Die Götterbäume (Ailanthus, Syn.: Hebonga) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Bittereschengewächse (Simaroubaceae). Die Gattung Ailanthus ist mit, je nach Autor, drei bis zehn Arten in Süd- und Ostasien und im nördlichen Australien vertreten. Die bekannteste, auch in Mitteleuropa häufig gepflanzte Art ist der Götterbaum (Ailanthus altissima). Eben dieser wird auf dieser Seite näher beschrieben. Giftig!
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Botanischer Name: Ailanthus altissima
Deutscher Name: Götterbaum
Gattung: Götterbäume (Ailanthus)
Familie: Bittereschengewächse (Simaroubaceae)
Weitere Synonyme/Volksnamen: Drüsiger Götterbaum;
Blätter: 45 - 75 cm lang, mit 13 - 25 Fiedern;
Blüten & Blütenfarbe: Gelblich, in reichblütigen großen Rispen. Duft unangenehm.
Hauptblütezeit: Juni bis Juli;
Früchte/Samen: breit geflügelte Nußfrüchte, Samen liegen im Zentrum.
Fruchtreife/Erntezeit: September/Oktober;
Vorkommen: Ursprünglich ist der Götterbaum in China und im nördlichen Vietnam beheimatet. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Art in anderen Teilen Asiens sowie in Europa, Amerika, später in Afrika und Australien angepflanzt, wo sie als invasive Art gilt. Infolgedessen breitete sich der Götterbaum vermehrt aus, mittlerweile ist er wildwachsend weltweit in allen Gebieten mit gemäßigtem oder Mittelmeerklima vertreten.
Verbreitungsschwerpunkt: Wenn der Götterbaum verwildert wächst er bevorzugt auf lockeren, wasserdurchlässigen, mäßig nährstoffreichen, aber häufig kalkhaltigen Böden in Wärmegebieten.
Wuchsform: sommergrüner Baum;
Wuchshöhe: ca. 20 bis 30 Meter (Standortabhängig);
Typisch: lange Fiederblätter, reibt man an frischen Blättern lässt sich ein eigentümlicher Geruch wahrnehmen, die reif hochroten geflügelten Fruchtstände erinnern aus der Ferne
an Blumensträuße;
Rinde/Borke: glatt mit auffälligen weißen Längsrissen;
Alter: bis zu 100 Jahre (Einzelexemplare bis zu 150 Jahre);
Sammelgut/essbare Teile: NICHT für die menschliche Ernährung geeignet! Giftig.
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: xxx
Prozessierung: xxx
Verwechslungsgefahr (mit Giftpflanzen): Das Laub kann mit anderen fiederblättrigen Bäumen (besonders mit dem der Gemeinen Esche und dem Essigbaum) verwechselt werden.
Das Holz ist ringporig und gekennzeichnet durch breite, ausgeprägte Holzstrahlung. Der Götterbaum ähnelt hinsichtlich der Erscheinung, der mechanischen Eigenschaften sowie der Verarbeitbarkeit unserer heimischen Gemeinen Esche.
Verwendung: Wagen- und Karosseriebau, Kunsttischlerei, in seiner Heimat als Bau- und Werkholz jeder Art.
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Erscheinungsbild/Eigenschaften: Der Götterbaum ist ein mittelgroßer Baum (Lebensform Phanerophyt), der in Mitteleuropa auf guten Standorten 27 bis 30 m groß werden kann. Im
Mittelmeergebiet sowie auf nährstoffarmen, trockenen Standorten erreicht er meist nur Höhen von 18 bis 20 m.
Der Götterbaum gilt als schnellstwüchsiger Baum in Europa. Der größte Höhenzuwachs erfolgt bei 5 bis 10 Jahre alten Bäumen. Nach 20 Jahren verlangsamt sich der Höhenzuwachs merklich. Keimlinge
können auf günstigen Standorten im Jahr ihrer Keimung bereits 1–2 m hoch werden. Auf guten Standorten können 20-jährige Bäume über 20 m hoch werden. Besonders stark ist das Höhenwachstum bei
Sprossen, die vegetativ aus der Wurzel getrieben werden (Wurzelsprosse) oder bei Stockausschlag, der sich nach einer Störung des Stammes, z. B. infolge von Bekämpfungen, zahlreich bildet. Solche
Sprosse können in einem Jahr bis zu 3 m lang werden.
Junge Sprosse mit Blättern sind grünlich und kurz behaart. Ältere Zweige sind rötlich oder bräunlich und unbehaart. Der Stamm ist glatt, hat eine graubraune Rinde und weist im Alter ein
rautenförmiges Muster auf.
Das Wachstum der Sprosse wird nicht von der endständigen Knospe, sondern von darunter liegenden Seitenknospen fortgesetzt. Dieses sympodiale Wachstum führt zu einem unregelmäßigen Kronenaufbau.
Typisch für den Götterbaum ist ein Wechsel im Verzweigungsmuster nach etwa 10-15 Jahren. Dann wird das weitere Wachstum von ein oder zwei nunmehr führenden Seitentrieben übernommen (monochasiales
oder dichasiales Wachstum).
