Faulbaum – Echter - giftig

Faulbaum - Echter (Rhamnus frangula)
Faulbaum - Echter

Echter Faulbaum – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes. Dieser Baum ist GIFTIG und NICHT für die menschliche Ernährung geeignet

Die Faulbäume (Frangula) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae). Von einigen Autoren werden sie mit in die Gattung Kreuzdorn (Rhamnus) gestellt. Die Gattung, die weit über die Nordhalbkugel verbreitet ist, umfasst nach Bartels im Jahre 1993 160 Arten. Auf dieser Seite wird als ein Vertreter der “(Echte) Faulbaum” (Frangula alnus) vorgestellt. Der Name Faulbaum geht auf den leichten Fäulnisgeruch der Rinde zurück. Giftig!

Baum-Steckbrief “Echter Faulbaum”

Botanischer Name: Frangula alnus
Deutscher Name: (Echter) Faulbaum
Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)
Gattung: Faulbäume (Frangula)
Art: Faulbaum
Weitere Synonyme/Volksnamen: Pulverholz;

Blätter: 3-6 cm lang und 3-4 cm breit, am Ende stumpf, mit breit-keilförmigem Stumpf, auf beiden Seiten mit 7-8 bogig aufsteigenden Seitenadern, ober- und unterseits entlang der Adern behaart.
Blüten & Blütenfarbe: Unscheinbare grün-weiße Sternchen unter den Blättern (in den Blattachseln)
Hauptblütezeit: Mai bis August;
Früchte/Samen: 7-8 mm große, 2-3 Kerne enthaltene Steinfrucht mit saftig-fleischiger Außenwand, zur Reife färbt sich diese von grün über rot nach schwarzviolett.
Fruchtreife/Erntezeit: Juli bis Oktober;

Vorkommen: Der Faulbaum ist in Europa weitverbreitet. Er fehlt im Süden der Balkanhalbinsel, auf Sizilien, Sardinien und Korsika sowie den südöstlichen Teilen der Iberischen Halbinsel ebenso wie in den nördlichen Teilen Skandinaviens und in Schottland. In Irland ist er selten, in England und Wales hingegen häufig. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis zum Ural und Westsibirien. Vorkommen gibt es auch im Kaukasus und in Anatolien. In Nordafrika gibt es Vorkommen in Marokko. Im östlichen Nordamerika ist der Faulbaum ein Neophyt.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Faulbaum bevorzugt subkontinentale bis subozeanische Klimaverhältnisse. Er wächst vorwiegend auf frischen, wechselfeuchten und feuchten Böden, meidet aber Staunässe. Er wächst häufig in Erlenbrüchen, in Birkenmooren und in Auwäldern.

Wuchsform: Baum oder Strauch;
Wuchshöhe: als Strauch 2 bis 4 Meter (selten auch als Baum – dann bis zu 8 Meter);
Typisch: Blüten in den Blattachseln, kugelige, bis 8 mm große Früchte, rote und schwarze beieinander.
Rinde/Borke: Grau-braune, flach-längsrissige Borke;
Alter: xxx

Sammelgut: nicht für die menschliche Ernährung geeignet. Giftig.
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: xxx
Prozessierung: xxx

Verwechslungsgefahr: Purgier-Kreuzdorn (bei diesem ist der Blattrand fein gesägt).

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Bilder & Fotos “Echter Faulbaum”

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Bestimmung/Beschreibung des Baumes

Erscheinungsbild: Der Faulbaum ist ein mehrstämmiger, unregelmäßig verzweigter Strauch, der meist Wuchshöhen von 2 bis 4 Metern erreicht. Die Stämme weisen einen Durchmesser von etwa 5 Zentimetern auf. Besonders auf nassen Standorten wächst er vielstämmig. Selten wächst er als kleiner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 8 Metern und dann Brusthöhendurchmesser von höchstens 15 Zentimetern erreicht. Junge Sträucher sind schnellwüchsig.

Blätter: Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 6 bis 14 Millimeter lang. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 40 bis 70 Millimetern sowie einer Breite von 25 bis 50 Millimetern oval bis eiförmig. Der Spreitengrund ist abgerundet. Die Spreitenspitze ist abgerundet bis kurz zugespitzt. Der Blattrand ist meist ganzrandig, selten undeutlich gezähnt. Beide Blattseiten sind kahl und gleich hellgrün gefärbt. Die Blattspreite besitzt sieben bis neun kräftige Blattadern-Paare, die bogig gekrümmt und parallel und an der Oberseite eingesenkt sind, während sie an der Unterseite deutlich hervorstehen. Im Herbst verfärben sich die Laubblätter gelb.

