Minze – Grüne Minze - essbar

Minze - Grüne-Minze (Mentha spicata)
Minze - Grüne-Minze

Grüne Minze – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Minzen (Mentha) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Es gibt etwa, je nach Autorenauffassung, 20 bis über 30 Arten. Alle Minze-Arten gedeihen meist an feuchten Standorten. Auf dieser Seite wird die Grüne Minze beschrieben. Essbar/essbare Teile!

Wildpflanzen-Steckbrief “Grüne Minze”

Botanischer Name: Mentha spicata
Deutscher Name: Grüne Minze
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Gattung: Minzen (Mentha)
Art: Grüne Minze
Weitere Synonyme/Volksnamen: Ähren-Minze, Ährige Minze, Krause Minze, Speer-Minze;

Hauptblütezeit: August bis September;
Blütenfarbe: weiß, blassrosa bis violettlich;

Vorkommen: Die Grüne Minze ist in Europa, Nordafrika, Vorderasien, der Kaukasusregion, im zentralasiatischen Turkmenistan, in Pakistan, Nepal und China weit verbreitet. Die ursprüngliche europäische Verbreitung erstreckt sich von den mitteleuropäischen Staaten Schweiz, Slowenien und Kroatien über Südosteuropa mit den Mittelmeerinseln bis Zypern sowie von Italien mit Sizilien und Sardinien bis zur spanischen Baleareninsel Mallorca. Darüber hinaus ist sie im weiteren Europa als Neophyt verbreitet und wurde auch global weitverbreitet kultiviert und eingebürgert.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Grüne Minze besiedelt in Deutschland nährstoffreiche Stauden- und Unkrautfluren. In Österreich wird sie mehr oder weniger häufig kultiviert und verwildert gelegentlich unbeständig.

Wuchshöhe: ca. 30 cm bis 130 cm;
Typisch: Stängel vierkantig und zuweilen behaart, Blätter ohne oder nur mit sehr kurzen Stielen, angenehmer aromatischer Geruch.
Blütenform/Anzahl: Lippenblüten sind in vielblütigen Scheinquirlen angeordnet;
Frucht-/Samenreife: xxx;

Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoide;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);

Verwechslungsgefahr: besonders mit der Ross-Minze (ihr Geruch wird eher als unangenehm empfunden);

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Bilder & Fotos “Grüne Minze”

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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild: Die Grüne Minze wächst als ausdauernde, krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 30 bis 130 Zentimeter. Sie bildet unterirdische Ausläufer aus und besitzt einen angenehmen aromatischen Geruch. Der Geschmack ist süßer als der der Pfefferminze und es fehlt die Schärfe des Menthols, von dem die Grüne Minze nur wenig enthält. Die aufrechten, vierkantigen, grünen bis rötlichen Stängel verzweigen üblicherweise im oberen Bereich und sind kahl bis fast kahl.

Blätter: Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind ungestielt oder bis zu 2 Millimeter gestielt und am Blattgrund drüsig. Die einfache, annähernd kahle Blattspreite ist bei einer Länge von 2 bis 7 Zentimetern und einer Breite von 0,5 bis 2 Zentimetern eiförmig-länglich bis schmal-lanzettlich mit herzförmigen, gerundeten oder breit keilförmigen Spreitengrund und spitzer bis lang zugespitzter Spreitenspitze. Der Spreitenrand ist unregelmäßig gesägt.

Blütenstand und Blüte: Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Die Blütenstiele sind etwa 2 Millimeter lang. Die Blüten sind in vielblütigen Scheinquirlen angeordnet. Sie stehen in endständigen, an der Basis unterbrochenen, mit einer Länge von 4 bis 10 Zentimetern zylindrischen, ährenartigen Blütenständen. Die 5 bis 8 Millimeter langen, linealischen Tragblätter sind kürzer oder gleich lang wie die Blüten.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf ungleichen, 1,5 bis 2 Millimeter langen, drüsigen Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen und entweder haarlos oder an den Kelchzipfeln bewimpert. Die mehr oder weniger gleichförmigen, dreieckig-lanzettlichen Kelchzipfel sind etwa 1 Millimeter lang. Die fünf weißen, bleichrosa bis violettlichen Kronblätter bilden die etwa 2,5 bis 4 Millimeter lange, haarlose Krone und sind zu einer etwa zwei Millimeter langen Kronröhre verwachsen. Die fast gleichförmigen Kronzipfel besitzen eine ausgerandete Spitze. Die vier gleich langen Staubblätter ragen aus der Krone heraus.

Samen/Früchte: Die Grüne Minze bildet dunkelbraune Klausen.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

In der Naturheilkunde benutzt man von den Minzen die Blätter und die blühenden Triebe. Gesammelte Pflanzen werden zu Sträußen zusammengebunden und kopfüber rasch und schonend im Schatten getrocknet.

Die Wirkung von Minze wird als antiseptisch (keimtötend), betäubend, gallentreibend, krampflösend, schmerzlindernd, stimulierend (anregend), tonisch, magenwirksam (verdauungsfördernd), windtreibend beschrieben.

