Die Rosskastanien (Aesculus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Zur Gattung Aesculus gehören rund zwölf Arten in
Nordamerika, Europa und Asien. In Europa wird die Gewöhnliche Rosskastanie verbreitet als Park- und Alleebaum angepflanzt. Eben diese wird auf dieser Seite beschrieben.
Giftig!
Eine teilweise Namensübereinstimmung mit der Edelkastanie (Castanea sativa) beruht auf einer oberflächlichen Ähnlichkeit der
Früchte, nicht auf Verwandtschaft; beide gehören unterschiedlichen Familien an.
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Botanischer Name: Aesculus hippocastanum
Deutscher Name: Gewöhnliche Rosskastanie
Gattung: Rosskastanien (Aesculus)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Weitere Synonyme/Volksnamen: Gemeine Rosskastanie, Weiße Rosskastanie, Balkan-Rosskastanie;
Blätter: Blattstiel 10-20 cm lang, am Grunde keulig verdickt. 5-7 Fiederblättchen bis 25 cm lang und 10 cm breit, die mittleren erheblich größer als die randständigen, vorne mit schlanker, aufgsetzter Spitze. Oberseits stumpf dunkelgrün, unterseits etwas heller, kahl. Das Herbstlaub ist schön goldgelb bis braungelb.
Blüten & Blütenfarbe: Blüten zahlreich in aufrechten, rispenartigen Blütenständen von pyramidalem Umriß, bis 30 cm hoch. Einzelblüten zwittrig oder männlich (letztere vor allem an der Spitze des Blütenstandes). Krone fünfzählig, weiß, mit rundlichen, lang genagelten Kronlättern, in der Mitte mit hellgelbem, später orangeroten und tiefroten Farbmal. 5-9 Staubblätter, die die Krone überragen.
Rotblühende Kastanie: Die Fleischrote Rosskastanie, auch Rotblühende Rosskastanie, Purpurkastanie oder irreführend Rote Rosskastanie (Aesculus × carnea, Syn.: Aesculus rubicunda), ist ein in Mitteleuropa häufig in Parks gepflanzter Laubbaum aus der Gattung der Rosskastanien (Aesculus). Es handelt sich dabei um eine Hybride zwischen der von der Balkanhalbinsel stammenden Gewöhnlichen Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) und der nordamerikanischen Roten Rosskastanie (Aesculus pavia).
Hauptblütezeit: April/Mai;
Früchte/Samen: Fruchtknoten zur Reifezeit eine 5-7 cm große, kugelige, grüne Stachelkapsel mit 1-2 rundlich-abgeflachten, glänzend rötlich-braunen Samen (Kastanien). Ungenießbar und leicht giftig.
Fruchtreife/Erntezeit: ab September;
Vorkommen: Die Gewöhnliche Rosskastanie ist auf der Balkanhalbinsel beheimatet. Ihr Areal ist sehr zerklüftet und besteht aus Einzelvorkommen in den Mittelgebirgen Griechenlands, Albaniens und Mazedoniens. Die größten Bestände in Griechenland befinden sich in den Distrikten Phthiotis, Euritania, Thessalien und Episus.
Verbreitungsschwerpunkt: In ihren Standortansprüchen ähnelt die Gewöhnliche Rosskastanie der Hainbuche (Carpinus betulus). Im natürlichen Areal wächst sie in Höhenlagen zwischen 900 und 1300 m, vor allem an schattigen und halbschattigen, frischen bis feuchten Standorten. Sie ist eine mesophytische und lichtbedürftige Art, gedeiht daher auch an sonnigen Standorten. Bezüglich Geologie und Boden ist sie indifferent, kommt jedoch vorwiegend auf tiefgründigen, frischen, basen- sowie stickstoffreichen Böden mit einem neutralen bis alkalischen pH-Wert vor.
Wuchsform: sommergrüner Baum;
Wuchshöhe: bis zu 30 Meter;
Typisch: Im Frühjahr fallen die großen, aufrechten stehenden Blütenstände auf. Im Herbst die dunkelbraunen Früchte in deren kugeligen und stacheligen Hülle. Im Winter fallen die sehr großen, bis 3 cm langen und 1,5 cm dicken, dunkelbraun-rötlichen, sehr klebrigen Winterknospen auf.
Rinde/Borke: graubraun, grobrissig, schuppig;
Alter: bis zu 300 Jahre;
Sammelgut/essbare Teile: NICHT für die menschliche Ernährung genutzt.
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: xxx
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx
Verwechslungsgefahr (mit Giftpflanzen): anderen Kastanienarten, Früchte auch mit denen der Edelkastanie.
Die Gewöhnliche Rosskastanie wird vielfach genutzt, ist jedoch keine wirtschaftlich bedeutende Baumart. Das Holz wird zu Furnieren in der Möbelerzeugung, für Schnitzereien und als
Verpackungsmaterial verwendet. Die Holzkohle dient zur Herstellung von Schießpulver.
Die Gewöhnliche Rosskastanie ist ein beliebter Baum in Erholungsanlagen, als Schattenspender etwa in Biergärten und als Zierbaum. In vielen Ländern wird er auch als Straßenbaum angepflanzt.
Ebenfalls als Ziergehölz wird die Kreuzung aus Gewöhnlicher und Roter Rosskastanie, die Fleischrote Rosskastanie (Aesculus × carnea), verwendet.
