Kürbis – Garten-/Ölkürbis - essbar

Gartenkürbis (Cucurbita pepo)
Gartenkürbis (Cucurbita pepo)

Garten-/Speisekürbis – Erkennen und Nutzen

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Ackerpflanze/Feldfrucht (bzw. Zwischenfrucht) sowie ihr Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Der Gartenkürbis (Cucurbita pepo) ist eine der fünf im Gartenbau verwendeten Kürbisarten und wird in vielen Sorten, wie z. B. Zucchini oder Spaghettikürbis angebaut. Für die Ölgewinnung wird vorwiegend der Steirische Ölkürbis (Cucurbita pepo var. styriaca). Er ist eine Varietät des Gartenkürbis.

Ackerpflanze-Steckbrief “Gartenkürbis”

Botanischer Name: Cucurbita pepo
Deutscher Name: Gartenkürbis
Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Gattung: Kürbisse (Cucurbita)
Art: Gartenkürbis
Weitere Synonyme/Volksnamen: Speisekürbis, und Sorten-Namen;

Bilder & Fotos “Gartenkürbis”

Ackerpflanzen, Feld- & Zwischenfrüchte bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

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Bestimmung/Beschreibung der Ackerpflanze

Erscheinungsbild/Eigenschaften: Der Gartenkürbis ist eine einjährige krautige Pflanze. Er wächst als Kletterpflanze oder kriechende Pflanze mit einer maximalen Ausdehnung von 10 m. Der Gartenkürbis ist die formenreichste Art der Gattung Kürbisse (Cucurbita). Es werden mehrere Unterarten unterschieden, sowie mehrere Sorten-Gruppen.

Blätter: Die einfachen Laubblätter sind lang gestielt. Die herzförmigen Blattspreiten sind sehr groß und etwas gelappt. Die ästigen Blattranken sind wahrscheinlich aus Mittelrippen abzuleiten. Sie reagieren in wenigen Sekunden auf eine Belastung von weniger als einem Millionstel Gramm. Bei feuchtem Wetter erfolgt die Reaktion so schnell, dass man die Einkrümmung verfolgen kann. Der Sprosszuwachs kann bis zu 14 cm pro Tag betragen.

Blüte/Blüten: Sie ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch) und blüht von Juni bis August. Die Trichterblüten sind vormittags geöffnet. Die goldgelbe Blütenkrone hat einen Durchmesser von 7 bis 10 cm. Die Kronröhre der männlichen Blüten ist becherförmig, etwas eingeschnürt und mit pfriemförmigen bis lanzettlichen Zipfeln versehen. Die Zuckerproduktion im Nektar ist mit 28 mg pro Tag und Blüte sehr hoch. Die Blüten werden reichlich von Bienen und Hummeln besucht. Die Pollenkörner sind sehr groß.

Früchte: Die Frucht ist gelb bis orange (bei einigen Zuchtformen auch andersfarben), rundlich oder länglich und erreicht eine Größe von 15 bis 40 cm im Durchmesser. Die Früchte sind Beeren (Panzerbeeren);

Anbau der Ackerpflanze/Feldfrucht

Der Ölkürbis als „schalenlose“ Variante stellt spezielle Ansprüche an die Saatbettvorbereitung. Allgemein kann festgehalten werden, dass die Böden eher gepflügt werden sollten als gegrubbert. Der Kürbis braucht ein sauberes Saatbett. Speziell auf schweren Böden mit hohem Tongehalt ist es wichtig einer Herbstfurche dem Pflügen im Frühjahr den Vorzug zu geben. Der Keimling benötigt optimale Voraussetzungen zum Aufgang, dies ist mit einer Minimalbodenbearbeitung schwer zu bewerkstelligen. Dies bedeutet ein relativ feines Saatbett, warme Temperaturen und optimale Feuchtigkeitsverhältnisse. Frost verträgt der Keimling überhaupt nicht. Obwohl mit Versuchsreihen (Versuchsreferat der steirischen Landwirtschaftsschulen) nachgewiesen werden konnte, dass früher Anbau Mehrerträge bringen kann, ist vor allzu frühem Anbau (1. bis 2. Aprilwoche) abzuraten. Ist bei allfälligem Frost der Keimling noch unter der schützenden Erdschicht, passiert im Regelfall nichts.

Kulturpflege: Durch das Hacken der Bestände kann nicht nur das Un(Bei-)kraut reguliert, sondern auch Luft in den Boden eingebracht werden. Dies wiederum bewirkt eine Mineralisierung, d.h. Nährstoffe werden mobilisiert und dem Kürbis verfügbar gemacht. Das hat insbesondere für den Biolandbau besondere Bedeutung. Wichtig ist dabei nicht zu tief und zu nahe an der Kürbispflanze (mind. 10 cm Abstand) zu hacken, da sonst der Wurzelkörper der Kürbispflanze gestört wird.

