Die Ahorne (Acer) bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae) innerhalb der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Je nach Autorenauffassung gibt es 110 bis 200 Ahorn-Arten. Sie sind in gemäßigten und tropischen Gebieten in Eurasien, Nordafrika, Zentral- und Nordamerika weit verbreitet. Viele Arten werden vielseitig genutzt. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns häufig zu findender (und heimischer) Vertreter, der "Feld-Ahorn" beschrieben. Essbar/essbare Teile!
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Botanischer Name: Acer campestre
Deutscher Name: Feld-Ahorn
Gattung: Ahorne (Acer)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Weitere Synonyme/Volksnamen: Maßholder, Kleiner Ahorn;
Blätter: Meist bis zur Spreitenmitte durch tiefe Buchten in (meist) 5 Lappen geteilt, die unteren Lappen sehr klein. Vorne abgerundet stumpf, oberseits dunkelgrün und schwach glänzend, unterseits heller bis graugrün und leicht behaart, besonders in den Blattnervenachseln. Blattstiel im Sommer mit Milchsaft.
Blüten & Blütenfarbe: Zwittrig oder eingeschlechtig. Blüten mit den Blättern erscheinend, gelbgrün, in einer 10-20-blütigen Rispe, 6-8 mm groß, Kelch- und Kronblätter fast gleich gestaltet.
Hauptblütezeit: Mai;
Früchte/Samen: Flügelfrüchte waagerecht abstehend, aus 2 Fruchtblättern gebildet, Teilfrüchte ca. 2,5-3,5 cm lang.
Fruchtreife/Erntezeit: September/Oktober;
Vorkommen: Der Feldahorn besitzt von allen Ahornarten das größte Verbreitungsgebiet, mit Schwerpunkt in der gemäßigten Zone. Fast überall in Europa (in Skandinavien nur im äußersten Süden), Westasien und Nordwestafrika ist der wärmeliebende Baum zu finden, im Mittelmeerraum ist er auf die höheren Lagen beschränkt.
Verbreitungsschwerpunkt: Der oft strauchig bleibende Feldahorn bevorzugt nährstoffreiche, feuchte bis wechseltrockene Böden und kommt in krautreichen Eichen-, Hainbuchen-, Mischwäldern, Buchen- und Auenwäldern, an Rainen, Waldrändern und in Feldgehölzen vor. Begleitbegrünungen an Straßen, Windschutzstreifen in den großen Ebenen und Heckenbepflanzungen haben den Feldahorn als festen Bestandteil.
Wuchsform: Strauch oder Baum;
Wuchshöhe: 10 bis 15 Meter (selten bis 25 Meter);
Typisch: auffällige Korkleisten an den Zweigen. Nussfrüchte deren Flügel waagrecht abstehen.
Rinde/Borke: Grau- bis schwarzbraune, netzrissige Borke;
Alter: bis ca. 150 Jahre (Einzelexemplare bis 200 Jahre);
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten, Früchte, Samen, Schösslinge, Kambium;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Junge Blätter: Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium, Mangan und Eisen, Zucker, Eiweis.
Prozessierung: kann roh gegessen werden.
Verwechslungsgefahr (mit Giftpflanzen): Berg-Ahorn, Spitz-Ahorn, Ahornblättrige Platane;
Eigenschaften: Es ist fein, hart, schwer, sehr elastisch, aber wenig biegsam, fest, zäh und schwer spaltbar.
Merkmale: Da Holz ist rötlicher als das von Bergahorn und Spitzahorn, es ist matt glänzend.
Verwendung: Billardkugel, Pfeifenholz, Schnitzerei, Intarsien, Kunsttischlerei, Wagenbau, Werkzeuggriffen, Gerätestielen, Luxus- und Galanteriewaren;
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Erscheinungsbild/Eigenschaften: Der Feldahorn wächst meistens als sommergrüner Strauch und ist nur unter günstigen Bedingungen als Baum 2. Ordnung mit Wuchshöhen von 15 Metern
anzutreffen; in Einzelfällen wird er aber auch höher als 20 Meter und kann einen Stammumfang von über 1 m erreichen. Der Feldahorn kann 150 bis 200 Jahre alt werden. Der Feldahorn hat ein
intensives Herzwurzelsystem, das insgesamt recht unempfindlich ist und nur auf stark sauren oder tonigen Böden nicht gut wächst. Die Rinde ist braun-grau und netzrissig. Die
jungen Zweige bilden manchmal Korkleisten, sie sind sehr schnittverträglich.
Blätter: Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind gestielt. Die Blattspreite ist drei- bis fünflappig, mit stumpfen Blattlappen. Die Buchten zwischen den
Lappen sind stets abgerundet. Im Oktober färben sich die Laubblätter gelb oder seltener orangefarben, bevor sie abfallen. Das Laub zersetzt sich gut.