Sie wird in der Pflanzenheilkunde innerlich und äußerlich angewendet. Für medizinische Produkte wird meist die (kultivierte) Pfefferminze genutzt. Sie ist eine der beliebtesten Heilpflanzen, wenngleich die übliche Lebensmittelqualität einen für die arzneiliche Anwendung meist viel zu geringen Wirkstoffgehalt aufweist. Eine befriedigende Wirkung setzt jedoch eine ausreichend hohe Dosierung voraus; daher ist Arzneibuchqualität erforderlich (unter anderem mindestens 1,2 Prozent ätherisches Öl, Lebensmittelqualität zum Teil drastisch niedriger).

Wichtigster Wirkstoff ist das ätherische Öl, ferner auch Labiatengerbstoffe, Flavonoide und andere. Pfefferminze wirkt anregend auf Gallenfluss und Gallensaftproduktion, krampflösend bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, antimikrobiell und antiviral. Daher wird sie bei Gallenbeschwerden (auch leichteren Gallenkoliken) und „verdorbenem Magen“ mit Erfolg eingesetzt.

Das ätherische Öl wird auch zum Einreiben bei Migräne, Kopf- und Nervenschmerzen sowie zum Inhalieren bei Erkältungskrankheiten verwendet; hierbei gilt wie für alle starkriechenden ätherischen Öle: Vorsicht bei Säuglingen und Kleinkindern. Bei Erkältung steht die subjektiv wahrgenommene Kühlwirkung im Vordergrund, die als erfrischend und angenehm empfunden wird; eine messbare abschwellende Wirkung existiert nicht.

Spezielle Zubereitungen, die so präpariert sind, dass sie sich erst im Darm auflösen, werden auch bei Reizdarmsyndrom angewandt. Darüber hinaus besitzen die Wirkstoffe der Pfefferminze auch einen leicht beruhigenden Effekt. Pfefferminze kommt daher auch in Tees zur Nervenberuhigung und Schlafförderung zum Einsatz.

Wenig bekannt ist, dass Beschwerden bei Sodbrennen mit starkem Säurerückfluss (Refluxösophagitis) in die Speiseröhre durch Pfefferminze verstärkt werden können.

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

Mein persönlicher Favorit für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch “Das große Buch der Heilpflanzen” von Apotheker M. Pahlow. In diesem Werk erklärt Pahlow nicht nur die Anwendungsbereiche von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin, sondern auch den homöopathischen Ansatz.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Beachte: Minzen sollten nur gewürzartig (also in geringen Mengen) verwendet werden. Nur dann sind sie gesundheitsfördernd. Ihre ätherischen Öle sind in hoher Dosis giftig!

Wurzeln: xxx

Blätter und Triebspitzen: Die Blätter haben von etwa April bis August aromatische, weiche Blätter und Triebe. Man nutzt sie direkt als Munderfrischung und frisch wie getrocknet zur Teegetränkbereitung. Minze kann auch als Würze zu allerlei Speisen (vor allem Süßspeisen), aber auch für Salate und Gemüsegerichte genutzt werden.

Blütenstängel: xxx

Blüten: Sie können als dekorativ-aromatische Beigabe genutzt werden.

Samen: xxx

Geschmack: typisch minzartig, jedoch etwas weniger “stark” als die Pfefferminze.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich würzig (wenn auch weniger stark wie die bekannte Pfefferminze) und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Brennnessel, Labkraut oder Vogelmiere), ein sehr erfrischendes Smoothie-Erlebnis bieten.

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes “Joe” Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Die Grüne Minze ist eine der bekanntesten Minz-Arten überhaupt und Grundlage für zahlreiche industrielle Produkte, wie zum Beispiel Zahnpasten, Kaugummis (Spearmint) und Süßigkeiten. Die getrockneten Spitzen und Blätter werden medizinisch als Stimulanzien sowie als windtreibende und nervenstärkende Mittel angewendet. Die Grüne Minze enthält Carvone aus der Stoffgruppe der monocyclischen Monoterpene, die als Bestandteil von ätherischen Ölen genutzt werden.

Insbesondere in Nordafrika und Vorderasien, wo es zahlreiche Varianten der Grünen Minze gibt, hat sie eine wichtige Bedeutung in der Küche. Meist wird sie zur Zubereitung von Tees, zum Würzen von Saucen, sowie als Garnierung gebraucht.

Videobeitrag zu “Grüne Minze”

Grüne Minze (Mentha spicata)

Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge (kommentierter) Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.

Quellen und weitere Informationen

Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung”

Bestimmungshilfe für “NEULINGE” durch Beschriftung von Wildpflanzen & Bäumen via QR-Codes. Ist es nicht etwas schönes sein Wissen und seine Bestimmungssicherheit mit anderen zu Teilen bzw. bei anderen Neugier auf Natur zu wecken? JA? – Dann bist du beim Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung” genau richtig. Willkommen!

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