Das Maiglöckchen (Convallaria majalis) ist eine Pflanzenart aus der artenarmen Gattung Convallaria in der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Die Anzahl der Arten innerhalb der Gattung Canvallaria wird kontrovers diskutiert. Manche Autoren erwähnen etwa acht Arten. Auf dieser Seite wird, ohne kontroverse Diskussion :-), das bei uns wild zu findende Maiglöckchen näher beschrieben. Ungeübte/Unbedachte Wildkrautsammler können die giftigen Blätter mit denen des essbaren Bärlauch verwechseln. Die Pflanze ist für Menschen giftig!
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Botanischer Name: Convallaria majalis
Deutscher Name: Maiglöckchen
Gattung: Convallaria
Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae)
Weitere Synonyme/Volksnamen: Maiblume, Gewöhnliches Maiglöckchen, Gemeines Maiglöckchen, und eine Reihe weiterer regional sehr unterschiedlicher volkstümlicher Namen;
Hauptblütezeit: Mai bis Juni;
Blütenfarbe: weiß;
Blütenform/Anzahl: einseitswendiger traubiger Blütenstand mit fünf bis zehn nickenden, breitglockigen Blüten;
Frucht-/Samenreife: Sommer;
Vorkommen: Das Maiglöckchen ist in fast ganz Europa bis zum Kaukasus weit verbreitet. In Nordamerika gilt es als eingebürgert. Im südeuropäischen Raum sind seine Bestände gewöhnlich auf Gebirgslagen begrenzt. Andere Arten der Gattung Convallaria sind in Ostasien und Nordamerika beheimatet, Zuchtformen des Maiglöckchens, wie z. B. die blass-rosa blühende Sorte 'Rosea', sind weltweit verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Das gesellig wachsende Maiglöckchen gilt als Klassen-Charakterart der Buchen- und sommergrünen Eichenwälder Europas. In trockenen bis leicht feuchten, lichten Laubwäldern, insbesondere in Buchen- und Eichenwäldern mittleren Artenreichtums und lichten Kiefernwäldern bildet es oft dichte Bestände aus.
Wuchshöhe: ca. 10 cm bis 30 cm;
Typisch: Traube mit 5 bis 10 nickenden, kugelig glockigen, stark duftenden Blüten, lange häutige Blattscheide;
Sammelgut / essbare Teile: NICHT für die menschliche Ernährung geeignet. Giftig!
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: xxx
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx
Verwechslungsgefahr (mit Giftpflanzen): Blätter mit Bärlauch;
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Erscheinungsbild: Das Maiglöckchen ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 cm erreicht. Es besitzt ein bis zu 50 cm tief wurzelndes Rhizom als
Speicher- und Überdauerungsorgan und wird daher zu den Rhizomgeophyten gezählt. Mit Hilfe ihrer anfangs kegeligen Form durchbrechen die jungen Sprosse im Frühjahr den Erdboden. Der ansonsten
unbeblätterte, aufrecht wachsende und kantige Stängel besitzt an seiner Basis meist zwei Laubblätter in gerollter Knospenlage, die ihn scheidig einhüllen.
Blätter: Das Maiglöckchen zeigt zwei bis drei Laubblätter, die direkt dem Rhizom entspringen. Sie gliedern sich in eine stielähnliche, einen Scheinstängel
bildende Blattscheide und die Blattspreite. Die Länge der Scheide beträgt etwa 4 bis 30 Zentimeter. Die ganzrandige Blattspreite ist unbehaart. Ihre Länge variiert zwischen 12 und 20 Zentimeter,
die Breite umfasst zwischen 2,5 und 5 Zentimeter. Sie ist breit-lanzettlich geformt und läuft in einer kurz zugespitzten Blattspitze aus. Blattober- und Blattunterseite zeigen eine dunkelgrüne
Färbung, die Blattoberseite ist deutlich glänzend. Zum Blattgrund hin verschmälert sich das Blatt in den Scheinstängel, wobei die stielähnliche Scheide des niedriger stehenden Blattes die des
höher stehenden Blattes scheidenförmig umschließt. Zusätzlich umhüllen mehrere sich umfassende häutige Niederblätter scheidig die Basis der Scheinstängel.
