Die Pflanzengattung Nieswurz (Helleborus), auch Christrosen, Schneerosen oder Lenzrosen genannt, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die, je nach Autorenauffassung, 15 bis 25 Arten sind von Europa über Kleinasien bis Zentralasien und eine einzelne Art China verbreitet. Auf dieser Seite wird, als bei uns wild vorkommender Vertreter, die Grüne Nieswurz (Helleborus viridis) beschrieben. Alle Pflanzenteile sind sehr stark giftig.
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Botanischer Name: Helleborus viridis
Deutscher Name: Grüne Nieswurz
Gattung: Nieswurz (Helleborus)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Weitere Synonyme/Volksnamen: Grüne Schneerose, Grüne Christrose, Güllkraut;
Hauptblütezeit: März, April;
Blütenfarbe: hell- bis gelbgrün;
Blütenform/Anzahl: 5 zu auffälligem Schauapparat umgewandelte Kelchblätter (die als "Kron- bzw. Blütenblätter wahrgenommen werden).
Frucht-/Samenreife: Frühsommer;
Vorkommen: Das Verbreitungsgebiet von Helleborus viridis liegt hauptsächlich im südlichen Europa, sie kommt aber auch in Mitteleuropa vor. Die ursprüngliche Verbreitung der Grünen Nieswurz ist unklar, da sie als Heilpflanze kultiviert wurde und immer wieder verwildert ist. Ihr mitteleuropäisches Areal erstreckt nordwärts bis England, Belgien, Norddeutschland, die Tschechoslowakei und Polen und südwärts bis Spanien und Norditalien.
Verbreitungsschwerpunkt: Sie gedeiht in Mitteleuropa am besten in tiefgründigen, humusreichen, kalkhaltigen und mullreichen Lehmböden in Wäldern und Gebüschen.
Wuchshöhe: ca. 20 cm bis 40 cm (Einzelexemplare gar bis 60 cm);
Typisch: Grüne, 4-6 cm große, schüsselförmige oder fast flache Blüten.
Sammelgut/essbare Teile: Pflanze ist in allen Teilen GIFTIG. NICHT für die menschliche Ernährung geeignet! Vergiftungserscheinungen sind Kratzen in Mund und Rachen bedingt durch Reizung der Schleimhäute. Ferner kommt es zu Erbrechen und Durchfällen, zu unregelmäßigem Herzschlag, zu Unruhe und Krämpfen. Lähmungen können Atemstillstand zur Folge haben.
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: xxx
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx
Verwechslungsgefahr (mit Giftpflanzen): mit Gattungsmitgliedern wie z.B. der Schneerose.
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Erscheinungsbild: Die Grüne Nieswurz ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 20 bis 40, aber selten bis zu 60 Zentimetern erreicht. Der
Stängel ist bis zum Blütenstand kahl.
Blätter: Im Gegensatz zur Schneerose (Helleborus niger) hat die Grüne Nieswurz meist zwei grundständige
Blätter, die nicht überwintern. Diese fußförmigen Laubblätter sind somit nur sommergrün. Sie sind in sieben bis dreizehn schmale, lanzettförmige Blättchen geteilt. Die Blätter
sind am ganzen Rand gesägt. Blüte und Blattaustrieb erfolgen gleichzeitig.
Blüte: Die Blütenstängel sind meist verzweigt, wobei an der Stelle der Verzweigung ein Hochblatt sitzt, das geteilt und am Rande gesägt ist. Die halb hängenden Blüten haben eine
hell- bis gelbgrüne Farbe, sind flach ausgebreitet und 4 bis 6 Zentimeter groß. Bei den Blütenblättern (Perigon) handelt es sich eigentlich um die Kelchblätter. Dies ist der Grund dafür, dass sie
nicht abgeworfen werden, und die Blüten so lange haltbar sind. Die eigentlichen Kronblätter sind zu tütenförmigen Nektarblättern umgebildet. Es stehen viele Staubblätter um zwei bis fünf
Fruchtblätter. Die Blütezeit reicht von März bis Mai.
Früchte/Samen: Die Grüne Nieswurz bringt je Blüte zwei bis fünf vielsamige Balgfrüchte hervor.
Die giftige Grüne Nieswurz wurde früher als Heilpflanze kultiviert. Man nutzte die Droge (getrockneter Wurzelstock) bei Verstopfung, Übelkeit und Wurmbefall. Wirksamkeitsnachweise fehlen. Infolge der fehlenden Wirksamkeitsnachweise und der mit der Anwendung verbundenen Risiken ist diese generell abzulehnen.
Die Grüne Nieswurz wird in der Homöopathie benutzt.
ACHTUNG: Die Grüne Nieswurz ist (wirklich :-)) giftig! Hände weg von medizinischen
Selbstversuchen.
✿ HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden Wild- und Wiesenkräuter viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.
Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch "Das große Buch der Heilpflanzen" von Apotheker M. Pahlow. In seinem Werk beschreibt Pahlow neben den Anwendungsbereichen von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin auch den Zugang der Homöopathie.
Pflanze ist in allen Teilen GIFTIG. NICHT für die menschliche Ernährung geeignet!
Hauptwirkstoffe sind: Hellebrin, daneben die Alkaloide Celliamin, Sprintillamin und Sprintillin. In den Wurzeln ist außerdem Desglucohellebrin und das Bufadienolid
14-Hydroxy-3-oxo-1,4,20,22-bufatetraenolid vorhanden.
Die Hauptwirkung der Alkaloide ist eine Erregung motorischer Hirnzentren (zuerst der Atmung, dann Unruhe und Krämpfe, endlich Lähmung, insbesondere Atemlähmung); am Herzen erzeugen die
Viridis-Alkaloide Bradycardie und negative Inotropie. Celliamin und Sprintillamin töten wahrscheinlich durch eine unmittelbare Schädigung des Atemzentrums.
Vergiftungserscheinungen sind Kratzen in Mund und Rachen bedingt durch Reizung der Schleimhäute. Ferner kommt es zu Erbrechen und Durchfällen, zu unregelmäßigem Herzschlag, zu
Unruhe und Krämpfen. Lähmungen können Atemstillstand zur Folge haben.
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: xxx
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
✿ HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es eine Menge gute Wildkräuter-Kochbücher.
Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werke von Johannes "Joe" Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die "normale" Kräuterbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.
Aus dem getrockneten „Wurzelstock“ wurde früher ein Niespulver gewonnen, was auch der Grund für den deutschen Trivialnamen Grüne Nieswurz ist.
Von der Grünen Nieswurz werden zwei Unterarten unterschieden:
Die Grüne Nieswurz wird aufgrund ihrer frühen Blütezeit und der ungewöhnlichen Blütenfarbe als Zierpflanze verwendet.
Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge (kommentierter) Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
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