Mistel – Weißbeerige - ungenießbar

Mistel - Weißbeerige (Viscum album)
Mistel - Weißbeerige

Weißbeerige Mistel – Bestimmen/Erkennen

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze. Diese Pflanze ist GIFTIG und NICHT für die menschliche Ernährung geeignet

Die Weißbeerige Mistel (Viscum album) mit ihren drei Unterarten, nämlich der Laubholz-, Tannen- und Föhren-Rasse, ist eine Pflanzenart in der Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae). Sie ist eine der wenigen parasitisch lebenden Gefäßpflanzenarten Europas, die direkt an Sprossachsen der Wirtspflanzen parasitiert. Dabei ist sie ein typischer Halbparasit, der seiner Wirtspflanze lediglich Wasser und die darin gelösten Mineralsalze entnimmt, jedoch nicht die organischen Baustoffe aus der Eigenproduktion des Wirtes. Die Schädigung des Trägers hält sich somit in Grenzen. Für menschliche Ernährung ungeeignet.

Wildpflanzen-Steckbrief “Weißbeerige Mistel”

Botanischer Name: Viscum album
Deutscher Name: Weißbeerige Mistel
Familie: Sandelholzgewächse (Santalaceae)
Gattung: Misteln (Viscum)
Art: Weißbeerige Mistel
Weitere Synonyme/Volksnamen: Laubholz-Mistel, Weiße Mistel;

Hauptblütezeit: Februar bis April;
Blütenfarbe: gelblich;

Vorkommen: Das Verbreitungsgebiet der Weißbeerigen Mistel sind die wintermilden Regionen Südskandinaviens sowie Mittel- und Südeuropas. Um 1900 wurde die Mistel in den Vereinigten Staaten als Neophyt eingeschleppt oder vom Gärtner Luther Burbank bewusst eingebürgert und hat sich nördlich von San Francisco auf sehr vielen verschiedenen Gehölzarten verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Mistel gedeiht zerstreut bis gebietsweise sehr häufig (dann als Plage empfunden) auf Laubbäumen wie zum Beispiel Apfelbäumen, Linden, Ahornen, Birken, Pappeln und Weiden, Hainbuchen, Weißdorn und besonders üppig und breitblättrig auf Robinien. Rot-Buchen (Fagus), Eichen und z. B. die Platanen sind dagegen mistelfest.

Wuchshöhe: ca. 20 bis 50 cm; (Die Mistel sieht somit wie ein “Ball” mit bis zu 100 cm Durchmesser aus.)
Typisch: Nestartig wachsender, ledriger, gelbgrüner, auf Bäumen sitzender Halbschmarotzer. Zweige gelblich grün, biegsam, kahl und mehrfach gegabelt verzweigt.

Sammelgut/essbare Teile: gilt zwar nach neueren Erkenntnissen als ungiftig, dennoch in der menschlichen Ernährung nicht bekannt/genutzt.
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: xxx
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx

Verwechslungsgefahr: mit anderen Mistel-Arten;

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Bilder & Fotos “Weißbeerige Mistel”

Wildpflanzen & Wildkräuter bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Weißbeerige Mistel wächst als sattgrüner – im Falle der selteneren männlichen Exemplare: gelblich-grüner – immergrüner Strauch parasitierend auf anderen Gehölzen. Dieser Halbschmarotzer sitzt auf den Ästen von Bäumen und entzieht Wasser und darin gelöste Mineralsalze aus deren Holzteil. Im Laufe der Jahre (kann etwa 70 Jahre alt werden) wachsen Misteln häufig zu kugeligen Büschen heran, die bis zu 1 Metern Durchmesser erreichen können. Die oft gleichmäßig gabelig verzweigten Sprossachsen der Mistel sind an den Knoten (Nodi) durch Furchen gegliedert und brechen dort leicht ab. Es sind drei bis fünf undeutliche Blattnerven vorhanden. Diese verlaufen parallel und sind nicht vernetzt.

Blätter: An den Enden der Sprossachsen sitzen gegenständig die ungestielten Laubblätter, die mehrjährig sein können. Die lederige, einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 2,5 bis 7 Zentimetern und einer Breite von 0,5 bis 3,5 Zentimetern elliptisch bis verkehrt-lanzettlich oder verkehrt-eiförmig mit stumpfem oberen Ende. Beide Blattseiten erscheinen gleichartig ausgebildet (äquifazial) und haben deutlich eingesenkte Spaltöffnungen.

Blüte: Die Blütezeit der Weißbeerigen Mistel reicht bei günstiger Witterung in Mitteleuropa von Mitte Januar bis Anfang April. Die Weißbeerige Mistel ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Drei bis fünf Blüten stehen in den obersten Blattachseln knäuelig beisammen. Die zwei Tragblätter sind etwa 2 Millimeter lang, konkav und bewimpert mit stumpfem oberen Ende.

Die unscheinbaren, eingeschlechtigen Blüten sind sitzend. Die drei oder vier freien, dicken Blütenhüllblätter sind bei einer Länge von etwa 1 Millimeter bei den weiblichen Blüten dreieckig und hinfällig. Die vier Staubblätter in den Blüten der (deutlich selteneren) männlichen (staminaten) Pflanzen besitzen keine Staubfäden. Die rückseitig mit den hier etwa doppelt so langen Blütenhüllblättern verwachsenen Staubbeutel öffnen sich mit vielen Poren; sie weisen einen deutlichen, fruchtigen Duft auf. Der unterständige Fruchtknoten ist bei einer Länge von etwa 2 Millimetern verkehrt-eiförmig. Die sitzende Narbe ist bei einer Länge von etwa 1 Millimeter konisch.

