstoffe (überwiegend Pentosane), bis 1,5 % Amygdalin und fettes Öl.

Anwendung: Quittensamen werden (unzerkleinert, da sonst Blausäure aus Amygdalin frei wird) in der Volksheilkunde noch gelegentlich zur Bereitung eines Schleimes verwendet, der als Hustenreiz linderndes und mild abführendes Mittel gilt.

Äußerlich kommt er in Salben oder Cremes unter anderem bei rissiger Haut, aufgesprungenen Lippen, wunden Brustwarzen, Verbrennungen, Wundliegen oder Hämorrhoiden zum Einsatz, auch als fettfreie, reizlose Salbengrundlage in der Kosmetik.

Der Saft der ganzen Früchte, der neben Schleim auch reichlich Gerbstoffe enthält, kann bei leichten Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Darmstörungen nützlich sein.

👉 HINWEIS: Bäume & Sträucher haben in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie eine große Bedeutung. Sie können viele Beschwerden lindern oder heilen. Ich möchte dir auf meinen Seiten einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen geben. Wenn du dich tiefer mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen willst, gibt es viele gute Bücher dazu.

Ein Buch, das ich dir besonders empfehlen kann, ist “Das große Buch der Heilpflanzen” von Apotheker M. Pahlow. Er erklärt nicht nur, wie die Pflanzen in der Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin angewendet werden, sondern auch, wie die Homöopathie sie nutzt.

Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Beachte: Die in der Schweiz, Deutschland und Österreich wachsenden Quittensorten sind für den Rohverzehr nicht geeignet, da sie hart und durch die Gerbstoffe bitter sind. Andernorts gibt es aber auch Sorten, die roh gegessen werden können, zum Beispiel die in der Türkei angebaute Shirin-Quitte.

Blätter: xxx

Blüten: Blüten ergeben kandiert eine süße Nascherei oder können überbrüht als Tee genossen werden.

Früchte: Bei der Zubereitung mitteleuropäischer Sorten muss in jedem Fall vor dem Verarbeiten der Früchte der Flaum oder Pelz der Quitten mit Hilfe eines (groben) Tuches gründlich abgerieben werden, da er reichlich Bitterstoffe enthält. Dann kann die Frucht geschält oder ungeschält verwendet werden. Erprobt ist auch das Abbürsten des Flaums mit einer Messingbürste. Da dabei die Schale aber kleine Kratzer bekommt, wird diese erheblich schnellere Methode nur angewandt, wenn die Früchte sofort weiterverarbeitet werden.

Aus Quitten kann man Marmelade, Kompott, Mus, Saft und daraus Gelee (Quittenkäs), Likör, Wein, Schnaps sowie Secco („Perlwein“) herstellen. Von regionaler Bedeutung ist die Zugabe in der Apfelwein- oder -saftherstellung. Gebacken eignen sie sich als Dessert oder Beilage zu Fleisch. Quittenbrot ist eine Süßigkeit, hergestellt aus mit Zucker vermischtem eingedicktem Quittenmus, das etwa 1 cm dick auf einem Backblech verstrichen im Backofen gedörrt und anschließend in 2–3 cm große Rauten geschnitten und in Zucker gewendet wird.

Geschmack: Die Quittenfrucht schmeckt (besonders nach Verarbeitung) aromatisch süß-säuerlich;

👉 HINWEIS: Die Pflanzenwelt bietet viele Möglichkeiten für die Ernährung und Gesundheit. Auf meiner Seite kannst du dich über die wichtigsten Bäume & Sträucher informieren und lernen, wie du sie erkennst und nutzt. Kochrezepte findest du hier nicht, aber dafür gibt es viele empfehlenswerte Bücher über Wildkräuter-Küche.

Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes “Joe” Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Überleben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur versorgen kannst.

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Eigenschaften & Verwendung des Holzes

Quittenholz ist wie Apfelholz zerstreut- und feinporig, schwer, hart, fest, biegsam und dicht. Es ist oft drehwüchsig und mehr oder weniger spannrückig oder hohlkehlig. Es schwindet stark, ist gering dauerhaft und neigt stark zum Werfen und Reissen.

Wie Apfelholz ist Quitte schwer spaltbar, lässt sich jedoch ansonsten manuell und maschinell gut bearbeiten. Es kann gut gebeizt, lackiert, geölt, gewachst und poliert werden. Durch Dämpfen erhält es einen warmen rötlichen Farbton.

Wegen des geringen Angebots findet Quittenholz nur gelegentlich Verwendung, so z. B. im Kunstgewerbe (Bildhauerei, Drechslerei, Schnitzerei) und als Furnierholz im Modelbau.

Geschichtliches zu diesem Baum

Seit jeher gelten die Quitten als Symbol für Liebe, Glück, Fruchtbarkeit, Klugheit, Schönheit, Beständigkeit und Unvergänglichkeit.

Die Quitte trägt vier bis acht Jahre nach ihrer Pflanzung die ersten Früchte. Die Vermehrung der Kultursorten aus Stecklingen oder Abrissen gelingt nur manchmal. Die im Handel erhältlichen Pflanzen sind meist durch Aufpfropfen veredelt.

Videobeitrag zu “Quitte”

Quitte (Cydonia oblonga)

👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.

Quellen und weitere Informationen

Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung”

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