Ernte: Im September/Oktober sind im Regelfall die Bestände erntereif. Dies zeigt sich darin, dass üblicherweise

  • das Kraut abgestorben ist
  • die Fruchtfarbe vom Grün ins satte Gelb/Grün wechselt (sortenabhängig)
  • der Fruchtstiel eingetrocknet ist und sich leicht von der Frucht löst
  • die Kerne dickbauchig und grün gefärbt sind und sich leicht vom Fruchtfleisch lösen.
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Nutzung der Ackerpflanze/Feldfrucht

Küche: Das zerkleinerte und süßsauer eingemachte Fruchtfleisch ist als Kompott oder Fleischbelag schmackhaft. Für Kürbissuppen wird das Fruchtfleisch des Kürbisses allein oder in Mischung mit Kartoffeln als Suppe und einer Fleischbrühe mit Gewürzen zubereitet. Die großen Blüten werden in Mexiko für Suppen verwendet. Auch als Salat kann Kürbis dienen. Als Besonderheit gilt der Spaghettikürbis, der als ganzes gekocht, aufgeschnitten, fädig mürbes Fruchtfleisch liefert.

Ölgewinnung: Verwendet werden die reifen getrockneten Samen oder das Samenöl vorwiegend des Steirischen Ölkürbisses (Cucurbita pepo var. styriaca). Diese Varietät unterscheidet sich von den zahlreichen anderen Kürbisformen durch ein einzigartiges Merkmal: Sie hat die verholzende Samenschale durch eine Mutation vor etwa 100 Jahren verloren, so dass den Samenkern nur noch ein dünnes Silberhäutchen schützt. Die weiche Konsistenz der Kerne ermöglicht eine effiziente Pressung des Öls. Die intensive grüne, rotfluoreszierende Farbe geht auf die im Öl gelösten Schalenpigmente zurück (Chlorophyll a und b und Phäophytin).

Zierpflanze: Der Gartenkürbis wird in verschiedenen Sorten gezogen, zu denen auch die vielfältigen „Zierkürbisse“ gehören. In den USA und in zunehmendem Maß auch in anderen Ländern ist es üblich, zu Halloween Kürbisse auszuhöhlen, Gesichter hineinzuschnitzen und von innen zu beleuchten.

Medizinische Bedeutung: Als Heildroge dienen die Samen verschiedener Kulturvarietäten, heute vor allem von der gut untersuchten und wirkstoffreichen var. styriaca, dem Weichschaligen Steirischen Ölkürbis.

Wirkstoffe sind: Phytosterole, darunter delta-7-Sterole, Tocopherole wie Vitamin E, seltene Aminosäuren wie das wurmwirksame Cucurbitin, Spurenelemente wie Selen, Mangan, Kupfer, Zink und auch fettes Öl.

Anwendung: Heute werden die Kürbissamen vor allem bei Reizblase und Beschwerden, wie sie beim Wasserlassen bei gutartiger Prostatavergrößerung auftreten, eingesetzt. Die Sterole sollen hierbei Bindung und Speicherung von Dihydrotestosteron beeinflussen, das für die Vergrößerung der Prostata verantwortlich gemacht wird. Auch Tocopherole und Selen mit entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften werden als weitere Wirkstoffe diskutiert.

Geschichte & Entwicklung

Als Stammform des Gartenkürbisses gilt der Texanische Wildkürbis (Cucurbita texana). Die Heimat der verschiedenen Kürbisarten, von denen unser Gartenkürbis die größte Bedeutung hat, liegt zwischen Peru und den südlichen USA. Der Kürbis gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Archäologische Funde aus Mexiko weisen auf eine Kultivierung kleinsamiger Formen um 7000 bis 5000 v. Chr. hin. Später wurde der Gartenkürbis unabhängig davon auch im östlichen Nordamerika domestiziert. Christoph Kolumbus berichtet, dass er die Pflanze 1492 in Kuba kennen und schätzen gelernt habe. Anfang des 16. Jahrhunderts gelangten dann die ersten Gartenkürbissamen nach Europa.

Zusatzinformationen & Wissenswertes

Inhaltsstoffe Die Früchte des Gartenkürbisses sind reich an Kalium, Calcium, Magnesium und Vitamin C, ebenfalls reichlich vorhanden ist die Aminosäure Citrullin. Die Samen enthalten bis etwa 35 % fettes Öl (z. B. beim „Ölkürbis“), das in manchen Ländern als Speiseöl genutzt wird. Besonders bekannt ist dabei das Kürbiskernöl aus der österreichischen Steiermark.

Gelagert werden Kürbisse am besten bei 7 bis 10 °C und einer Luftfeuchte von durchschnittlich 90 %. Dann sind Winterkürbisse bis zu sechs Monate haltbar. Sommerkürbisse (im Sommer geerntete Früchte) besitzen eine dünnere Schale und sind deshalb mit etwa drei Monaten nicht so lange haltbar.

Der bisher schwerste Kürbis wurde 2007 in den USA mit 766 kg gewogen. Andererseits gibt es auch sehr kleine Exemplare von kaum 2 cm Dicke. Es erfolgt Tierausbreitung durch Mundwanderung. Die vielen kleinen Beeren der Wildform werden auch als Rollfrucht ausgebreitet. Weiterhin breiten sich die flachen und schleimigen Samen als Klebhafter aus.

Videobeitrag zu “Gartenkürbis”

Gartenkürbis (Cucurbita pepo
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Quellen und weitere Informationen

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