Mispel – Echte - essbar

Mispel - Echte (Mespilus germanica)
Mispel - Echte

Echte Mispel – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Mispeln (Mespilus) sind eine Pflanzengattung der Kernobstgewächse (Pyrinae) in der Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Gattung enthält nur zwei bekannte Arten, die namensgebende (Deutsche) Mispel (Mespilus germanica) und die erst 1990 in Arkansas beschriebene Mespilus canescens. Auf dieser Seite wird erstere beschrieben, wobei es von ihr (hier nicht weiter beschriebene) Unterarten/Varietäten gibt. Essbar/essbare Teile!

Baum-Steckbrief “Echte Mispel”

Botanischer Name: Mespilus germanica
Deutscher Name: Echte Mispel
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Mispeln (Mespilus)
Art: Mispel
Weitere Synonyme/Volksnamen: Mispel, Deutsche Mispel, Mispelche, Asperl, Aschperln, Hespelein; Dürgen, Dörrlitzen, Dürrlitzen; Hundsärsch. (Es gibt einen Menge weiterer, regional stark begrenzt genutzte, Trivialnamen.)

Blätter: 7-13 cm lang, 1-2 mm lang gestielt, Nebenblätter lanzettlich bis 15 mm lang;
Blüten & Blütenfarbe: weiße, einzelne, endständige, 5-zählige, 3-5 cm große Blüten;
Hauptblütezeit: Mai bis Juni;
Früchte/Samen: Graubraune apfelförmige Früchtchen, gesäumt von 5 langen Kelchzipfeln, 3-4 cm breit, mit 5 Steinkernen;
Fruchtreife/Erntezeit: Oktober;

Vorkommen: Da die Mispel bereits früh kultiviert wurde, kann das natürliche Verbreitungsgebiet nicht mit Sicherheit angegeben werden. Als natürliches Areal gelten Westasien (Iran, Irak, Türkei), der Kaukasus, Turkmenistan, die Ukraine, Griechenland, Bulgarien und Italien.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Mispel entwickelt sich am besten unter temperaten und submediterranen Klimabedingungen. Sie stellt nur geringe Standortansprüche. Sie wächst auf verschiedenen Böden, sofern der pH-Wert zwischen 6 und 8 liegt, sie wächst aber meist auf kalkarmen Böden und bevorzugt frische, gut drainierte Lehmböden.

Wuchsform: sommergrüner Strauch oder kleiner Baum;
Wuchshöhe: bis zu 6 Meter;
Typisch: Bis zu 3 cm lange, bräunliche Früchte die 5 verbleibende, freie Kelchzipfel aufweisen.
Rinde/Borke: graubraune Schuppenborke, Zweige locker-filzig behaart;
Alter: ca. 70 Jahre; (Einzelexemplare gar bis 300 Jahre);

Sammelgut/essbare Teile: Früchte;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, organische Säuren, Pektine, Zucker, Vitamin C;
Prozessierung: kann roh gegessen werden;

Verwechslungsgefahr: xxx

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Bilder & Fotos “Echte Mispel”

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Bestimmung/Beschreibung des Baumes

Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Mispel ist ein kleinwüchsiger, bis 6 Meter hoher, laubabwerfender Baum mit unregelmäßig geformtem Stamm, der einen Durchmesser von 20 bis 25 Zentimeter, selten bis 50 Zentimeter erreicht. Die Krone ist ausladend und annähernd rund. Meist sind die Bäume breiter als hoch. Mispeln haben eine stark verzweigte, weitreichende und eher flache Bewurzelung. Das Verzweigungssystem ist in Lang- und Kurztriebe unterteilt, wobei nur letztere Früchte hervorbringen. Die schwach filzig behaarten Jungtriebe der Wildform tragen Dornen, die bei Kulturformen fehlen.

Knospen und Blätter: Die Winterknospen sind spitz eiförmig, werden 3 bis 5 Millimeter lang und haben gekerbte, rötlichbraune, am Rand fast schwarze, aber hell bewimperte Knospenschuppen (Tegmente). Die wechselständigen, einfachen Laubblätter sind länglich oval und etwas zugespitzt. Die Oberseite ist dunkelgrün, die Unterseite etwas heller und filzig behaart. Die Blattspreite ist 6 bis 12 Zentimeter lang und 2 bis 4 Zentimeter breit. Die Blattstiele sind kurz. Die zwei ovalen, bleibenden Nebenblätter (Stipeln) besitzen eine aufgesetzte Stachelspitze und einen drüsig bewimperten Rand.

Blüten: Die Blüten sind die normalen zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten mit doppelter Blütenhülle der Rosengewächse. Sie stehen einzeln an den Kurztrieben und sind auffallend groß, mit einem Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter. Die fünf Kelchblätter sind schmal, lanzettlich und auf der Außen- und Innenseite behaart. Sie stehen zwischen den deutlich kürzeren Kronblättern. Die fünf freien, rundlichen Kronblätter sind weiß oder etwas rosafarben. Die deutsche Mispel blüht im Mai und Anfang Juni.