Blätter: Die großen unpaarigen Fiederblätter sind häufig vierzig bis neunzig Zentimeter lang. Besonders an jungen Wurzelsprossen oder Stammausschlägen können sie auch über einen
Meter lang werden. Das größte bislang bekannte Blatt hatte eine Länge von 1,67 m (Kowarik & Säumel 2007). Ein Fiederblatt wird von 20-30 (maximal 43) länglich-ovalen Fiederblättchen gebildet,
deren Anzahl stark variiert. An ihrem Grund weisen die Fiederblättchen 2-4 Drüsen auf, welche die Blätter des Götterbaumes unverwechselbar machen und auch zu seinem Namen "Drüsiger Götterbaum"
geführt haben. Diese Drüsen sind Nektarien, die Zucker absondern und daher auch von Ameisen besucht werden.
Die Blätter sind im Austrieb dunkelrot und erscheinen meistens erst im Mai. Der Laubfall im Herbst beginnt erst sehr spät. Eine Herbstfärbung der Blätter erfolgt nicht. Gerieben riechen frische
Blätter "nussig".
Blüte: Die Art ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), das heißt die männlichen und die weiblichen Blüten finden sich auf verschiedenen Bäumen. Eine Blüte hat 5
Blütenblätter. Männliche Blüten enthalten 10 Staubblätter. Weibliche Blüten können zwar auch Staubblätter enthalten, aber diese enthalten keine Pollen, so dass es keine zweigeschlechtlichen
Blüten gibt. Die gelblich-grünen Blüten sind rispenähnlich angeordnet, wobei der Blütenstand dem Typ eines doppelten Thyrsus entspricht. Männliche Blütenstände sind größer und weisen mehr Blüten
als weibliche auf.
Die Blüten erscheinen in Mitteleuropa meist im Juli. Der Geruch ist kräftig und wird oft als dem Spermageruch ähnlich beschrieben. Die Blüten werden von Honigbienen und anderen Insekten besucht.
Die Pollen des Götterbaumes stellen ein neues potentielles Allergen dar.
Früchte/Samen: Nach der Blüte entwickeln sich im August bis September beidseitig geflügelte und spiralig gedrehte Früchte mit zentralem Samen. Die Farbe der Früchte kann zwischen
grün, braun und rot variieren. Die mittlere Länge der Früchte beträgt 47 mm, die mittlere Breite 9 mm. Schon 3-5 Jahre alte Bäume können blühen und Früchte produzieren. An einem 8 m hohen Baum
wurden 650 Fruchtstände mit 325.000 Einzelfrüchten gezählt.
Grundkurs Bäume- & Sträucherbestimmung
Knospen, Blüten, Blätter, Früchte bestimmen - Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene (Tipp)
Rinde, zum Teil auch Wurzeln und Blätter, werden in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt, dies ist seit der Tang-Dynastie belegt. Die Blätter besitzen dabei allerdings eine schwache Giftwirkung. Der Rinde wird eine kühlende und adstringierende Wirkung zugeschrieben. Besonders häufig wird sie bei Durchfallerkrankungen eingesetzt.
✿ HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden auch Bäumen viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Bäume und Sträucher in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Bäume vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.
Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch "Das große Buch der Heilpflanzen" von Apotheker M. Pahlow. Dieser Klassiker beschreibt über 300 einheimische und fremdländische Heilpflanzen, ihre Inhaltsstoffe, Heilwirkung und ihren Einsatz in Schulmedizin, Volksmedizin und der Homöopathie.
NICHT für die menschliche Ernährung geeignet!
Seine Samen und seine Rinde sind giftig, Hauptwirkstoff ist dabei der Bitterstoff Quassin. Der Saft des Baumes hat eine hautreizende Wirkung, die u.U. allergieauslösend sein kann. Quassin kann bei Säugetieren die Herzfrequenz senken und Lähmungserscheinungen hervorrufen. Heute findet Quassin im biologischen Landbau als pflanzliches Insektizid Verwendung.
Blätter: xxx
Blüten: xxx
Früchte: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
✿ HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Bäume und Sträucher in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es gute Literatur die auch Bäume küchen- und kochtechnisch behandeln.
Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werke von Johannes "Joe" Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die "normale" Kräuterbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.
Als Pionierbaum erreicht er meist keine 100 Jahre, allerdings sind deutlich ältere Bäume bekannt. Der älteste Deutschlands wuchs in einem Garten der Arminius Apotheke in Bad Lippspringe in der
Detmolder Straße 163. Der Baum erreichte einen Stammumfang von 1,40 m, eine Höhe von 35 m und ein Alter von 150 Jahren.
Der Honig des Götterbaumes hat ein sehr wohlschmeckendes, muskatellerartiges Aroma, auch wenn er zunächst nicht gut riecht. In frischem Zustand ist er von grünlicher bis bräunlicher Farbe und
zähflüssiger Konsistenz; er kandiert fein und schmalzartig aus, hierbei verändert sich die Farbe des Honigs zu schmutzigem Graugrün.
Der Götterbaum ist relativ resistent gegen Salz, Trockenheit und Herbizide und toleriert den von urbanen Luftverunreinigungen ausgehenden Stress oft besser als viele andere Stadtbäume.
Götterbäume benötigen eine Jahresmitteltemperatur von etwa +9 Grad Celsius und reagieren empfindlich auf Winterfröste. Aufgrund seines Status als invasive Pflanzenart sollte der Götterbaum nicht
angepflanzt werden. Über den Umgang mit vorhandenen Populationen wird kontrovers diskutiert, es erscheint erforderlich, die weitere unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, da sie durch
Verdrängung heimischer Arten die Biodiversität von Lebensräumen wie Magerrasen gefährdet.
Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos für den Götterbaum findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieses Baumes/Strauches verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.
Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen
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