Immergrün (Vinca) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Innerhalb der Gattung gibt es, je nach Autorenauffassung, fünf bis sieben (bis zwölf) Arten. Auf dieser Seite wird, als bei uns häufig wild-wachsender, bzw. verwilderter Vertreter, das Kleine Immergrün (Vinca minor) beschrieben. Das Kleine Immergrün ist in allen Teilen giftig.
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Botanischer Name: Vinca minor
Deutscher Name: Kleines Immergrün
Gattung: Immergrün (Vinca)
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Weitere Synonyme/Volksnamen: Jungfernkraut, Singrün, Totengrün, Totentanz, Wintergrün, Totenveilchen, Bärwinkel;
Hauptblütezeit: April bis Mai;
Blütenfarbe: hellblau bis violett (selten auch weiß);
Blütenform/Anzahl: fünf zu einer Röhre verwachsene Kronblätter (erinnert optisch an Propeller);
Frucht-/Samenreife: Juni bis Juli;
Vorkommen: Das Kleine Immergrün kommt in Mittel- und Südeuropa und in Kleinasien vor und wächst von der collinen bis zur montanen Höhenstufe bis in Höhenlagen von etwa 1000 Metern.
Verbreitungsschwerpunkt: Das Kleine Immergrün kommt zerstreut, aber gesellig, wild oder verwildert in artenreichen Laub- oder Buchen-Mischwäldern vor. Es bevorzugt nährstoffreichen, frischen Ton- oder Lehmboden in mild humider Klimalage.
Wuchshöhe: ca. 10 bis 15 cm;
Typisch: 2 bis 3 cm breite Blüten mit schiefen, an Propeller erinnernde, Kronblätter sowie immergrüne, lederartige, dunkelgrüne Blätter;
Sammelgut/essbare Teile: NICHT für die menschliche Ernährung geeignet. Giftig!
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Das Kleine Immergrün enthält über 40 Alkaloide, wobei der Gesamtgehalt zwischen 0,2 und 0,7 Prozent liegt. Es ist in allen Teilen giftig. Die Hauptwirkstoffe sind Eburnamenin und Vincamin. Ansonsten sind Gerbstoffe, Gerbsäuren, Saponine und Bitterstoffe enthalten.
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx
Verwechslungsgefahr (mit Giftpflanzen): mit Gattungsmitgliedern (besonders mit dem Mittleren- und Großen Immergrün);
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Wildpflanzen-Wissen & mehr - Essbare (& giftige) Wildkräuter & Pflanzen im Lauf der Jahreszeiten
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Das Kleine Immergrün ist ein immergrüner, niedriger Halbstrauch, der Wuchshöhen von 10, höchstens 15 Zentimetern erreicht. Die vegetativen Triebe
sind niederliegend, sich an den Knoten bewurzelnd und können pro Jahr bis zu 2 Meter lang werden. Die Blühtriebe stehen aufrecht.
Blätter: Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind eiförmig, ganzrandig, lederartig, dunkelgrün und auf der Rückseite gelb. Sie werden bis 4 Zentimeter lang. Die Blattstiele
sind an der Basis verwachsen. Die Blattoberseite ist glänzend (Wärmeschutz durch Reflexion).
Blüte/Blüten: Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten stehen einzeln, lang gestielt in den Blattachseln diesjähriger, aufrechter Triebe. Sie haben einen Durchmesser von 2 bis 3
Zentimetern. Die Kronblätter sind zu einer 11 Millimeter langen Röhre verwachsen. Bei den Wildsorten sind die Blüten hellblau bis violett und nur selten weiß. Blütezeit ist von März bis
Juni.
Früchte/Samen: Die Früchte sind Doppel-Balgfrüchte. Die Samen besitzen ein Nährgewebe, aber keinen Haarschopf; sie werden durch Ameisen verbreitet. Frucht- bzw. Samenreife ist
von Juni bis Juli. In Mitteleuropa fruchtet die Pflanze jedoch selten, und der Samenansatz ist gering. Vegetative Vermehrung über die vegetativen Triebe ist vorherrschend (und sehr erfolgreich).
