Die Minzen (Mentha) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Die meisten der je nach Quelle etwa 20 bis über 30 Arten sind in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel beheimatet; auf der Südhalbkugel (Australien und Afrika) kommen nur wenige Arten vor. Alle Minze-Arten gedeihen meist an feuchten Standorten. Auf dieser Seite wird die Acker-Minze beschrieben. Essbar/essbare Teile!
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Botanischer Name: Mentha arvensis
Deutscher Name: Acker-Minze
Gattung: Minzen (Mentha)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Weitere Synonyme/Volksnamen: Korn-Minze;
Hauptblütezeit: Juli bis September;
Blütenfarbe: rosa oder violett;
Blütenform/Anzahl: die Lippenblüten stehen in Scheinquirlen in den Achseln von voll ausgebildeten Laubblättern;
Frucht-/Samenreife: xxx;
Vorkommen: Das natürliche Verbreitungsgebiet von Mentha arvensis umfasst die gemäßigten Gebiete Nordamerikas sowie Europas, Vorderasiens, Sibiriens, Zentralasiens, des nördlichen Indischen Subkontinentes, Ostasiens bis in die Tropen Asiens mit Malesien. Sie kommt in Mitteleuropa häufig vor, fehlt aber im Tiefland Mitteleuropas in kleineren Gebieten;
Verbreitungsschwerpunkt: Die Acker-Minze besiedelt feuchte, nährstoffreiche Standorte wie Gräben, Nassstellen auf Ödland, Sumpfwiesen, sie geht aber im Bergland auch auf feuchte Brachen und Äcker oder in Senken neben Äckern. Sie gedeiht am besten auf feucht-nassen, stickstoffhaltigen, sandig-lehmigen oder humos-tonigen Böden.
Wuchshöhe: ca. 15 cm bis 35 cm; (selten bis 60 cm)
Typisch: Dichte Blütenquirle in den Achseln der oberen 6-12 Blattpaare, typischer aromatischer Duft, keine Blüten am Stängelende.
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoide;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr (mit Giftpflanzen): mit anderen Minze-Arten;
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Wildpflanzen-Wissen & mehr - Essbare (& giftige) Wildkräuter & Pflanzen im Lauf der Jahreszeiten
Erscheinungsbild: Bei der Acker-Minze handelt sich um sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen mit Wuchshöhen von meist 5 bis 30, selten bis zu 60 Zentimetern. Die Pflanzen
können sich durch unterirdische Ausläufer vermehren. Der oft relativ dünne Stängel ist niederliegend, aufsteigend oder aufrecht und verzweigt. Oft sind die Blätter sowie der obere Teil des
Stängels weich behaart (Indument).
Blätter: Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind deutlich in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist meist relativ kurz. Die einfache
Blattspreite ist eiförmig bis elliptisch. Der Blattrand besitzt wenige grobe, nach vorn gerichtete Zähne. Die Behaarung der Blätter kann stark schwanken (Trichome).
Blüten: Unter den Mentha-Arten zeichnet sich die Ackerminze dadurch aus, dass die Scheinquirlen, in denen die Blüten angeordnet sind, entfernt voneinander
in den Achseln von voll ausgebildeten Laubblättern stehen. Selbst an der Spitze der Stängel stehen die Blütenquirle nicht dicht gedrängt. Die bei den meisten anderen Minzearten
vorhandenen Scheinähren gibt es also nicht. Die Stängel enden mehr oder weniger belaubt.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der 1,5 bis 2,5 Millimeter lange, glockenförmige Blütenkelch ist mehr oder weniger regelmäßig
fünfzähnig. Die etwa 0,5 Zentimeter langen Kelchzähne sind breit dreieckig, ungefähr so breit wie lang und dicht abstehend behaart. Die rosafarbene bis violette Krone ist 4 bis 6
Millimeter lang und innen behaart. Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober.
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In der Naturheilkunde benutzt man von den Minzen die Blätter und die blühenden Triebe. Gesammelte Pflanzen werden zu Sträußen zusammengebunden und kopfüber rasch und schonend im Schatten
getrocknet.
Die Wirkung von Minze wird als antiseptisch (keimtötend), betäubend, gallentreibend, krampflösend, schmerzlindernd, stimulierend (anregend), tonisch, magenwirksam (verdauungsfördernd),
windtreibend beschrieben.