Frucht und Samen: Von der Blüte im Februar bis zur Reife der Beeren in der Adventszeit vergehen circa neun Monate. Die weißen, etwas durchscheinenden, einsamigen Beeren sind bei einem Durchmesser von etwa 1 Zentimeter kugelig. Die 5 bis 6 Millimeter langen Samen sind von einem weißen, zähen, schleimig klebrigen Fruchtfleisch (Pulpa) umgeben. Schon im einzelnen Samen bilden sich bei unserer Laubholz- und der südwesteuropäischen Rotbeerigen Mistel bis zu drei oder sehr selten vier grüne Embryonen aus.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Als Heildroge dienen die getrockneten, jungen Zweige mit Blättern, Blüten und Früchten. Inhaltsstoffe sind Lektine (Glykoproteine), Viscotoxine (toxische Polypeptide), wasserlösliche Polysaccharide, biogene Amine, Flavonoide, Lignane, Cyclitole, wie Viscumitol und Phenolcarbonsäuren.

Zur Anwendung werden traditionell Misteltee oder auch entsprechende Fertigpräparate mit Mistelextrakten zur Unterstützung des Kreislaufs bei Neigung zu Hypertonie und zur Arterioskleroseprophylaxe eingenommen. Bisher liegt aber kein ausreichender Nachweis für die Wirksamkeit bei diesen Indikationen vor. Nur nach intravenöser Injektion kann ein vorübergehender Blutdruckabfall festgestellt werden, der auf die biogenen Amine zurückgeführt wird.

Hiervon abzugrenzen sind Präparate aus frischem Mistelkraut, die man zeitweise intrakutan zur Segment-Therapie u. a. bei entzündlich-degenerativen Gelenkerkrankungen, Arthrosen sowie Bandscheibenerkrankungen heranzog. Ausgelöst durch die Viscotoxine kommt es am Injektionsort zu lokalen Entzündungen, die eine Aktivierung der zellulären Immunabwehr zur Folge haben.

In der alternativen Medizin wird Misteln eine antikarzinogene Wirkung nachgesagt, obwohl dies nach der derzeitigen Studienlage fraglich erscheint.

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

Mein persönlicher Favorit für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch “Das große Buch der Heilpflanzen” von Apotheker M. Pahlow. In diesem Werk erklärt Pahlow nicht nur die Anwendungsbereiche von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin, sondern auch den homöopathischen Ansatz.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Die ganze Pflanze gilt nach neueren Erkenntnissen als ungiftig. Es gibt jedoch keine (mir bekannte) Verwendungskultur. Dies mag daran liegen, das diese Pflanze bisher als giftig eingestuft war. Nach Stürmen heruntergebrochene Büsche der Nadelholz-Misteln und männliche Exemplare der Laubholz-Mistel können auch problemlos verfüttert werden und sind im Winter bei Vieh und Wild willkommenes Grünfutter. Die weiblichen Büsche der Laubholz-Rasse sollten allerdings wegen ihrer innen ganz ungewöhnlich klebrigen Beeren als Futter gemieden werden, da sie, sehr unangenehm, im Rachen hängenbleiben können. Kinder sind dringend vor diesen Beeren zu warnen.

Wurzeln: xxx

Blätter und Triebspitzen: xxx

Blütenstängel: xxx

Blüten: xxx

Samen: xxx

Geschmack: xxx

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes “Joe” Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Die Mistel war schon in der Mythologie des Altertums bekannt und wurde von den gallischen Priestern, den Druiden, als Heilmittel und zu kultischen Handlungen benutzt. Keltischen Priestern galten besonders die seltenen Exemplare, die auf Eichen wuchsen als heilig. Sie galt nicht nur als Wunderpflanze gegen Krankheiten, sondern wurde auch als Heiligtum verehrt, als Zeichen des immerwährenden Lebens und war für Kelten und Germanen ein Fruchtbarkeitssymbol. Die Germanen glaubten, dass die Götter die Mistelsamen in die Bäume streuten, sie also ein Geschenk des Himmels wären.

Auch heute noch werden einige alte Bräuche gepflegt. So ist die Mistel in einigen Ländern, wie beispielsweise der Schweiz, ein Fruchtbarkeitssymbol. In England gibt es ein Ritual, dass ein Mistelzweig in der Weihnachtszeit über die Tür gehängt wird und die junge Dame, die sich unter diesem Mistelzweig befindet, auf der Stelle geküsst werden darf. In Frankreich wird ein Mistelzweig am Neujahr auch über die Tür gehängt und jedermann küsst die Verwandten und die Freunde darunter. Ein Spruch wird auch gesagt: Au gui, l’an neuf, das heißt „Mit dem Mistel kommt das Neujahr“.

Videobeitrag zu “Weißbeerige Mistel”

Weißbeerige Mistel (Viscum album)

Der YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET bietet noch mehr Bestimmungsvideos für die Weißbeerige Mistel. Im Kanal findest du außerdem viele Videos die die Bestimmung von Wildkräutern, Pflanzen, Bäumen und Sträuchern ermöglichen/erleichtern. Weiteres ermöglichen die Videos Pflanzen bzw. ihr Aussehen im Verlauf ihrer Lebenszyklen kennen und bestimmen zu lernen.

Quellen und weitere Informationen

Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung”

Bestimmungshilfe für “NEULINGE” durch Beschriftung von Wildpflanzen & Bäumen via QR-Codes. Ist es nicht etwas schönes sein Wissen und seine Bestimmungssicherheit mit anderen zu Teilen bzw. bei anderen Neugier auf Natur zu wecken? JA? – Dann bist du beim Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung” genau richtig. Willkommen!

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