Blüte: Der Feldahorn ist einhäusig (monözisch), dabei werden in der einzelne Blüte zu einem frühen Entwicklungszeitpunkt zunächst beide Geschlechter (weiblich: Fruchtblätter,
männlich: Staubblätter) und erst später differenziert sich das Geschlecht aus. So kommen auf einer Pflanzen männliche und weibliche Blüten vor, meist sogar im selben Blütenstand. Die Blüten
stehen in aufrechten rispigen oder traubigen Blütenständen zusammen. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni.
Früchte/Samen: Die Spaltfrüchte bestehen aus zwei graufilzigen Nüsschen mit zwei fast waagrecht abstehenden Flügeln.
Grundkurs Bäume- & Sträucherbestimmung
Knospen, Blüten, Blätter, Früchte bestimmen - Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene (Tipp)
In der Naturheilkunde finden Ahornblätter, -zweige und -sirup Verwendung. Bereits im alten Ägypten kam Ahorn zu medizinischen Zwecken zum Einsatz. Traditionell wurden die Blätter bei Schwellungen
und Entzündungen der Haut sowie Insektenstichen angewendet. Zur Fiebersenkung verwendete man im 12. Jahrhundert beispielsweise ein Wasserbad, in dem zuvor Ahornblätter und -zweige gekocht
wurden.
Ahorn verabreicht man bei folgenden Beschwerden: Menstruationsbeschwerden, Muskelschmerzen, "schwere Beine", Wadenkrämpfe, Augenödeme, Hautödeme, Prellungen, Fieber, Insektenstiche.
✿ HINWEIS: Besonders in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie werden auch Bäumen viele verschiedene Heil- & Anwendungsbereiche zugeschrieben. Auf meinen Seiten werden Bäume und Sträucher in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Wer sein Wissen um die Heilkräfte der Bäume vertiefen möchte, findet dazu eine Menge gute Literatur.
Meine bevorzugte Quelle für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch "Das große Buch der Heilpflanzen" von Apotheker M. Pahlow. Dieser Klassiker beschreibt über 300 einheimische und fremdländische Heilpflanzen, ihre Inhaltsstoffe, Heilwirkung und ihren Einsatz in Schulmedizin, Volksmedizin und der Homöopathie.
Blätter: Die jungen, noch weichen (mit den Fingern leicht zerreibbaren) Frühlingsblätter und Blattknospen (diese ohne die Knospenschuppen) kann man im April ernten und verwenden. Sie werden, klein geschnitten, als Brotteigbeigabe oder als Beigaben für Eierspeisen oder Omelett genutzt. Beschrieben ist auch eine Sauerkrautartige Verarbeitung und Verwendung. Das Kraut konnte einen sehr beliebten Vitaminvorrat für den Winter stellen. Auch gedünstet oder gedämpft können die Blätter als Gemüse gegessen werden. Auch roh dienen die Blätter als Beigaben für Salate und Grüne Smoothies. Große Blätter können als „Wickelblatt“ für gefüllte Rouladen genutzt werden.
Unter den Bäumen findet man im März die jungen Ahornkeimlinge. Auch diese kann man Verwenden.
Blüten: Gerade geöffnete, fast noch knospige Blütenstände eigenen sich als kurz gebratenes Gemüse, in Bratlingen oder als säuerlich gedünstetes Gemüse. Auch als, in Salz- oder Essiglake eingelegtes, Gemüse können sie bevorratet werden. Die gerade aufgeblühten Blüten (April) können (ohne die Knospenschuppen) gut in Salat- und Rohkostspeisen eingearbeitet werden. Sie geben auch Kräutermischungen und Wildkrautsalz eine feine Note und eine hellgrüne Färbung.
Früchte: Junge, noch ganz weiche Flügelfrüchte (etwa bis zu einer Wuchslänge von 2 cm der Doppelfrucht) können im Frühjahr in Hackkräutermischungen verarbeitet werden. Beschrieben wird auch eine Nutzung als Beigabe für Bratlinge. Der Nutzung der Samenflügel stellt wohl nur die eigene Kreativität Grenzen. Denn neben Verwendung als Beigaben für verschiedenste Bratgemüsen, Eintöpfen und Suppen, werden sie auch, meist in Salzlake, olivenartig verarbeitet oder kapernartig eingelegt.
Samen: Schält man im September die reifen Samen aus den Flügeln, so können diese kleinen Samen als Aroma für Spirituosen oder als Würze für Wildpflanzensalz genutzt werden. Ob der beachtliche Schälaufwand jedoch dafür steht, muss wohl jeder selbst ausprobieren.
