Der Ampfer-Knöterich (Persicaria lapathifolia) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Knöteriche (Persicaria) innerhalb der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Der Gattungsname Persicaria leitet sich vom lateinischen Wort persica für Pfirsich und -aria für sich beziehen ab, dies bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Laubblätter mancher Pfirsich-Arten. Diese Blattähnlichkeit trifft beim Ampfer-Knöterich zu. Essbar/essbare Teile!
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Botanischer Name: Persicaria lapathifolia
Deutscher Name: Ampfer-Knöterich
Gattung: Knöteriche (Persicaria)
Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Weitere Synonyme/Volksnamen: xxx
Hauptblütezeit: Juli bis Oktober;
Blütenfarbe: rosa-rötlich oder blass-grünlich;
Blütenform/Anzahl: ährenartige Blütenstände;
Frucht-/Samenreife: September bis Oktober;
Vorkommen: Der Ampfer-Knöterich ist fast kosmopolitisch verbreitet. In Mitteleuropa ist er überall verbreitet und häufig.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Ampfer-Knöterich wächst meist an nassen oder feuchten, offenerdigen, sowohl schlammigen wie sandigen oder kiesigen, bevorzugt nährstoffreichen Stellen wie in Gräben, an erdigen Flussufern oder nassen Ackerrändern.
Wuchshöhe: ca. 10 cm bis 150 cm (liegender oder aufsteigender Wuchs möglich);
Typisch: Pflanze oft dunkelrot überlaufen, Blätter 2-6 mal so lang wie breit, Blatt meist mit dunklem Fleck, Scheidenrand (Ochrea) kahl oder mit sehr kurzen (bis 0,5 mm) langen Haaren, ährenartige Blütenstände;
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Triebe, Samen;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Oxalsäure, Gerbstoffe;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr (mit Giftpflanzen): besonders mit dem Floh-Knöterich. Dieser hat kaum vorhandene Blattstiele (die des Ampfer-Knötrich sind deutlich, bis 3 cm lang, vorhanden) und die Blattscheide weist 2-4 mm lange Borsten/Wimpern auf (die Blattscheide des Ampfer-Knöterich ist kahl oder nur sehr kurz bewimpert). Eine Verwechslung bliebe ohne Folgen denn auch der Floh-Knöterich ist ungiftig und somit essbar/nutzbar.
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Erscheinungsbild/Eigenschaften: Der Ampfer-Knöterich wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht sehr unterschiedliche Wuchshöhen von 10 bis 150 Zentimetern. Die
aufsteigenden bis aufrechten Stängel sind stark verzweigt bis nur wenig verzweigt und sind kahl, seltener auch sehr kurz und angedrückt behaart oder schwach drüsig. An den erdnahen Knoten
(Nodien) wurzeln sie häufig. Die Stängel sind oft ganz rot, rot überlaufen oder rot gepunktet.
Blätter: Die Laubblätter sind eiförmig bis lanzettlich und je nach Unterart zwei- bis sechsmal so lang wie breit. Oft haben sie in der Mitte der Blattfläche einen dunkelroten
Fleck. Die Ochrea ist bräunlich und zylindrisch. Im Gegensatz zum ähnlichen Floh-Knöterich (Persicaria maculosa) ist die Ochrea (Blattscheide) am oberen Rand kahl oder nur kurz (< 0,5
Millimeter) bewimpert.
Blüte: Die meistens endständigen, manchmal seitenständigen Blütenstände bestehen aus zwei bis fünf locker voneinander getrennten scheinährigen Teilblütenständen. Die aufrechten
oder etwas überhängenden Teilblütenstände sind dicht walzenförmig und ihr Durchmesser beträgt zur Fruchtzeit 6 bis 8 Millimeter. Die Blüten sind grünlichweiß bis rosafarben. Es sind vier,
seltener fünf Tepalen vorhanden. Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Wegen der geringen Produktion von Nektar ist der Blütenbesuch spärlich und es erfolgt meist
Selbstbestäubung.
Früchte/Samen: Die flachen, bis zu 3 Millimeter langen und 3 mg schweren Nussfrüchte werden meist mitsamt dem Perigon ausgebreitet. Beim Verwesen der Perigonblätter bleiben die
an der Spitze hakenförmig gekrümmten Leitbündel als Ankerhaken stehen und ermöglichen eine Klettausbreitung. Daneben erfolgt Zufallsausbreitung durch Huftiere, Bearbeitungsausbreitung durch Vögel
und Menschenausbreitung durch Verschleppung mit Ackererde. Außerdem ist die Pflanze ein Kieswanderer an Fließgewässern. Fruchtreife ist von September bis Oktober.
Der Ampfer-Knöterich selbst wird nicht direkt für eine medizinische Nutzung beschrieben. Nahe Verwandte hingegen schon. Sie und insbesondere ihre Wurzeln wurden früher wegen ihrer zusammenziehenden und reinigenden Wirkung beispielsweise zur Behandlung von Magenschmerzen, Durchfall und Fieber verwendet. Die getrockneten und zerstoßenen Wurzeln wurden zur Behandlung von Bronchitis eingesetzt. Frisch gepresster Wurzelsaft wurde zur Behandlung von Hautinfektionen oder Bläschen im Mund verwendet.
✿ HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden Wild- und Wiesenkräuter viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.
Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch "Das große Buch der Heilpflanzen" von Apotheker M. Pahlow. In seinem Werk beschreibt Pahlow neben den Anwendungsbereichen von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin auch den Zugang der Homöopathie.
Hinweis: Die Pflanze enthält Oxalsäure und Gerbstoffe. Auch wenn sie im Geschmack wenig aufdringlich ist, sollte sie nicht in großen Mengen oder über einen längeren Zeitraum verzehrt/genutzt werden.
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: junge Blätter und Triebspitzen (etwa von April bis Juli) können für Salate und Rohkost, Hackkräutermischungen, verschiedene Gemüsegerichte und in Bratlingen genutzt werden.
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: ausgereifte Samen (etwa September/Oktober) können getrocknet als Keimsaat im Winter versucht werden.
Geschmack: nussig-aromatisch;
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist mild/neutral und kann deshalb, ähnlich wie das Grün der fast immer verfügbaren Pflanzen Brennnessel, Labkraut und Vogelmiere, auch in großer Menge Einzug in den Smoothie halten. Durch den Gehalt von Oxalsäure sollte sie jedoch nicht ausschließlich oder über einen längeren Zeitraum genutzt werden.
✿ HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es eine Menge gute Wildkräuter-Kochbücher.
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Der Ampfer-Knöterich (Persicaria lapathifolia s.l.) ist ein schwieriger Artkomplex, der in mehrere Dutzend Kleinarten eingeteilt wird, deren Status allerdings meist noch nicht
abschließend geklärt ist. Zur Unterscheidung der Kleinarten werden insbesondere die Blattform und -behaarung, die Färbung der Blüten und die Wuchsform herangezogen.
Der Ampfer-Knöterich wird zuweilen als nährstoffreiches Schweinefutter genutzt.
Der YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET bietet noch mehr Bestimmungsvideos für den Ampfer-Knöterich. Im Kanal findest du außerdem viele Videos die die Bestimmung von Wildkräutern, Pflanzen, Bäumen und Sträuchern ermöglichen/erleichtern. Weiteres ermöglichen die Videos Pflanzen bzw. ihr Aussehen im Verlauf ihrer Lebenszyklen kennen und bestimmen zu lernen.
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