Früchte/Samen: Die Apfelfrüchte werden gegen Ende Oktober, Anfang November reif. Die Früchte sind dann bräunlich und haben die Form einer abgeflachten Kugel mit den deutlich erkennbaren Kelchblättern an der Spitze. Die Frucht ist stark von Stützgewebe (Sklerenchym) durchsetzt, was ihr den Namen Steinapfel einbrachte. Die Früchte der Wildform haben einen Durchmesser von 1,5 bis 3 Zentimeter und eine Länge von 1,6 bis 2,4 Zentimeter, bei Kulturformen beträgt der Durchmesser 3 bis 6,5 Zentimeter, selten 7 bis 8 Zentimeter. Als Samen werden fünf Kerne gebildet, die vom fleischigen Gewebe umschlossen bleiben.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Aufgrund ihrer harntreibenden und adstringierenden Wirkung wurden die Früchte volksmedizinisch eingesetzt. Seit dem Mittelalter ist ein Einsatz gegen Fieber und Durchfall bekannt. Wegen ihrer zusammenziehenden Wirkung sind die Früchte zur Regulierung der Darmtätigkeit geeignet und werden auch von Menschen mit empfindlichen Magen gut vertragen. Ein Absud kann für Mundspülungen als Gurgelmittel und für Waschungen bei Entzündungen genutzt werden.

👉 HINWEIS: Bäume & Sträucher haben in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie eine große Bedeutung. Sie können viele Beschwerden lindern oder heilen. Ich möchte dir auf meinen Seiten einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen geben. Wenn du dich tiefer mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen willst, gibt es viele gute Bücher dazu.

Ein Buch, das ich dir besonders empfehlen kann, ist “Das große Buch der Heilpflanzen” von Apotheker M. Pahlow. Er erklärt nicht nur, wie die Pflanzen in der Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin angewendet werden, sondern auch, wie die Homöopathie sie nutzt.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Blätter: xxx

Blüten: xxx

Früchte: Die Früchte der Mispel sind nach Frosteinwirkung oder längerer Lagerung essbar und haben einen typischen säuerlich-aromatischen Geschmack. Sie können dann auch zu Marmelade oder Gelee verarbeitet werden, die Art war daher früher als Obstbaum weit verbreitet. Durch das Lagern werden Tannine und Fruchtsäuren abgebaut, der Zuckergehalt steigt und die Früchte werden mürbe, sonst sind sie hart und adstringierend.

Geschmack: säuerlich-aromatisch;

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: auch wenn es kein Grün für die Verwertung gibt, Mispel-Mus ist eine köstliche Bereicherung und ungewöhnliche Fruchtbeigabe für den Smoothie.

👉 HINWEIS: Die Pflanzenwelt bietet viele Möglichkeiten für die Ernährung und Gesundheit. Auf meiner Seite kannst du dich über die wichtigsten Bäume & Sträucher informieren und lernen, wie du sie erkennst und nutzt. Kochrezepte findest du hier nicht, aber dafür gibt es viele empfehlenswerte Bücher über Wildkräuter-Küche.

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Eigenschaften & Verwendung des Holzes

Das Holz ist sehr hart, zerstreutporig und von feiner Textur. Das Splintholz ist weiß mit leicht rosa Tönung, das Kernholz ist bräunlich. Die Jahresringe sind gut zu erkennen.

Das Mispelholz eignet sich für die Kunsttischlerei, zum Drechseln und für Intarsien. Es wird als Feuerholz und zur Herstellung von Holzkohle genutzt.

Geschichtliches zu diesem Baum

Unreife Früchte haben einen Tannin-Gehalt von etwa 2,6 % und wurden mit Blättern und Borke zum Gerben genutzt. Auch können sie zum Verringern der Trübung von Wein, Apfel- und Birnenmost verwendet werden, da das Tannin das Ausflocken von Proteinen bewirkt.

Im Saarland bezeichnet man die Mispelfrüchte aufgrund ihres optischen Erscheinungsbildes umgangssprachlich auch als „Hundsärsch“.

Der Gehalt an Nähr- und Mineralstoffen ändert sich mit zunehmender Fruchtreife.

Videobeitrag zu “Echte Mispel”

Mispel (Mespilus germanica)

👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.

Quellen und weitere Informationen

Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung”

Bestimmungshilfe für “NEULINGE” durch Beschriftung von Wildpflanzen & Bäumen via QR-Codes. Ist es nicht etwas schönes sein Wissen und seine Bestimmungssicherheit mit anderen zu Teilen bzw. bei anderen Neugier auf Natur zu wecken? JA? – Dann bist du beim Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung” genau richtig. Willkommen!

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