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Botanischer Name: Lepidium sativum
Deutscher Name: Gartenkresse
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Gattung: Kressen (Lepidium)
Weitere Synonyme/Volksnamen: Kresse;
Gartenkresse hat sich in den letzten zehn Jahren als Zwischenfrucht stark etabliert. Kresse hat ein gutes Unkrautunterdrückungsvermögen, keimt schnell und beschattet den Boden somit sehr gut. Auf Grund ihrer guten Bodenbedeckung, jedoch nicht sehr üppigen Biomassebildung, eignet sich die Kresse hervorragend als Zwischenfrucht vor Mulchsaat im Frühjahr, beispielsweise zu Mais. Sie friert sicher ab und Pflanzenrückstände lassen sich sehr leicht einarbeiten. Kresse ist ein Kreuzblütler und sollte somit in Fruchtfolgen mit intensiven Zuckerrübenanbau und/oder Rapsanbau gemieden werden.
Die meistverbreitete einjährige Gartenkresse stammt vermutlich aus dem vorderen Orient, ihre Samen wurden schon in alten Pharaonengräbern gefunden. Auch Griechen und Römer schätzten sie. Karl der Große verordnete ihren Anbau in seinen Kapitularien.
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Gartenkresse ist eine einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis zu 40 Zentimetern. Die Stängel sind aufrecht, kahl, bläulich grün und nach oben verzweigt.
Blätter: Die Laubblätter sind dünn, hellgrün und wenigstens am Rande des Blattstiels borstlich behaart. Die Grundblätter sind meist leierförmig-fiederschnittig mit meist verkehrt-eiförmigen, eingeschnittenen oder gezähnten, stachelspitzigen Abschnitten. Die unteren Stängelblätter sind meist doppelt bis einfach fiederschnittig, mit gezähnten, stachelspitzigen Abschnitten. Die mittleren und oberen Stängelblätter sind von verschiedener Form, meist etwas fiedrig zerschlitzt, seltener nur gezähnt. Die obersten Stängelblätter sind meist linealisch, ganzrandig und spitz.
Blüte: Die traubigen Blütenstände sind end- oder seitenständig. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die vier Kelchblätter sind bei einer Länge von 1 bis 1,5 Millimetern elliptisch und auf dem Rücken oft borstig-flaumig. Die vier weißen bis rosafarbenen Blütenkronblätter sind 1,5- bis 1,7-mal so lang wie die Kelchblätter; sie sind länglich-spatelförmig. Die Staubbeutel sind oft violett.
Früchte/Samen: Die Schoten sind meist 5 bis 6 Millimeter lang und 3 bis 4 Millimeter breit, etwas zusammengedrückt und von der Mitte bis zur Spitze deutlich geflügelt.
Gartenkresse schmeckt roh leicht scharf, der Geschmack erinnert an Senf und Rettich, was am Gehalt an Senfölglycosiden liegt. In den Lebensmittelhandel gelangen und in der Küche verwendet werden vor allem die Keimlinge, die etwa eine Woche nach der Aussaat geerntet werden können.
Verwendet werden die Sorten dieser Art frisch für kalte Aufstriche, besonders solche auf Frischkäse- oder Quarkbasis, und für Salate. Manchmal streut man die gehackten Blätter auf warme Speisen, wie Gemüsesuppen oder Eierspeisen. Auch beliebt sind gehackte Gartenkresseblätter auf Butter- oder Schmalzbrot.
Die Gartenkresse gehört zu den sieben Kräutern in der Frankfurter Grünen Soße.
Gartenkresse zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Vitamin C, Eisen, Kalzium und Folsäure aus. Außerdem enthält sie Vitamin B. Leicht zu kultivieren, eignet sich Gartenkresse vor allem im Winter, wenn frisches Obst und Gemüse rar sind, zur Nahrungsergänzung. Ein Stoff, der für den Geschmack der Gartenkresse verantwortlich ist, ist das Isothiocyanat Benzylisothiocyanat, das sich aus dem Inhaltsstoff Glucotropaeolin – ein Senfölglycosid – bildet.