Blütenstand und Blüte: Die zwittrigen, grünlich-weißen, fünfzähligen Blüten sind mit einer Größe von 6 bis 12 Millimetern relativ klein und unscheinbar. Die Blütenachse ist napfförmig und von einem Diskus ausgekleidet, das als Nektarium fungiert. Die fünf weißen Kelchblätter sind dreieckig und länger als die fünf weißen, schwach zweispaltigen Kronblätter. Die Staubblätter sind kurz und werden von je einem Kronblatt kapuzenartig umhüllt. Die Staubfäden sind kurz und die Staubbeutel relativ groß. Die Narbe ist dreiteilig.

Frucht: Die bei einem Durchmesser von etwa 8 Millimetern kugeligen Steinfrüchte enthalten zwei bis drei Kerne. Die zunächst grünen Steinfrüchte färben sich ab Juli rot und werden zur Reife ab Mitte August dann schwarz. Wegen der langen Blütezeit trägt ein Strauch meist gleichzeitig grüne, rote und schwarze Früchte. Die Früchte fallen zwischen September und Dezember ab; dadurch gibt es unter einem Strauch reichlich Verjüngung.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Die getrocknete Rinde der Stämme und Zweige wird als Faulbaumrinde (Frangulae cortex) pharmazeutisch genutzt. Die Rindendroge dient als dickdarmwirksames Abführmittel zur kurzzeitigen Behandlung von Verstopfung. Dazu wird die Rinde von den Stämmen und Ästen geschält und entweder an der Sonne getrocknet und danach ein Jahr gelagert oder bei höheren Temperaturen (80 bis 100 °C) künstlich gealtert. Die Droge muss mindestens sieben Prozent Glucofranguline, berechnet als Glucofrangulin A, enthalten, um den Anforderungen des Europäischen Arzneibuches zu genügen.

Die geschnittene Droge wird als Teeaufguss (Infus) verabreicht. Faulbaumrinde ist in vielen industriellen Tees enthalten. Daneben wird der Faulbaumrindentrockenextrakt mit 15,0 bis 30,0 Prozent Glucofrangulinen in Kombinationspräparaten in Form von Dragees oder Tabletten eingesetzt.

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Ein Buch, das ich dir besonders empfehlen kann, ist “Das große Buch der Heilpflanzen” von Apotheker M. Pahlow. Er erklärt nicht nur, wie die Pflanzen in der Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin angewendet werden, sondern auch, wie die Homöopathie sie nutzt.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

NICHT für die menschliche Ernährung geeignet. Giftig! Beeren, Blätter und frische Rinde sind als giftig eingestuft. Vergiftungen gelten als selten. Sie treten nach Verzehren der Früchte durch Kinder oder durch Verwendung großer Mengen frischer Rinde als Abführmittel auf. Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen bis hin zu wässrigem und blutigem Durchfall.

Blätter: xxx

Blüten: xxx

Früchte: xxx

Geschmack: xxx

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx

👉 HINWEIS: Die Pflanzenwelt bietet viele Möglichkeiten für die Ernährung und Gesundheit. Auf meiner Seite kannst du dich über die wichtigsten Bäume & Sträucher informieren und lernen, wie du sie erkennst und nutzt. Kochrezepte findest du hier nicht, aber dafür gibt es viele empfehlenswerte Bücher über Wildkräuter-Küche.

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Eigenschaften & Verwendung des Holzes

Das Holz ist halbringporig. Das Splintholz ist gelblich-weiß, das Kernholz gelbrot bis rot. Die Rohdichte beträgt 0,56 bis 0,6 g/cm3. Das Holz ist reich an Fasern. Die Holzstrahlen sind ein- bis dreireihig und 40 bis 50 Zellreihen hoch. Eine Borke wird nicht ausgebildet. Einzelne Literaturberichte sprechen von einer dunkelgrauen, schwach rissigen Borke bei dickeren Stämmen. Die Rinde ist rund 3,5 mm dick.

Das Holz des Faulbaums ergibt eine hochwertige Holzkohle mit geringem Ascheanteil. Diese war besonders in der Vergangenheit begehrt zur Herstellung von Schwarzpulver. Auf diese Nutzung geht auch der Trivialname „Pulverholz“ für die Art zurück.

Geschichtliches zu diesem Baum

Die Blätter sind die wohl wichtigste Raupennahrung der Zitronenfalter.

Die Blütezeit reicht von Ende Mai/Anfang Juni bis in den September. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Hummeln, Schlupfwespen und Käfer.

Die Fernausbreitung erfolgt durch Vögel wie Wacholderdrosseln, Misteldrosseln und Fasane.

Videobeitrag zu “Echter Faulbaum”

Faulbaum (Rhamnus frangula)

Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos zum Echten Faulbaum findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieses Baumes/Strauches verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.

Quellen und weitere Informationen

Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung”

Bestimmungshilfe für “NEULINGE” durch Beschriftung von Wildpflanzen & Bäumen via QR-Codes. Ist es nicht etwas schönes sein Wissen und seine Bestimmungssicherheit mit anderen zu Teilen bzw. bei anderen Neugier auf Natur zu wecken? JA? – Dann bist du beim Mitmach-Projekt “QR-Bestimmung” genau richtig. Willkommen!

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