Sie wird in der Pflanzenheilkunde innerlich und äußerlich angewendet. Für medizinische Produkte wird meist die (kultivierte) Pfefferminze genutzt. Sie ist eine der beliebtesten Heilpflanzen,
wenngleich die übliche Lebensmittelqualität einen für die arzneiliche Anwendung meist viel zu geringen Wirkstoffgehalt aufweist. Eine befriedigende Wirkung setzt jedoch eine ausreichend hohe
Dosierung voraus; daher ist Arzneibuchqualität erforderlich (unter anderem mindestens 1,2 Prozent ätherisches Öl, Lebensmittelqualität zum Teil drastisch niedriger).
Wichtigster Wirkstoff ist das ätherische Öl, ferner auch Labiatengerbstoffe, Flavonoide und andere. Pfefferminze wirkt anregend auf Gallenfluss und Gallensaftproduktion, krampflösend bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, antimikrobiell und antiviral. Daher wird sie bei Gallenbeschwerden (auch leichteren Gallenkoliken) und „verdorbenem Magen“ mit Erfolg eingesetzt.
Das ätherische Öl wird auch zum Einreiben bei Migräne, Kopf- und Nervenschmerzen sowie zum Inhalieren bei Erkältungskrankheiten verwendet; hierbei gilt wie für alle starkriechenden ätherischen Öle: Vorsicht bei Säuglingen und Kleinkindern. Bei Erkältung steht die subjektiv wahrgenommene Kühlwirkung im Vordergrund, die als erfrischend und angenehm empfunden wird; eine messbare abschwellende Wirkung existiert nicht.
Spezielle Zubereitungen, die so präpariert sind, dass sie sich erst im Darm auflösen, werden auch bei Reizdarmsyndrom angewandt. Darüber hinaus besitzen die Wirkstoffe der Pfefferminze auch einen
leicht beruhigenden Effekt. Pfefferminze kommt daher auch in Tees zur Nervenberuhigung und Schlafförderung zum Einsatz.
Wenig bekannt ist, dass Beschwerden bei Sodbrennen mit starkem Säurerückfluss (Refluxösophagitis) in die Speiseröhre durch Pfefferminze verstärkt werden können.
✿ HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden Wild- und Wiesenkräuter viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.
Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch "Das große Buch der Heilpflanzen" von Apotheker M. Pahlow. Dieses (immer wieder aktualisierte) Standartwerk bietet Wissenswertes und Rezepte zu über 300 Heilpflanzen. Schulmedizin, Volksmedizin und Homöopathie finden gleichermaßen Beachtung.
Beachte: Minzen sollten nur gewürzartig (also in geringen Mengen) verwendet werden. Nur dann sind sie gesundheitsfördernd. Ihre ätherischen Öle sind in hoher Dosis giftig!
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Die Blätter haben von etwa April bis August aromatische, weiche Blätter und Triebe. Man nutzt sie direkt als Munderfrischung und frisch wie getrocknet zur Teegetränkbereitung. Minze kann auch als Würze zu allerlei Speisen (vor allem Süßspeisen), aber auch für Salate und Gemüsegerichte genutzt werden.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Sie können als dekorativ-aromatische Beigabe genutzt werden.
Samen: xxx
Geschmack: typisch minzartig, jedoch etwas weniger "stark" als die Pfefferminze.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich minzig/würzig (und in hohen Dosen auch giftig) und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Brennnessel, Labkraut oder Vogelmiere), ein sehr erfrischendes Smoothie-Erlebnis bieten.
✿ HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es eine Menge gute Wildkräuter-Kochbücher.
Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werke von Johannes "Joe" Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die "normale" Kräuterbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.
Im Europäischen Arzneibuch wird das ätherische Öl der Ackerminze unter „Minzöl“ geführt, das der Pfefferminze hingegen unter „Pfefferminzöl“.
Die Acker-Minze wurzelt bis 40 cm tief und gilt deshalb als Tiefwurzler, sie ist auch ein Vernässungszeiger.
Die Bestäubung erfolgt durch Schwebfliegen und andere Fliegen. Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch Wasser als Regenschwemmmling sowie mit dem Ackerboden.
Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge (kommentierter) Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Pflanzliche-Notnahrung
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