Die Gattung Campanula ist fast weltweit verbreitet. Glockenblumen-Arten gedeihen hauptsächlich von arktischen bis in gemäßigte Gebiete der Nordhalbkugel. Am häufigsten kommen Campanula-Arten vom Mittelmeerraum bis zum Kaukasusraum vor. Es gibt, je nach Autorenauffassung, etwa 300 bis 500 Arten. Auf dieser Seite wird die, bei uns häufige, "Wiesen-Glockenblume" beschrieben. Essbar/essbare Teile!
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Botanischer Name: Campanula patula
Deutscher Name: Wiesen-Glockenblume
Gattung: Glockenblumen (Campanula)
Familie: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Weitere Synonyme/Volksnamen: Fingerhuat, Glöggli, Klockenblom, Schellen, Sternblum, Wiesenglöcklin;
Hauptblütezeit: Mai bis Juli;
Blütenfarbe: rosa-lila;
Blütenform/Anzahl: fünf Kronblätter die bis etwa zur Mitte ihrer Länge trichterförmig verwachsen sind;;
Frucht-/Samenreife: xxx;
Vorkommen: Die Wiesen-Glockenblume ist nahezu in ganz Europa bis Sibirien verbreitet. In Österreich ist sie sehr häufig bis häufig in allen Bundesländern.
Verbreitungsschwerpunkt: Als Standort bevorzugt die Wiesen-Glockenblume frische, feuchte, nährstoffreiche Wiesen, Gebüsche und deren Säume und auch Waldlichtungen mit sandigem oder lehmigem Böden.
Wuchshöhe: ca. 25 cm bis 65 cm;
Typisch: Ausladende, lockere Rispe mit weit trichterförmigen, 2-3 cm langen Blüten (Glocken), Kronzipfel spreizen meist weit auseinander;
Sammelgut / essbare Teile: Blüten, Sprosse, Blätter, Wurzel;
Energiereiche Teile: Wurzel;
Inhaltsstoffe: Inulin, Vitamin C;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr (mit Giftpflanzen): mit Gattungsmitliedern;
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Erscheinungsbild: Die Wiesen-Glockenblume wächst als sommergrüne, zweijährige bis mehrjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 25 bis 65 Zentimetern. Der Stängel ist aufrecht.
Blätter: Die unteren Laubblätter sind gestielt und verkehrt eiförmig, die wenigen oberen sind sitzend und linealisch-lanzettlich.
Blüte: Wenige nickende Blüten stehen in einem lockeren, rispigen Blütenstand zusammen. Seitliche Blütenstiele besitzen über der Mitte zwei Hochblätter. Die zwittrigen Blüten sind
radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind an ihrer Basis verwachsen. Die Kelchzähne sind pfriemlich und meist doppelt so lang wie die Kapselfrucht. Die fünf
lilafarbenen bis blauvioletten Kronblätter sind bis etwa zur Mitte ihrer Länge von 15 bis 25 Millimetern trichterförmig verwachsen. Die fünf Kronzipfel sind ausgebreitet. Die Bestäubung
erfolgt hauptsächlich durch Bienen.
Früchte/Samen: Die Kapselfrucht ist eiförmig-zylindrisch im zehn vorspringenden Nerven. Die vielen Samen werden durch Löcher ausgestreut. Glockenblumen sind Wind- und
Tierstreuer.
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Selbst in der Pflanzenheilkunde spielt die Wiesen-Glockenblume keine große Rolle. Beschrieben wird ein Einsatz als adstringierendes, leicht antiseptisches und erfrischendes Mittel. Früher galt die Pflanze als hilfreich gegen Halsschmerzen.
✿ HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden Wild- und Wiesenkräuter viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.
Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch "Das große Buch der Heilpflanzen" von Apotheker M. Pahlow. In seinem Werk beschreibt Pahlow neben den Anwendungsbereichen von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin auch den Zugang der Homöopathie.
Wurzeln: Die von Herbst bis Frühjahr geernteten, unverholzten, Wurzeln können frisch oder getrocknet verwendet werden. Man nutzt sie, klein geschnitten, für Gemüsesuppen und Mischgemüsegrichten. Festere Wurzeln und Wurzelteile können, vermahlen, als Streckmehl dienen.
Blätter und Triebspitzen: Können jung (von Mai bis April), roh für Salate, Saft- und Vitalgetränke genutzt werden. In Streifen geschnitten geben sie Suppen ein gutes Aroma.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Sie dienen als schöne essbare Dekoration und können auch in Salate und Rohkostspeisen gemischt werden.
Samen: xxx
Geschmack: Junge Blätter süßlich, ähnlich wie Spinat. Junge Wurzeln haben ein nussig-süßliches Aroma.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: die jungen Blätter und Triebe passen auch in größerer Menge gut in den Smoothie.
✿ HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Pflanzen in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es eine Menge gute Wildkräuter-Kochbücher.
Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werke von Johannes "Joe" Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die "normale" Kräuterbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.
Die Blüten der typischen Lichtpflanze sind sonnenwendig. Wie alle Glockenblumen-Arten sind sie vormännlich (Proterandrie), d. h. die Staubblätter gelangen vor den Narben zur Entwicklung, wodurch eine Selbstbestäubung weitgehend vermieden wird. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Bienen.
Auf dem Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du (kommentierte) Bestimmungsvideos für die Wiesen-Glockenblume. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst du diese Wildpflanze über ihren gesamten Lebenszyklus kennen lernen. Im YouTube-Kanal findest du außerdem Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
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