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Das Kleine Immergrün ist in allen Teilen giftig. Es enthält mehr als 40 Alkaloide, der Gesamtalkaloidgehalt beträgt 0,2 bis 0,7 Prozent.
Hauptwirkstoffe sind Vincamin und Eburnamenin.
Das Kleine Immergrün wurde früher als Heilpflanze zur Behandlung zahlreicher Krankheiten eingesetzt, aber 1986 hat das Bundesgesundheitsamt die Zulassung für alle immergrünhaltigen Präparate
widerrufen. Im Tierversuch zeigten sich nämlich Blutschäden, die nicht auf die Hauptalkaloide, sondern auf Begleitkomponenten zurückzuführen sind. Immergrünkraut (Vincae minoris
herba) darf nicht mehr als Rezepturarzneimittel verwendet werden. Von diesem Verbot nicht betroffen sind Vincamin-Fertigpräparate, die aus den Pflanzen gewonnen werden oder
synthetisch hergestellt werden, und homöopathische Präparate. Sie werden bei zerebralen Durchblutungsstörungen eingesetzt.
ACHTUNG: Das Kleine Immergrün ist GIFTIG. Finger weg von medizinisches Selbstversuchen!
✿ HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden Wild- und Wiesenkräuter viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.
Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch "Das große Buch der Heilpflanzen" von Apotheker M. Pahlow. Dieses (immer wieder aktualisierte) Standartwerk bietet Wissenswertes und Rezepte zu über 300 Heilpflanzen. Schulmedizin, Volksmedizin und Homöopathie finden gleichermaßen Beachtung.
NICHT für die menschliche Ernährung geeignet. Das Kleine Immergrün ist in allen Teilen giftig.
Die Pflanze wirkt sich je nach eingenommener Menge negativ auf den Organismus aus.
So senken die Alkaloide die Anzahl der Leukozyten (weißen Blutkörperchen). Dadurch wird das Immunsystem unterdrückt und die Infektanfälligkeit erhöht. Es kommt schneller zu Erkältungskrankheiten
und der Körper ist schlechter dazu in der Lage, Bakterien oder Viren abzuwehren. Der Mensch wird anfälliger. Zudem wirkt es blutdrucksenkend und kann zu Kreislaufproblemen und Atembeschwerden
führen. Andere Vergiftungserscheinungen sind Magen-Darm-Beschwerden und sowie Hautrötungen.
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: xxx
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
✿ HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es eine Menge gute Wildkräuter-Kochbücher.
Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werke von Johannes "Joe" Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die "normale" Kräuterbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.
In Mitteleuropa ist das Kleine Immergrün als Kulturrelikt zu bewerten, das seit der Römerzeit in Mitteleuropa auftritt. Da die Fernausbreitung fast ausschließlich über den Menschen erfolgt, zeigen Standorte im Wald meist noch heute die Lage ehemaliger Burgen und Siedlungen an.
Das Kleine Immergrün wird oft als Bodendecker für schattige oder halbschattige Standorte gepflanzt. Mit seinem dichten Wuchs erzeugt das Kleine Immergrün nicht nur pflegeleichte
Bepflanzungen, durch die kein Unkraut dringen kann, sondern ist auch selbst sehr anspruchslos. So wächst es auf fast jedem Boden, insofern er locker ist.
Es gibt im Handel auch Sorten mit weißen ('Alba'), hell-dunkelblauen ('Bowles Variety') oder rotvioletten ('Atropurpurea') Blüten.
Das Kleine Immergrün verwildert leicht.
Der botanische Gattungsname ist abgeleitet von lateinisch vinca pervinca, von pervincire für umwinden, Kränze binden; in Bezug auf die langen biegsamen Stängel (zu früheren Zeiten haben sich
Mädchen zum Tanz Kränze aus Immergrün gewunden).
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Pflanzliche-Notnahrung
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