Kriech-Quecke - essbar

Kriech-Quecke (Elymus repens)

Kriech-Quecke – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Bilder & Beschreibung der Graspflanze / des Grases, sowie Information über Vorkommen und Nutzung

Die Kriech-Quecke (Elymus repens) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Quecken (Elymus) innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Der Trivialname Quecke ist aus queck, quick „zählebig“ entstanden. Dieses Gras ist nahezu weltweit verbreitet und stellt eine Pionierpflanze auf fast allen Böden dar. Essbar/essbare Teile!

Wildpflanzen-Steckbrief “Kriech-Quecke”

Botanischer Name: Elymus repens
Deutscher Name: Kriech-Quecke
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Gattung: Quecken (Elymus)
Art: Kriech-Quecke
Weitere Synonyme/Volksnamen: Gemeine Quecke, Gewöhnliche Quecke oder einfach Quecke;

Vorkommen: Das Verbreitungsgebiet der Kriech-Quecke erstreckt sich über die ganze Nordhalbkugel.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Kriech-Quecke kommt auf Ackerflächen, nährstoffreichen Wiesen („Jauchewiesen“), überweideten Weiden, an Wegen, in Ufersäumen und in Unkrautgesellschaften vor, etwa an Dämmen oder Schuttplätzen. Es handelt sich um eine Halblichtpflanze, die vor allem an stickstoffreichen Standorten wächst.

Hauptblütezeit: Juni bis August;
Wuchshöhe: 30 bis 120 cm (selten bis 150 cm);
Typisch: Ähre mit 2 Zeilen von Ährchen, die mit der Breitseite an der Achse liegen;
Frucht-/Samenreife: August bis Oktober;

Sammelgut/essbare Teile: Samen, Blätter, Wurzeln;
Energiereiche Teile: Samen, Wurzeln;
Hauptsammelzeit: Samen: Ende Juli, Wurzeln: September bis in den Winter;
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Polysaccharide, Zuckeralkohol Mannitol, Schleimstoffe, lösliche Kieselsäure;

Verwechslungsgefahr: Hunds-Quecke;

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Bilder & Fotos “Kriech-Quecke”

Wildpflanzen & Wildkräuter bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild: Die Kriech-Quecke ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis 120 (150) Zentimeter erreicht, wobei insbesondere sterile Triebe sehr hochwüchsig sind. Die Pflanzen bilden Horste oder, mit Hilfe von kriechenden Ausläufern, große Flecken. Die Halme sind kahl, aufrecht oder unten gebogen und weisen drei bis fünf Knoten auf.

Blätter: Die schlaffen Laubblätter sind grün und dabei abwischbar blau bereift. Ihre einfachen Spreiten sind 6 bis 30 Zentimeter lang, 3 bis 5, selten bis zu 10 Millimeter breit, sind flach gerippt, oberseits rau und haben am Grund bewimperte, stängelumfassende Öhrchen. Das Blatthäutchen ist weniger als 1 Millimeter lang und häutig.

Blüte: Die schlanken, endständigen ährigen Blütenstände sind etwa 5 bis 20 (30) Zentimeter lang. Ihre 10 bis 20 Millimeter langen Ährchen sitzen locker bis dicht. Diese weisen spitze, lanzettliche Hüllspelzen auf, die fünfnervig sind und länger als das halbe Ährchen. Ihre Deckspelzen sind grannenlos oder kurz begrannt. Insgesamt ist die Kriech-Quecke ein außerordentlich variabel aussehendes Gras. Die Quecke blüht und bildet etwa 50 Samen erst im zweiten Jahr. Die Blütezeit reicht in Mitteleuropa von Juni bis August.

Früchte/Samen: Bei der Reife brechen meist die ganzen Ährchen von der Spindel ab. Es liegt Klettausbreitung neben Wind- und Menschenausbreitung vor. Die Fruchtreife erstreckt sich von August bis Oktober. Die Kriech-Quecke vermehrt sich auch mittels unterirdischer Rhizome und über Samenbildung. Da sich dieser Vermehrungsvorgang sehr intensiv vollzieht und die Pflanze bis zu 80 cm tief wurzelt, gilt die Quecke als das „Ackerunkraut“ schlechthin.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Aufgrund ihres ätherischen Öls wirkt die Pflanze, besonders die Rhizome (Wurzeln), antibakteriell. Die getrockneten Rhizome und Wurzeln werden als Teedroge eingesetzt und kommen als Fertigarzneimittel auf den Markt. Sie werden traditionell als harntreibendes Mittel bei Entzündungen der Harnwege oder zur Vorbeugung gegen Nierengrieß verwendet. Darüber hinaus wurde Quecke auch zur Blutreinigung und Behandlung von Unterleibsbeschwerden verwendet.

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

Mein persönlicher Favorit für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch “Das große Buch der Heilpflanzen” von Apotheker M. Pahlow. In diesem Werk erklärt Pahlow nicht nur die Anwendungsbereiche von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin, sondern auch den homöopathischen Ansatz.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Blätter: Zarte Frühlingsblätter können kleingeschnitten Salaten beigegeben werden.

Blüten: xxx

Wurzeln: Im Herbst und Winter (Blühlosezeit) können die Rhizome (Wurzeln) getrocknet und zu Mehl vermahlen werden. Dieses eignet sich zum Strecken von Getreidemehl. Aus den Wurzeln kann auch ein stärkehaltiger Saft gepresst oder ausgekaut werden.

Samen: Die Samen kann man ab Ende Juni roh knabbern.

Geschmack: Die Pflanze schmeckt nach Stärke. Diese entwickelt bei längerem Kauen einen süßlichen Geschmack.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes “Joe” Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

In Nordeuropa, z. B. in Finnland, wird der Anbau als Futtergras empfohlen, wenn gut gedüngt wird. Auch die Wurzelstöcke und Ausläufer sind für Vieh nährstoffreich und werden verwendet.

Die Quecke ist eine Wirtspflanze für Viren und übertragbare Pilze und ist besonders ein Wirt für den Mutterkorn bildenden Pilz Claviceps purpurea.

Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde mit diesen Wurzeln in Deutschland Bier gebraut.

Videobeitrag zu “Kriech-Quecke”

Kein Video verfügbar!

Quellen und weitere Informationen

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