Apfel – Holz-/Wildapfel - essbar

Apfel - Holzapfel (Malus sylvestris)
Apfel - Holzapfel

Holzapfel (Wild-Apfel) – Bestimmen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Äpfel (Malus) bilden eine Pflanzengattung der Kernobstgewächse (Pyrinae) aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Gattung umfasst, je nach Autorenauffassung, etwa 42 bis 55 Arten laubwerfender Bäume und Sträucher. Die weltweit mit Abstand bekannteste und wirtschaftlich sehr bedeutende Art ist der Kulturapfel (Malus domestica). Auf dieser Seite wird die mutmaßliche Stammform des Kulturapfels beschrieben – der Holzapfel (Malus sylvestris). Essbar/essbare Teile!

Baum-Steckbrief “Holzapfel”

Botanischer Name: Malus sylvestris
Deutscher Name: Holz-Apfel
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Äpfel (Malus)
Art: Holz-Apfel
Weitere Synonyme/Volksnamen: Europäischer Wildapfel;

Blüten & Blütenfarbe: Blüten zwittrig. Zu 3-8 in Doldentrauben am Ende von Kurztrieben, 3-4 cm breit. Kronblätter innen weiß bis hellrosa, außen dunkler rosa bis rötlich;
Hauptblütezeit: April bis Mai;
Früchte/Samen: Apfelfrucht der Wildpflanze etwas tischtennisball groß (ca. 2- 4 cm), gelbgrün, nur auf den Sonnenseite leicht gerötet.
Fruchtreife/Erntezeit: September bis Oktober;

Vorkommen: Das natürliche Verbreitungsgebiet des Holzapfels ist wohl Europa bis Vorderasien, wobei die Süd- und Ostgrenze des Verbreitungsgebietes nicht sicher bestimmbar ist. Als Hauptverbreitungsgebiet gelten die Tieflandgebiete Mitteleuropas.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Holzapfel wächst zerstreut in Auenwäldern, auf Steinriegeln, in Hecken und im Gebüsch, auf frischem, nährstoff- und basenreichem, meist tiefgründigem Lehm- und Steinboden in humid milder Klimalage. Er bevorzugt Flussauen und Standorte im Gebiet der Nässegrenze des Waldes.

Wuchsform: Baum oder Strauch;
Wuchshöhe: Strauchform ca. 3 bis 5 Meter, Baumform bis zu 10 Meter;
Typisch: Die reinweißen oder zartrosa Blüten sind außen kräftig rosa. Früchte nur etwa tischtennisballgroß;
Rinde/Borke: Die Rinde ist bei älteren Wildapfelbäumen graubraun und löst sich in dünnen Schuppen vom Stamm.
Alter: ca. 50 Jahre;

Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten, Früchte;
Energiereiche Teile: Früchte;
Inhaltsstoffe: Pektin, Fruchtsäuren, Gerbstoffe, Zucker und die Vitamine A, B und C. Thiamin und Riboflavin als Vitamine der B-Gruppe sind in nennenswerter Konzentration enthalten.
Prozessierung: Kann roh verwendet werden (aufgrund des holzigen Fruchtfleisches als Mus angenehmer).

Verwechslungsgefahr: Kulturapfel;

 

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Bilder & Fotos “Holzapfel”

Bestimmung/Beschreibung des Baumes

Erscheinungsbild: Der Holzapfel ist ein sommergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 10 m erreicht; überwiegend wächst er jedoch als großer Strauch mit Wuchshöhen von 3 bis 5 m. Die Krone ist dicht; die Äste und Zweige weisen mehr oder minder verdornende Kurztriebe auf. Die Rinde ist eine graubraune, längsrissige Schuppenborke.

Blätter: Die Knospen sind wollig. Die nur ganz schwach behaarten bis fast kahlen Laubblätter sind ei-rundlich, kerbig gesägt und 4 bis 8 cm lang.

Blüte: Im April bis Mai erscheinen die rosa-weißen Blüten auf kahlen Blütenstielen.

Früchte/Samen: Die kugeligen Früchte sind gelbgrün mit roter Backe, haben nur einen Durchmesser von 2 bis 4 cm, sind herbsauer und holzig. Fruchtreife ist September bis Oktober.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Als Heilpflanze taucht der Apfel bereits in einer alten babylonischen Schrift aus dem 8. vorchristlichen Jahrhundert auf, die die Pflanzen des Heilkräutergartens des Königs Mardukapaliddina aufzählt. Auch die mittelalterliche Medizin schrieb dem Apfel allerlei heilkräftige Wirkungen zu. Die Mehrzahl der Früchte der damaligen Apfelsorten dürfte für den heutigen Geschmack noch reichlich sauer, gerbstoffhaltig und holzig gewesen sein (so wie “unser” Holz-Apfel heute noch ist). Häufig liegt noch im Dunkeln, wie, wann und welche Teile der Apfelpflanze genutzt wurden.