Blütenstand und Blüte: Zwischen März und Juni entwickeln sich in einem mehr oder weniger einseitswendigen traubigen Blütenstand fünf bis zehn nickende, breitglockige
Blüten. Jede Blüte steht über einem häutigen, 4 bis 20 mm langen, lanzettförmigen Tragblatt, das in etwa halb so lang wie das 5 bis 11 mm lange Blütenstielchen ist und dieses an der
Basis umhüllt. Kennzeichnend für die Blüten des Maiglöckchens ist der charakteristische, intensiv süßliche Duft, über den potenzielle Bestäuber angelockt werden.
Früchte/Samen: Die mit einem Durchmesser von sechs bis zwölf Millimeter kugeligen, dreifächerigen Beeren färben sich bei Reife leuchtend rot.
Sie enthalten Pulpe und ein bis fünf Samen. Die gelben bis hell-braunen Samen sind etwa drei bis vier Millimeter lang und fast kugelig bis kantig geformt. Sie benötigen Kälte zum Keimen und
gelten als kurzlebig.
Als Heildroge dienen die getrockneten oberirdischen Teile der Pflanze;
Die Anwendung der Droge selbst ist wegen der Giftigkeit nicht vertretbar, ausschließlich das auf einen
bestimmten Wirkwert von Convallatoxin (k-Strophanthidin) eingestellte Pulver bzw. entsprechende Extrakte oder Reinglycoside setzt man gegen leichte Herzmuskelschwäche, bei Altersbeschwerden und
zur Ausschwemmung herzbedingter Wasseransammlungen ein.
Die Präparate enthalten häufig Extrakte weiterer herzwirksamer Drogen wie Adoniskraut, Meerzwiebel, oder Oleanderblätter, gelegentlich auch Weißdorn mit komplett anderer
Wirkzusammensetzung.
ACHTUNG: Die Schneerose ist (wirklich :-)) giftig! Hände weg von medizinischen Selbstversuchen.
✿ HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden Wild- und Wiesenkräuter viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.
Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch "Das große Buch der Heilpflanzen" von Apotheker M. Pahlow. In seinem Werk beschreibt Pahlow neben den Anwendungsbereichen von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin auch den Zugang der Homöopathie.
NICHT für die menschliche Ernährung geeignet. Giftig!
Das Maiglöckchen wird insgesamt als sehr stark giftig eingestuft. Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders aber Blüten und Früchte.
Vergiftungserscheinungen: Bei äußerlichem Kontakt mit der Pflanze treten Haut- und Augenreizungen auf. Bei Aufnahme durch den Mund treten Übelkeit, Durchfall, Herzrhythmusstörungen, Schwindel und Brustbeklemmung auf. Zunächst tritt hoher Blutdruck und rascher Puls, später verminderter Blutdruck, sehr langsame und tiefe Atmung und schließlich Herzstillstand ein.
Durch Beeren, Blüten und Blätter sind besonders Kinder gefährdet. Bei Aufnahme von Teilen der Pflanze sollten der Giftnotruf bzw. ein Arzt konsultiert werden. Mit dem Maiglöckchen wird z. B. Bärlauch beim Sammeln immer wieder verwechselt.
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: xxx
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
✿ HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es eine Menge gute Wildkräuter-Kochbücher.
Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werke von Johannes "Joe" Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die "normale" Kräuterbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.
Das Maiglöckchen eignet sich als Zierpflanze im Garten besonders für Gehölzgruppen und schattige Rabatten. Es bevorzugt halbschattige Standorte. Eine Kompostauflage im Herbst
wird empfohlen. Das Maiglöckchen wird auch als Schnittblume und Topfpflanze angebaut.
Das Maiglöckchen bedient sich mehrerer Ausbreitungsmechanismen (Polychorie). Die Früchte, rote Beeren, entwickeln sich im Sommer und werden von Tieren, die deren gelbliche und
birnenförmige Samen wieder ausscheiden, verbreitet. Insbesondere Amsel und Rotdrossel (Vogelausbreitung) tragen zur endochoren Ausbreitung bei. Als beliebte Garten- und Friedhofspflanze (bewusste
Saatgutausbreitung durch den Menschen: Ethelochorie) gelingt es dem Maiglöckchen, sich von diesen kultivierten Standorten in die nähere Umgebung auszubreiten. Noch häufiger nutzt das Maiglöckchen
über sein Rhizom die Möglichkeit der vegetativen Selbstausbreitung.
Auf dem Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du noch mehr (kommentierte) Bestimmungsvideos für das Maiglöckchen. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst du diese Wildpflanze über ihren gesamten Lebenszyklus kennen lernen. Im YouTube-Kanal findest du außerdem Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
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