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Erscheinungsbild: Die Gewöhnliche Rosskastanie ist ein sommergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 30 m erreicht. Sie kann ein Alter von bis zu 300 Jahren erreichen. Der Baum
ist in der Jugend raschwüchsig und bildet einen kurzen, vollholzigen Stamm mit runder und breiter Krone aus. Alte Bäume erreichen Stammdicken bis zu einem Meter. Der Stamm ist immer nach rechts
drehwüchsig und von einem gelblichweißen, kernlosen Holz. Sie kann einen Nasskern ausbilden. Wie alle Rosskastanien ist die Gewöhnliche Rosskastanie ein Flachwurzler, mit weitstreichendem,
starkem Wurzelwerk. Die Triebe sind dick und bräunlichgrau mit auffallender, fünf- bis neunspuriger Blattnarbe.
Die Borke ist bei jungen Bäumen hellbraun bis braun und glatt, später wird sie manchmal etwas rötlich, und ältere Bäume haben eine graubraune, gefelderte Borke, deren grobrissige
Platten sich aufbiegen und in Schuppen abblättern.
Blätter: Die fingerförmig zusammengesetzten Laubblätter sind sehr groß, oberseits sattgrün, kahl, schwach glänzend und unterseits hellgrün mit filzigen Adern. Der Blattstiel ist
bis zu 20 cm lang und rinnig. Die einzelnen Fiederblätter, 5–7 an der Zahl, sind länglich verkehrt- eiförmig, 10 bis 20 cm lang und etwa 10 cm breit, vorn zugespitzt und mit doppelt gesägtem
Blattrand. Die Knospen sitzen gegenständig, mit einer auffallenden großen und dicken Endknospe, die eikegelig-spitz, mehrschuppig, glänzend und klebrig ist. Die Knospen erscheinen im
Herbst.
Blüten: Die Blütezeit reicht je nach Witterung von April/Mai bis in den Juni. Die Blüten sitzen zu vielen in aufrecht stehenden Rispen zusammen, die im Volksmund auch „Kerzen“
genannt werden. Die weißen, fünfzähligen Blüten haben, solange sie befruchtungsfähig sind, einen gelben Fleck. Nur in dieser Phase wird der zuckerreiche (bis zu 70 %) Nektar produziert. Wenn die
Blüten bestäubt wurden, färbt sich der Fleck rot. Das zeigt den Bestäubern, dass in den Blüten mit rotem Fleck nichts mehr an Nektar und Blütenstaub zu holen ist. Je Staubblatt gibt es eine der
höchsten bekannten Pollenzahlen: 26 000. Je Blütenstand sind es bis zu 42 Millionen.
Samen/Früchte: Der Baum wird mit 10–15 Jahren mannbar. Es werden bestachelte Kapselfrüchte gebildet, die im September/Oktober reifen. Die Kapselfrüchte enthalten meist einen,
selten bis zu drei, große braune und glänzende Samen, die Kastanien, die für den Menschen ungenießbar sind. Die Rosskastanie zählt zu den Pflanzen, die ihre reifen Früchte mittels der Schwerkraft
zu Boden fallen lassen (Barochorie). Beim Aufprall auf den Boden platzen die Kapseln in der Regel auf und entlassen ihre großen Samen, die je nach Bodenlage noch einige Meter weiter rollen. Diese
sehr seltene Ausbreitungsform der Diasporen wird auch als Schwerkraftwanderung bezeichnet. Die Früchte keimen im nächsten Frühjahr unterirdisch.
Aus Samen, Borke, Blättern und Blüten werden Grundstoffe für die pharmazeutische Industrie gewonnen. Das extrahierbare Wirkstoffgemisch Aescin hat eine gefäßverstärkende, antikoagulierende und
entzündungshemmende Wirkung. Die daraus hergestellten Präparate werden beispielsweise gegen Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüre, Gebärmutter-Blutungen, Krampfadern und Hämorrhoiden
eingesetzt.
Ein Absud der Samen kann als Spülung, Fußbad oder Umschlag gegen geschwollene Beine oder Arme verwendet werden. Dies soll ebenfalls hilfreich bei Couperose und leichten hämorrhoidalen
Entzündungen sein.
✿ HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden auch Bäumen viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Bäume und Sträucher in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Bäume vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.
Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch "Das große Buch der Heilpflanzen" von Apotheker M. Pahlow. In seinem Werk beschreibt Pahlow neben den Anwendungsbereichen von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin auch den Zugang der Homöopathie.
Die Rosskastanie wird für die menschliche Ernährung nicht verwendet (bzw. ist für diese nicht geeignet :-)).
Blätter: xxx
Blüten: xxx
Früchte: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
✿ HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Bäume und Sträucher in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es gute Literatur die auch Bäume küchen- und kochtechnisch behandeln.
Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werke von Johannes "Joe" Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die "normale" Kräuterbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.
Aus den Samen werden die Saponine zur Herstellung von Kosmetika, Farben und Schäumen gewonnen, die Stärke wird zu Alkohol und Milchsäure vergoren, die Öle werden zu Seifenpulver verarbeitet. Die
Samen werden auch zur Winterfütterung von Rothirschen, Rehen und anderen Schalenwildarten verwendet. Kinder basteln aus den Samen Kastanienmännchen.
Die Blüten bilden ausgiebig Nektar und Pollen und sind damit eine gute Bienenweide.
In früheren Zeiten sind verschiedene Pflanzenteile der Rosskastanie zum Färben von Wolle verwendet worden. Mithilfe der Schalen der Rosskastanie erhält Wolle eine braune Farbe. Die Blätter
ergeben je nach Jahreszeit unterschiedliche Farben. Blätter, die Anfang Mai gepflückt werden, ergeben einen rostbeigen Ton. Pflückt man die Blätter im August, erhält man einen honiggelben
Farbton. Die tanninhaltige Rinde der Rosskastanie wurde in Italien beim Wollfärben zum Färben eines bräunlichen Gelb verwendet.
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