Der Verzehr von Früchten mit Schale hat im Allgemeinen eine adstringierende und eine abführende und keimtötende Wirkung. Apfel ist auch gut für den Magen.

Der regelmäßige Verzehr von Äpfeln (im Allgemeinen) reduziert das Risiko, an Herz- und Gefäßerkrankungen, Asthma und Lungenfunktionsstörungen, Diabetes mellitus und Krebs zu erkranken. Bei den Krebserkrankungen sind dies insbesondere Darm- und Lungenkrebs. Mehrere Studien, Tierversuche und epidemiologische Daten kommen zu dem Schluss, dass der regelmäßige Verzehr von Äpfeln eine krebsvorbeugende Wirkung hat. Dafür sind vermutlich die in Äpfeln enthaltenen Pektine und Polyphenole, wie beispielsweise Quercetin, verantwortlich.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Blätter: Junge Blätter (die Stiele sollten noch so weich sein das man sie mit den Fingern zerreiben kann) kann man für Hackkräutermischungen, für Saucen oder getrocknet als Tee verwenden.

Blüten: Sie dienen als farbige / essbare Speisedekoration und als Aroma zu Gelee, Aromazucker und Tee;

Früchte: Bereits die Kelten und Germanen verarbeiteten die wohl kleinen und harten Früchte des einheimischen Apfels. Sie verkochten das Obst zu Mus und gewannen Most daraus. Den Saft vergor man zusammen mit Honig zu Met. Auch wenn die Früchte direkt vom Baum roh gegessen werden können empfiehlt es sich, wegen ihrer Holzigkeit, sie zu Saft oder Mus zu verarbeite.

Geschmack: Blüten und Blätter schmecken (jung) herbfruchtig, die Früchte haben einen herb-sauren Geschmack;

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Blätter und Blüten können als kleine Beigabe in den Mixer finden. Die Äpfel selbst sind sogar besser “zermixt bzw. püriert” konsumierbar. Wegen ihres hohen Gerbstoffgehalt sollten jedoch auch sie nur Beigabe bleiben.

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Eigenschaften & Verwendung des Holzes

Eigenschaften: Das Holz vom Apfelbaum ist schwer spaltbar und hat eine sehr hohe Brennkraft. Die Verarbeitung lässt sich mit allen Werkzeugen gut durchführen. Gehobelte Flächen werden schön glatt, haben einen geringfügigen Glanz und lassen sich gut polieren. Apfelbaum lässt sich gut drechseln und Messern.

Merkmale: Das Holz des Holzapfels gleicht dem des Kulturapfels, hat einen hellrötlichen Splint und einen rotbraunen Kern. Es ist hart und schwer und zählt zu den heimischen Edelhölzern.

Verwendung: Kunsthandwerk, Tischlerei, Bildhauerei, Drechslerei und gemaserte Stücke des Holzapfel werden zur Herstellung von Furniere verwendet. Wildapfel (Holzapfel) wird durchweg demjenigen des veredeltetn Apfelbaum vorgezogen. Das Holz wird auch als Brennholz genutzt.

Geschichtliches zu diesem Baum

Es erweist sich als sehr schwer, den Holzapfel von verwilderten Formen der Kulturäpfel zu unterscheiden. Es ist sogar umstritten, ob es Malus sylvestris überhaupt noch gibt, oder ob es sich beim Holzapfel nur um eine mehr oder weniger wildnahe Form des Kulturapfels handelt.

Eine Unterscheidbarkeit ist an Blättern und Früchten gegeben: Die Unterseite der Blätter des Holzapfels weist im Unterschied zum Kulturapfel keine oder nur geringe Behaarung auf. Der Holzapfel verfügt über sehr kleine, häufig schrumpelige Früchte, die einen Durchmesser von weniger als 4 cm aufweisen. Die ab September reifen Früchte haben einen sehr sauren bis bitteren Geschmack, was auf den hohen Gehalt an Gerbstoffen zurückzuführen ist. Weitere Merkmale der Früchte sind das sehr kleine Kerngehäuse und die flachen Stiel- und Kelchgruben. Ein wichtiges Abgrenzungsmerkmal zwischen Wildapfel und verwilderten Kulturäpfeln ist die Stellung der Kelchblätter. Der Wildapfel hat relativ schmale lange Kelchblätter die alle zusammenstehen. Bei verwilderten Kulturäpfeln, die ansonsten genauso wie Wildäpfel aussehen, ist mindestens ein Kelchblatt umgeschlagen.

Videobeitrag zu “Holzapfel”

Holzapfel (Malus sylvestris)

Quellen und weitere Informationen

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