Kambium: Wie bei den meisten Bäumen könnte man auch das innere Rindenkambium nutzen. Dieses wird, von März bis April geerntet, in Streifen geschnitten und wie Nudeln gekocht. In
Notzeiten dient(e) es, getrocknet und vermahlen, ebenfalls zum Strecken von Getreidemehlen. BITTE BEACHTE: Die Nutzung von Kambium sollte
wirklich nur in NOTZEITEN erfolgen, denn durch die bei der Gewinnung unumgänglichen Rindenverletzung kann dem Baum erheblicher Schaden zugefügt werden (oder dieser gar getötet werden.) Wer sich
am Kambium üben möchte, sollte nur bei bereits gefällten Bäumen Kambium entnehmen.
Wohl bekannt ist auch der Ahorn-Sirup. Dieser wird vom nordamerikanischen Zucker-Ahorn gewonnen. Unsere Ahorne führen wesentlich weniger Zucker in ihrem Saft, enthalten
sind jedoch viele Mineralien. Der Saft wird, durch anbohren des Stammes, von März bis April gewonnen. BITTE BEACHTE: Bohre nicht
einfach irgendwelche Bäume an. Kläre erstens die Besitzansprüche und sorge für Erlaubnis. Und wenn diese Hürde genommen ist, bedenke dass du den Baum schaden kannst. Informiere dich über genaue
Handhabe und Technik bevor du ans Werk gehst. Der gewonnene Saft kann entweder direkt als Mineraldrink konsumiert werden, oder durch köcheln, zu einem Sirup reduziert werden.
Geschmack: Junge Blätter: mild säuerlich bis süß (beim Bergahorn eher bitterlich.) Je älter die Blätter, desto bitterer werden sie. Keimlinge: zart-bitter. Sirup: wässrig-süß. Flügelfrüchte: herb und stark bissfest. Samen: bitter. Blüten: mild-säuerlich.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die jungen Blätter und Keimlinge sind wenig aufdringlich und können über das Würzmaß hinaus Einzug in den Smoothie finden.
✿ HINWEIS: Natürlich gibt es viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Auf meiner Seite werden Bäume und Sträucher in ihren Grundzügen vorgestellt und zugänglich gemacht. Rezepte fehlen sogar gänzlich. Für Küchen- und Kochbegeisterte gibt es gute Literatur die auch Bäume küchen- und kochtechnisch behandeln.
Wenn du dich für den Bereich Survival-/Notnahrung interessierst, möchte ich dir den Zugang und die Werk von Johannes "Joe" Vogel ans Herz legen. Dieser geht weit über die "normale" Kräuterbestimmung hinaus und zeigt eine Vollversorgung aus der Wildnis auf.
Der volkstümliche Name Maßholder leitet sich von der früheren Verwendung der Pflanze als Speisebaum ab, Holder bezieht sich auf den holunderartigen Wuchs.
Nach dem überlieferten Volksaberglauben bietet der Ahorn einen wirksamen Schutz gegen Hexen. So wurden in Hinterpommern die Türen und Stuben mit Ahorn geschmückt, in Mecklenburg
sollen die Hexen von Ställen abgehalten werden, indem Zapfen aus Ahornholz in die Türen und Schwellen eingeschlagen werden. Der gleiche Effekt soll erzielt werden, wenn am 24. Juni Ahornzweige an
Türen und Fenster gesteckt werden. Dieses Ritual soll auch vor Blitzschlag schützen. Zum Schutz vor Maulwürfen wurden im Revensburgischen Kartoffel- und Flachsfelder mit Ahornzweigen umstellt.
Aus dem Elsass ist bekannt, dass Ahornzweige an Türen die Fledermäuse vom Hause fernhalten sollen.
Im Handel werden zahlreiche gärtnerische Selektionen (Zuchtformen/Sorten) des Feld-Ahorns angeboten, die sich von der Stammform durch abweichende Wuchsformen und
Belaubungsmerkmale unterscheiden.
Zuchtformen/Sorten (Beispiele)
Der Feld-Ahorn findet ingenieursbiologische Verwendungen, z. B. in Windschutzhecken aufgrund seiner ausgesprochenen Windfestigkeit. Aufgrund des intensiven Herzwurzelsystems und
der Verträglichkeit gegenüber Überschüttungen mit Lockermaterial findet der Feld-Ahorn Einsatz bei Hangbefestigungen.
Auch als Dorf-, Allee- oder Hofbaum sowie zur Verwendung als Formschnitthecke und als wichtiges Vogelnähr- und Nistgehölz ist der Feld-Ahorn beliebt.
Aufgrund des sehr guten Regenerationsvermögens nach starkem Rückschnitt durch Stockausschlag ist der Feld-Ahorn zur Nieder- und Mittelwaldwirtschaft sowie zur
Nebenbestandsbildung nutzbar.
Das Falllaub kann als Viehfutter verwendet werden.
Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos über den Feld-Ahron findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieses Baumes/Strauches verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.
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